Technische Mängel: Neue Škoda-Straßenbahnen bleiben im Depot!

Technische Mängel: Neue Škoda-Straßenbahnen bleiben im Depot!

Brandenburg an der Havel, Deutschland - Die neuen Škoda-Straßenbahnen in Brandenburg an der Havel stehen derzeit still und warten auf ihre Freigabe für den regulären Fahrbetrieb. Weitreichende technische Mängel sind der Grund, warum die beiden bereits ausgelieferten Fahrzeuge noch immer auf dem Betriebshof der Verkehrsbetriebe Brandenburg (VBBr) parken. Laut maz-online.de müssen vor dem regulären Einsatz Typenzulassungen sowie Betriebserlaubnisse eingeholt und die Fahrer entsprechend geschult werden.

Von den insgesamt acht bestellten Straßenbahnen sind bisher nur zwei angekommen – die erste im Dezember 2022 und die zweite vor wenigen Wochen. Geplant war, dass die neuen Bahnen im ersten Halbjahr 2025 ihren Betrieb aufnehmen, doch die Probleme mit den Halterungen der Besandungsrohre verzögern den Prozess erheblich. Diese Halterungen sind entscheidend, um die Bremswirkung bei Glatteis zu verbessern, was besonders in der kalten Jahreszeit wichtig ist.

Herausforderungen im Zulassungsprozess

Auf dem Weg zur Erteilung der Betriebserlaubnis müssen die Straßenbahnen umfangreiche Tests durchlaufen. In Brandenburg an der Havel sind bereits Testfahrten auf dem 39 Kilometer langen Streckennetz durchgeführt worden, die erste fand am 28. Januar dieses Jahres statt. Laut stadt-brandenburg.de umfassten diese Tests Begegnungsfahrten, Bremsmanöver und mehrere andere sicherheitsrelevante Prüfungen.

Ein rechtlicher Bestand des Zulassungsprozesses besagt, dass die technische Aufsichtsbehörde für die Genehmigung etwa zwei bis drei Monate benötigt, nachdem die notwendigen Anpassungen an den Haltestellen fertiggestellt sind. Diese baulichen Anpassungen, die erforderlich sind, um den neuen Bahnen Platz zu bieten, sollen bis April 2025 abgeschlossen sein – die Kosten dafür werden auf maximal 30.000 Euro geschätzt.

Schwierigkeiten bei der gelieferten Technologie

Die Mängel an den aktuellen Fahrzeugen sind beachtlich: Beide Bahnen haben über 100 Probleme aufgetreten. Der Hersteller, Škoda Transportation, hat seit kurzem eine Dependance in Berlin eröffnet, um die Mängelbeseitigung besser zu koordinieren. Dringend erforderliche Reparaturen müssen nun vorgenommen werden, damit die Fahrzeuge bald wie geplant zum Einsatz kommen. In Frankfurt (Oder) stehen ähnliche Entwicklungen an, wo von 13 bestellten Bahnen bereits zehn ausgeliefert wurden, jedoch eine aufgrund gravierender Mängel zurück ins Werk geschickt werden musste.

Die restlichen vier Straßenbahnen, die für Brandenburg angekündigt sind, sollen erst im Laufe des nächsten Jahres angeliefert werden. Der gesamte Zyklus, der zur Bestellung dieser Fahrzeuge führte, reicht bis ins Jahr 2012 zurück, mit einer gemeinsamen Ausschreibung und Vertragsunterzeichnung im Jahr 2021. Jede Straßenbahn hat einen stolzen Stückpreis von etwa 2,7 Millionen Euro. Dass angesichts steigender Produktionskosten eventuell Nachverhandlungen mit dem Hersteller anstehen, ist ebenfalls nicht ausgeschlossen.

Die Verkehrsbetriebe stehen also vor einer Herausforderung: Trotz des großen Aufwands und der Möglichkeit, bis zu 24 neue Niederflur-Straßenbahnen zu erhalten, wird der reguläre Betrieb der ersten Fahrzeuge weiterhin auf die lange Bank geschoben. Die Vorfreude auf die neue Technologie und deren Vorteile bleibt vorerst nicht mehr als ein schöner Traum.

Details
OrtBrandenburg an der Havel, Deutschland
Quellen

Kommentare (0)