Bangen um Bootsrouten: Nottekanal bleibt über ein Jahr gesperrt!

Bangen um Bootsrouten: Nottekanal bleibt über ein Jahr gesperrt!
In Königs Wusterhausen brennt die Diskussion über die Zukunft des Nottekanals lichterloh. Die Planungen zur Erneuerung der Eisenbahnbrücke, die vom 15. August 2025 bis zum 20. Dezember 2026 in Kraft treten werden, sorgen für Spannungen unter den Anwohnern und Einzelhändlern. Unter ihnen ist Mario Milke, Betreiber des Bootsverleihs „Königsboot“, der große Sorgen um seine Existenz hat. Denn während der Bauarbeiten wird der Nottekanal für die Nutzung gesperrt, was die beliebten Routen über die Dahme zum Seddinsee und Krüpelsee unmöglich machen wird. maz-online.de berichtet, dass Milke befürchtet, in finanzielle Schwierigkeiten zu geraten.
Die offizielle Genehmigung für die Sperrung stammt vom Landesamt für Bauen und Verkehr. Diese Maßnahme ist notwendig, um während einer Sperrpause der Bahnstrecke Abbrucharbeiten durchführen zu können. Während der gesamten Zeit des Bauprojekts plant Milke, die Schleusenanlage als Mittel zur sicheren Festmachung seiner Tretboote zu nutzen und so Vandalismus vorzubeugen. Doch die Stadt hat auch Vorschläge gemacht, die für Milke zusätzliche Kosten bedeuten würden – wie den Betrieb seines Imbisses und Bootsverleihs auf gegenüberliegenden Ufern der Schloßstraße.
Schleusenanlage und ihre Herausforderungen
Aktuell ist die Schleusenanlage in Königs Wusterhausen außer Betrieb und wird vom Wasser- und Bodenverband „Dahme-Notte” geleitet. Der Geschäftsführer hat die Nutzung der Schleuse für den Publikumsverkehr als ungeeignet eingestuft. Eine Entscheidung über die Wiederinbetriebnahme der Schleusenanlage liegt in Händen des Landesamts für Umwelt.
Doch der Nottekanal hat in seiner Historie viel mehr zu bieten. Er gilt als die älteste von Menschen schiffbar gemachte Wasserstraße Brandenburgs und erstreckt sich über etwa 25 Kilometer. Diese historische Verbindung zwischen dem Mellensee im Süden und Königs Wusterhausen im Norden wurde im 16. Jahrhundert, unter Kurfürst Joachim II., erstmals ausgebaut. rbb24.de hebt hervor, dass der Kanal heute touristisch genutzt wird, aber zunehmend an Bedeutung verliert, besonders im Gütertransport. Ein weiterer Einschnitt für die Zukunft könnte die drohende Entwidmung der Schiffbarkeit des Kanals sein, die vom Brandenburger Umweltministerium angestrebt wird.
Ein Rückblick und die Zukunft des Nottekanals
Die Ursachen für die Abnahme der Nutzung sind vielfältig. Mit einer maximalen Tiefe von nur 1,5 Metern ist der Kanal oft verkrautet und kann für große Boote kaum befahren werden. Seit 2022 ist die Schleuse Königs Wusterhausen nicht mehr in Betrieb, und ein Neubau würde schätzungsweise 5,8 Millionen Euro kosten, was bislang nicht verwirklicht werden konnte. Michael Fiedler von der Betreibergesellschaft des Hafens setzt sich aktiv für den Erhalt des Nottekanals und den Neubau der Schleuse ein – jedoch steht die Entscheidung über die Schiffbarkeit noch aus.
Die Bürgermeisterin von Königs Wusterhausen, Michaela Wiezorek, zeigt sich besorgt über die Herabstufung des Kanals und die potenziellen negativen Auswirkungen auf die lokale Wirtschaft und den Tourismus. Die Gemeinden Zossen, Mittenwalde, Mellensee und Königs Wusterhausen haben sich zu einer Arbeitsgemeinschaft zusammengeschlossen, um gemeinschaftliche Lösungen zu finden. Wikipedia verdeutlicht die einst bedeutende Rolle der Notte für die Versorgung Berlins mit landwirtschaftlichen Produkten.
Aktuell bleibt abzuwarten, wie sich die Situation rund um die für viele Bürger und Unternehmer wichtigen Wasserstraßen weiterentwickelt. Die kommenden Wochen und Monate könnten entscheidend sein für die Zukunft der touristischen und wirtschaftlichen Nutzung des Nottekanals und dessen Umgebung.