Waldbrandgefahr bleibt hoch: Experten warnen nach Regen!
Brandenburg an der Havel steht unter hoher Waldbrandgefahr. Trotz Regen bleibt die Alarmstufe kritisch. Aktuelle Infos hier.

Waldbrandgefahr bleibt hoch: Experten warnen nach Regen!
Auch wenn der Regen in der Nacht auf Montag einige Landkreise in Brandenburg ein wenig erfrischt hat, bleibt die Waldbrandgefahr weiterhin auf einem alarmierenden Niveau. Der Waldbrandschutzbeauftragte Raimund Engel macht klar: Die heruntergesetzten Gefahrenstufen spiegeln die tatsächliche Gefahr nicht ausreichend wider. “Wir brauchen flächendeckenden Regen”, betont Engel, der keine Entwarnung geben kann. Er berichtet, dass in der Region nur lokal und nicht genug Regen gefallen ist, um die hochgradige Gefahrenlage zu entschärfen. Am Montagmorgen wurde bereits ein Waldbrand in Grünheide (Landkreis Oder-Spree) gemeldet, was die Sorgen rund um die Feuergefahr verstärkt.
Aktuell ist im Havelland die höchste Gefahrstufe von 5 deklariert. Im Gegensatz dazu gelten in den meisten Landkreisen geringere Gefahrenstufen, meistens zwischen 1 (geringe Gefahr) und 3 (mittlere Gefahr). Lediglich in den Regionen Potsdam-Mittelmark, Potsdam und Brandenburg an der Havel ist die Gefahrenstufe mit 4 ebenfalls hoch. Dies zeigt deutlich, dass auch wenn es regional Unterschiede gibt, die Waldbrandgefahr insgesamt als sehr ernst betrachtet werden sollte. Die Wettervorhersage für die kommenden Tage signalisiert zudem warme Sommertemperaturen, was die Situation nicht gerade verbessert.
Die Realität der Waldbrandgefahr
In Brandenburg erstreckt sich eine immense Waldfläche von etwa 1,1 Millionen Hektar, was 37 Prozent der Landesfläche ausmacht. Diese ausgedehnten Wälder bieten nicht nur eine wunderschöne Natur, sondern auch eine anhaltende Brandgefahr, die in diesem Jahr als extrem hoch eingeschätzt wird. Menschliches Handeln ist dafür verantwortlich, da mehr als 90 Prozent aller Waldbrände auf menschliche Aktivitäten zurückzuführen sind. Selbst Blitze, die als natürliche Ursachen gelten, sind nur selten die Auslöser für Feuer, was eindringlich zeigt, dass die größte Gefahr oft in den Händen der Menschen liegt, ergänzt die Brandenburgische Landesregierung auf ihrer Webseite.
In den letzten Jahren haben witterungsbedingte Gefährdungen durch Waldbrände nicht nachgelassen. Über die Jahre 2018 und 2019 hinweg stieg die Anzahl der Brände aufgrund von extremer Trockenheit und Hitze deutlich an. Besonders betroffen waren die nordöstlichen Bundesländer, wo Großflächenbrände verheerende Schäden anrichteten. In Brandenburg war es im Jahr 2018 der größte Brand um Jüterbog, der zugleich zu 512 Bränden und insgesamt 1.674 Hektar betroffener Fläche führte. Das zeigt deutlich, wie wichtig präventive Maßnahmen und ein wachsames Auge auf die Waldbrandgefahr sind.
Vorsichtsmaßnahmen und Strafen
Die Notwendigkeit von Vorsichtsmaßnahmen im vorbeugenden Waldbrandschutz ist von größter Bedeutung. Es ist unerlässlich, dass sich jeder Einzelne seiner Verantwortung bewusst wird. Ordnungswidrigkeiten, die im Zusammenhang mit dem Waldgesetz (Paragraph 23) stehen, können mit Geldbußen von bis zu 20.000 Euro bestraft werden. Das zeigt, wie ernst diese Thematik genommen wird und dass die Behörden alles daransetzen, den Kosten und Gefahren von Waldbränden entgegenzuwirken.
Die Herausforderungen in der Waldbrandprävention und -bekämpfung nehmen zu, insbesondere vor dem Hintergrund der fortschreitenden Erderwärmung. Die Ausbreitung von Waldbränden wird sich erlaubt noch mehr dramatisch erhöhen, wenn die Temperaturen weiter steigen. Die Auswertung von Brandgefahrenindizes auf einer 5-stufigen Skala wird deshalb immer wichtiger, um frühzeitig zu entscheiden, welche Ressourcen mobilisiert werden müssen. Brandenburg braucht dringend innovative Lösungen, um die Wälder zu schützen und die Gefahren für Mensch und Natur zu minimieren. Nur durch einen gemeinsamen Anpacken und ein gutes Händchen in der Prävention lässt sich die drohende Gefahr in den Griff bekommen.