Zecken melden: Nabu startet große Aktion in Berlin und Brandenburg

Zecken melden: Nabu startet große Aktion in Berlin und Brandenburg
Elbe-Elster, Deutschland - In den letzten Jahren wird das Thema Zeckenbefall in Deutschland immer drängender. Das zeigt auch die aktuelle Aktion des Naturschutzbund Deutschland (Nabu), die die Bürger dazu aufruft, gefundene Zecken zu melden. Die Meldung soll nicht nur zur allgemeinen Aufklärung beitragen, sondern auch der wissenschaftlichen Analyse im Kontext des Klimawandels dienen. Viele Menschen wissen nicht, dass die kleinen Blutsauger nicht nur in Wäldern, sondern auch in urbanen Gebieten, wie Parks und Gärten, oft anzutreffen sind. Laut n-tv sollte jeder, der eine Zecke entdeckt – sei es an sich selbst, seinen Kindern oder Haustieren – diese zuerst entfernen und dann fotografieren. Durch das schicken dieser Fotos an die Nabu sollen wichtige Informationen über die Verbreitung von verschiedenen Zeckenarten während der aktuellen Klimaänderungen gewonnen werden.
Besonders im Fokus stehen in dieser Aktion die Buntzecken, die in den letzten Jahren zugenommen haben. In Brandenburg sind Landkreise wie Elbe-Elster und Oberspreewald-Lausitz als Risikogebiete für Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) bekannt. FSME wird durch Viren übertragen, die ebenfalls von Zecken übertragen werden, und es gibt glücklicherweise eine Impfung dagegen. Die Aktivität dieser Zeckenarten kann durch klimatische Veränderungen beeinflusst werden, was die Analyse der Zeckenpopulation umso relevanter macht. Hierzu werden auch spezielle Studien durchgeführt, um das Übertragungsrisiko von Krankheiten wie Lyme-Borreliose besser zu verstehen.
Zecken: Freund oder Feind?
Nicht alle Zecken sind gleich und nicht jede Begegnung mit diesen kleinen Spinnentieren muss gleich Alarm auslösen. Es gibt in Deutschland rund 20 Zeckenarten, wobei einige entscheidende Krankheitserreger wie Borrelien übertragen können. Diese Bakterien lösen die Lyme-Borreliose aus, eine ernsthafte Erkrankung, die jedes Organ befallen kann. Insbesondere das Nervensystem und die Gelenke sind häufig betroffen. Ein Zeckenstich kann die Veranlassung sein, darauf zu achten, ob Symptome wie kleine, grippale Anzeichen auftreten – nur eben ohne Husten und Schnupfen. Die Deutsche Borreliose-Gesellschaft empfiehlt, bei einem Zeckenstich aufmerksam zu bleiben, denn Wanderrötungen sind oft erst einige Wochen später sichtbar. Die Aufklärung über diese Erkrankung ist entscheidend, da viele Fälle in der Frühphase übersehen werden.
Zusätzlich zur persönlichen Gesundheit ist auch der Schutz von Tieren wichtig. Hundebesitzer werden aufgerufen, ebenfalls auf Zeckenbefall zu achten und entsprechende Meldungen zu tätigen. Die Aktion bezieht sich nicht nur auf gefährdete Menschen, sondern auch auf Tierarten, die durch den Kontakt mit Zecken ebenfalls verwundbar sind.
Klimawandel und seine Auswirkungen
Der Klimawandel hat nicht nur Auswirkungen auf das Wetter, sondern fördert ebenfalls die Verbreitung von Krankheiten, die durch Zecken übertragen werden. Ein Projekt des Robert Koch-Instituts (RKI) zielt darauf ab, die Zeckenfauna und deren Pathogene im Zusammenhang mit dem Klimawandel zu überwachen. Bereits seit 2018 wird die Surveillance von Lyme-Borreliose und FSME in Deutschland durchgeführt, wobei epidemiologische Daten regelmäßig analysiert werden. Diese Informationen helfen dabei, Risiken besser zu verstehen und geeignete Präventionsmaßnahmen zu treffen. Das RKI betont, dass klimatische Faktoren die Aktivität von Zecken noch weiter ansteigen lassen könnten.
Insgesamt liegt es an jedem Einzelnen, aufmerksam zu sein und zur allgemeinen Aufklärung beizutragen. Die Meldung gefundener Zecken kann nicht nur helfen, eigene Gesundheitsrisiken besser einschätzen zu können, sondern auch einen wichtigen Beitrag zur Forschung für kommende Generationen leisten. Am Ende des Tages macht es uns alle ein bisschen sicherer.
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Ort | Elbe-Elster, Deutschland |
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