Brandenburgs Integrationsprojekte: 1,6 Millionen Euro endlich bewilligt!

Brandenburgs Integrationsprojekte: 1,6 Millionen Euro endlich bewilligt!
Ein erfreulicher Lichtblick für die Integrationsarbeit in Brandenburg: Das Innenministerium hat heute 1,6 Millionen Euro für über 200 Integrationsprojekte freigegeben. Diese Maßnahme kommt nach monatelanger Verzögerung und gibt ehrenamtlichen Initiativen den dringend benötigten finanziellen Schub. Rainer Grieger, der Leiter der Abteilung 1 des Ministeriums, führt die Verzögerung auf rechtliche Fragen zurück, die das Verfassungs-, Verwaltungs- und Organisationsrecht betreffen. „Wir mussten erst einige Hürden überwinden“, erklärt Grieger.
Die neue Zuständigkeit für die Förderung von Integrationsprojekten liegt nun offiziell beim Innenministerium, nachdem sie im Oktober 2024 vom Sozialministerium übertragen wurde. Diana Gonzalez Olivo, die Integrationsbeauftragte, ist nun für die Vergabe der Fördergelder verantwortlich. Aber wo bleibt die schnelle Hilfe? Bislang konnten seit Jahresbeginn nur fünf längerfristige Projekte gefördert werden, was für viele Initiativen frustrierend ist. So wartet beispielsweise das Willkommensteam des Bürgervereins Groß Schönebeck/Schorfheide e.V. bereits seit drei Monaten auf seine Fördermittel.
Dringender Handlungsbedarf
Die Untätigkeit hat dazu geführt, dass viele Projekte, darunter auch eine jährliche Sommeraktion, in der zweiten Jahreshälfte verzögert angelaufen sind. „Wir haben die erste Jahreshälfte allein aus Spenden finanzieren müssen“, so ein Vertreter aus dem Verein. Üblicherweise werden hier 2.100 Euro Förderung für die zweite Jahreshälfte bereitgestellt. Das Unterrichten musste bereits am 1. Juli eingestellt werden, da die benötigten Materialien nicht angeschafft werden konnten.
Die Integrationsprojekte decken ein breites Spektrum ab: Von Demokratiebildung über Diskriminierung und Rassismus bis hin zu speziellen Angeboten für Frauen und Mädchen. „Wir müssen unbedingt dafür sorgen, dass Integration gelingt“, erklärt Gonzalez Olivo und plant Anpassungen, um Projekte noch in der zweiten Jahreshälfte durchzuführen.
Fördermöglichkeiten für Integration
Das „Bündnis für Brandenburg“ ruft zur Beantragung von Fördermitteln für Integrationsprojekte auf. Diese Gelder sind nicht nur für gemeinnützige Vereine, sondern auch für verschiedene juristische Personen des öffentlichen und privaten Rechts gedacht. Ziel dieser Förderung ist es, Offenheit, Akzeptanz und Hilfsbereitschaft in der brandenburgischen Bevölkerung zu fördern. Die geförderten Projekte sollen einen wichtigen Beitrag zur Integration geflüchteter Menschen leisten und die gesellschaftliche Teilhabe erleichtern.
- Überregionale Modellprojekte zur Verbesserung des Zugangs zum Arbeitsmarkt
- Regionale Integrationsprojekte zur Förderung von Kultursensibilität
- Fachkonferenzen, Workshops und Informationsmaterialien
Die Anträge für die Jahre 2023 und 2024 sind bereits verfügbar und müssen im jeweiligen Jahr genutzt werden; überjährige Projekte sind davon ausgeschlossen. Informieren kann man sich auf der Seite des Bündnis für Brandenburg.
Für weitere Informationen zu Integrationsprojekten von junger Migranten, ist das BAMF ein wichtiger Ansprechpartner. Seit 2016 werden Fördermittel bereitgestellt, vor allem für Zugewanderte mit einer dauerhaften Bleibeperspektive. Projekte werden jährlich mit bis zu 50.000 Euro gefördert, um eine erfolgreiche Integration zu gewährleisten.
Fest steht, dass eine zügige Bearbeitung der Anträge für die ehrenamtlichen Initiativen nun von größter Bedeutung ist. Die Notwendigkeit für Integration und ein starkes Miteinander ist unbestritten und alle Beteiligten sind aufgerufen, ihren Beitrag zu leisten.