SV Waldhof muss 160.000 Euro Strafe zahlen – Fans sorgen für Ärger!

SV Waldhof muss 160.000 Euro Strafe zahlen – Fans sorgen für Ärger!

Cottbus, Deutschland - In einer bemerkenswerten Entscheidung muss der SV Waldhof Mannheim eine Geldstrafe von 159.800 Euro zahlen. Diese Summe wurde dem Verein wegen des unsportlichen Verhaltens seiner Fans auferlegt, wie regenbogen.de berichtet. Die Strafen resultieren aus fünf Fällen von unsportlichem Verhalten sowie einem diskriminierenden Vorfall, die in Ligaspielen gegen den FC Energie Cottbus und Dynamo Dresden dokumentiert wurden.

Die ursprünglich angesetzten Strafen belaufen sich auf 170.335 Euro, konnten jedoch durch einen Einspruch des Vereins reduziert werden. Besonders aufgefallen ist ein Vorfall im Spiel gegen Cottbus am 7. Dezember 2024, für den eine Geldstrafe von 110.000 Euro verhängt wurde, nachdem Pyrotechniken eingesetzt wurden. Zudem musste sich der Verein aufgrund diskriminierender Rufe sowie dem Einsatz pyrotechnischer Gegenstände im Spiel gegen Dresden verantworten, was eine Strafe von 49.800 Euro nach sich zog.

Vereinsstrategien und Präventionsmaßnahmen

Der SV Waldhof kann bis zu 53.200 Euro, die er für gewaltpräventive oder sicherheitstechnische Maßnahmen ausgeben möchte, verwenden. Ein Nachweis über die Verwendung dieser Mittel muss bis zum 31. März 2026 eingereicht werden. Dies ist Teil einer umfassenden Strategie der Vereine, eine sichere und respektvolle Atmosphäre im Stadion zu gewährleisten.

Doch nicht nur der SV Waldhof muss sich mit der Problematik auseinandersetzen. Auch andere Vereine, wie der FC Carl Zeiss Jena, setzen sich intensiv mit den Herausforderungen von Kollektivstrafen auseinander. In einer aktuellen Entscheidung des Bundesgerichtshofs (BGH) wurde bestätigt, dass Fußballvereine für das Verhalten ihrer Fans haften, was die Diskussion über die Fairness von Geldstrafen befeuert. Kritiker dieser Kollektivstrafen argumentieren, dass sie als willkürlich empfunden werden und die Gräben zwischen Fans und Verbänden nur vertiefen, wie deutschlandfunk.de anmerkt.

Pyrotechnik und Fansolidarität

Eine weitere Diskussion über Kollektivstrafen macht deutlich, dass viele Fans sich nicht mit dem Fehlverhalten Einzelner identifizieren wollen. Thomas Kessen von der Fangemeinschaft „Unsere Kurve“ hat betont, dass Fans nicht für das Fehlverhalten anderer bestraft werden sollten. Diese Perspektive wird von vielen Fanhilfen geteilt, die eine unverhältnismäßige Weitergabe von Strafen an die Gruppe kritisieren und sie mit Sippenhaft vergleichen.

In der Saison 2019/20 sammelte der DFB über zwei Millionen Euro an Strafzahlungen ein, ein eindeutiges Zeichen dafür, dass dieses Thema bei Vereinen und Fans zunehmend hoch im Kurs steht und eine Lösung dringend notwendig ist. Chris Förster vom FC Carl Zeiss Jena fordert ein Umdenken im Umgang mit der Pyrotechnik im Stadion, um die Sicherheit aller Beteiligten zu gewährleisten, ohne die Fans kollektiv zu bestrafen. Die Herausforderungen, vor denen der SV Waldhof steht, sind somit auch Teil eines größeren Problems im deutschen Fußball.

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OrtCottbus, Deutschland
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