NATO-Ausgaben im Höhenflug: Deutschland über dem Zwei-Prozent-Ziel!

NATO-Ausgaben im Höhenflug: Deutschland über dem Zwei-Prozent-Ziel!
Cottbus, Deutschland - Die Diskussion um die Verteidigungsausgaben der NATO-Staaten ist in vollem Gange. Ein aktueller Artikel der Lausitzer Rundschau stellt fest, dass die Mitgliedsländer 2024 rund 2,71% ihres Bruttoinlandsprodukts (BIP) für den Verteidigungshaushalt eingeplant haben – das entspricht einer Summe von etwa 1,5 Billionen US-Dollar. Die europäischen Alliierten sowie Kanada planen, rund 2,02% ihres BIP auszugeben, was sich in etwa auf 507 Milliarden US-Dollar summiert. Im Vergleich zum Vorjahr bedeutet das einen Anstieg der Verteidigungsausgaben um 10,9% für die NATO und beeindruckende 17,9% für die europäischen Ausgaben.
Ein Einflussfaktor, der nicht ignoriert werden kann, ist der russische Angriffskrieg auf die Ukraine. Dieser Konflikt hat das Bewusstsein für sicherheitspolitische Fragestellungen in Europa dramatisch geschärft. Die Wahrnehmung der Bedrohung hat viele NATO-Staaten dazu veranlasst, ihre Militärbudgets deutlich zu erhöhen. Der NATO-Gipfel hat das Ziel bekräftigt, bis 2024 mindestens 2% des BIP für Verteidigung auszugeben, ein Ziel, das 2002 zunächst unverbindlich und 2014 dann verbindlich beschlossen wurde. Interessanterweise hat Deutschland für 2024 2,12% seines BIP als Verteidigungsausgaben gemeldet – und das ist das erste Mal, dass man über diesem Ziel steht.
Wie es zum Anstieg kam
Ein wichtiger Aspekt ist das Sondervermögen von 100 Milliarden Euro, das fast vollständig der Beschaffung von Großgeräten zugewiesen wurde. Der Druck auf die Mitgliedstaaten und speziell auf Deutschland wurde auch durch Forderungen des ehemaligen US-Präsidenten Donald Trump verstärkt, der NATO-Partner wegen deren unzureichender Ausgaben für die Verteidigung kritisierte.
Um einen genaueren Blick auf die einzelnen Ausgaben zu werfen, hat die Tabelle unten die lautesten Stimmen und die schwächsten Ausgaben der NATO-Staaten in 2024 zusammengefasst:
Land | Verteidigungsausgaben (% BIP) |
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Polen | 4,12% |
Estland | 3,43% |
USA | 3,38% |
Slowenien | 1,29% |
Luxemburg | 1,29% |
Spanien | 1,28% |
Ein weiterer spannender Punkt ergibt sich aus den unterschiedlichen Reaktionen der Mitgliedstaaten auf die geäußerten Kritikpunkte. Während deutsche Politiker gespaltene Meinungen zu den Forderungen Trumps haben, zeigt sich der tschechische Regierungschef offen für eine Diskussion über erhöhten Verteidigungsausgaben – ein Zeichen, dass der Diskurs über Sicherheit und Verteidigung in Europa derzeit hoch im Kurs steht.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die NATO-Staaten auf ein neues Kapitel in ihrer Verteidigungspolitik zusteuern. Die anstehenden Ausgaben reflektieren nicht nur geopolitische Realitäten, sondern auch ein angepasstes Sicherheitsverständnis, das mit den Herausforderungen der heutigen Zeit Schritt halten muss. Weitere Informationen dazu finden Sie bei Xetra und Tagesschau.
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Ort | Cottbus, Deutschland |
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