Brandenburgs Bauordnung: Revolution gegen Bürokratie und für Wohnraum!

Die Brandenburger Landesregierung plant eine umfassende Reform der Bauordnung, um Bürokratie abzubauen und Wohnraum zu fördern.
Die Brandenburger Landesregierung plant eine umfassende Reform der Bauordnung, um Bürokratie abzubauen und Wohnraum zu fördern. (Symbolbild/NAG)

Brandenburgs Bauordnung: Revolution gegen Bürokratie und für Wohnraum!

Brandenburg, Deutschland - In Brandenburg gibt es einen kräftigen Vorstoß der Landesregierung zur Auflockerung bürokratischer Regelungen im Bauwesen. Ganze 20.000 Bauvorschriften sorgen dafür, dass Bauanträge oft monatelang auf Bearbeitung warten müssen. Für viele Antragsteller ist das Geduldsspiel, das im schlimmsten Fall drei bis sechs Monate oder gar länger dauern kann, ein echter Showstopper. Doch damit soll nun Schluss sein: Ein gemeinsamer Antrag der Koalition aus SPD und BSW sowie der oppositionellen CDU fordert ein „schnelleres, einfacheres und kostengünstigeres Bauen“. Das berichten die Maz.

Im Rahmen dieses Antrags werden sechs zentralen Punkte hervorgehoben, die darauf abzielen, die Bürokratie signifikant zu reduzieren und gleichzeitig Innovationen in den Bauunternehmen zu ermöglichen. Ein besonderes Augenmerk liegt auf der Schaffung von mehr bezahlbarem Wohnraum. Positiv ist vor allem, dass Antragssteller innerhalb von vier Wochen informiert werden sollen, wenn Unterlagen fehlen. Das soll helfen, Frustration zu minimieren und den Prozess zügiger voranzutreiben. Zudem können vollständige Bauanträge nach drei Monaten als automatisch genehmigt gelten, wenn sie bis dahin nicht bearbeitet werden.

Bürokratische Hürden abbauen

Ein weiteres Highlight des neuen Antrags ist die Möglichkeit, Nutzungsänderungen von bestehenden Gebäuden ohne einen kompletten Bauantrag durchzuführen. Damit wird eine der größten bürokratischen Hürden im Bauwesen abgebaut. Auch die Einführung digitaler Bauanträge bis Ende 2025 kann als wichtiger Schritt in die Zukunft angesehen werden. Der SPD-Abgeordnete Matthias Steinfurth fordert klare und zeitgemäße Regelungen, die den Bauprozess erleichtern.

Doch nicht alle Stimmen unterstützen diesen Vorstoß bedingungslos. Daniel Münschke von der AfD-Fraktion äußert Bedenken bezüglich der technischen Bereitschaft der zuständigen Behörden für die Einführung digitaler Bauanträge. Er sieht hier noch viel Nachholbedarf, während CDU-Fraktionsmitglied Nicole Walter-Mundt vehementen Nachdruck bei der Digitalisierung fordert, um den Antrag effizient umzusetzen.

Digitale Anträge und technische Vorgaben

Ein Blick auf die technischen Details der geplanten digitalen Bauanträge zeigt, dass es einige Beschränkungen geben wird. So dürfen maximal 100 Dateien angehängt und die Größe einer einzelnen Datei darf nicht über 80 MB liegen. Die Gesamtgröße aller Dateien soll auf 200 MB begrenzt bleiben, und nur im PDF-Format hochgeladene Dokumente sind zulässig. Umlaute und besondere Zeichen sind in den Dateinamen nicht erlaubt, um die Bearbeitung zu erleichtern. Bei Überschreitungen der Mengenbeschränkung müssen Unterlagen per physischem Datenträger wie CD oder USB-Stick eingereicht werden, wie auf der Webseite der Brandenburger Bauaufsichtsbehörde nachzulesen ist.

All diese Maßnahmen zielen darauf ab, die Bedingungen für Bauträger und potenzielle Hauseigentümer zu verbessern und die dringend benötigten Wohnräume schneller zur Verfügung zu stellen. In Zeiten, in denen der Wohnungsmarkt unter Druck steht, kann der Schritt zur Bürokratie-Reduzierung als überfällig angesehen werden. Ob sich die Versprechen auch in der Realität bewähren werden, bleibt abzuwarten – die Zeichen stehen jedoch auf Veränderung.

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OrtBrandenburg, Deutschland
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