Günther-Wünsch weist Forderungen nach neuer Beschwerdestelle zurück!

Berlins Bildungssenatorin Günther-Wünsch lehnt eine neue Beschwerdestelle ab und verteidigt sich gegen Mobbingvorwürfe an Schulen.
Berlins Bildungssenatorin Günther-Wünsch lehnt eine neue Beschwerdestelle ab und verteidigt sich gegen Mobbingvorwürfe an Schulen. (Symbolbild/NAG)

Günther-Wünsch weist Forderungen nach neuer Beschwerdestelle zurück!

Berlin-Moabit, Deutschland - Die Bildungspolitik Berlins steht erneut im Fokus, nachdem Bildungssenatorin Katharina Günther-Wünsch sich entschieden hat, keine weitere unabhängige Beschwerdestelle für Mobbingopfer einzurichten. Auf den ersten Blick könnte man meinen, hier geht es um eine rein organisatorische Entscheidung, doch die Hintergründe sind weitaus komplexer, als es scheint. Die Senatorin begründet ihre Entscheidung mit finanziellen und personellen Hürden, die es der Finanzverwaltung unmöglich machen, eine solche Stelle zu schaffen. Stattdessen möchte sie bestehende Strukturen optimieren und sieht bereits zahlreiche Ansprechpartner für Betroffene, wie sie in einem Bericht auf n-tv erklärte.

Doch nicht alle sind mit dieser Argumentation zufrieden. Die Grünen-Fraktion und die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) kritisieren diese Haltung scharf und fordern vehement die Einrichtung einer unabhängigen Stelle. Ihrer Meinung nach ist das aktuelle Beschwerdemanagement nicht nur unzureichend, sondern birgt auch Risiken der Befangenheit innerhalb bestehender Strukturen. Dies wird besonders deutlich in einem konkreten Fall an der Carl-Bolle-Grundschule, wo der Lehrer Oziel Inácio-Stech MRT-Primark Mobbing durch Schüler und falsche Vorwürfe von einer Kollegin erlebte. Er spricht von einem „kompletten Systemversagen“ und macht die Schulleitung sowie die Bildungsverwaltung für die mangelhafte Unterstützung verantwortlich.

Einblick in den Fall Inácio-Stech

Die Situation an der Carl-Bolle-Grundschule hat durch Medienberichte an Brisanz gewonnen. So gestand Günther-Wünsch ein, den Beschwerdebrief von Inácio-Stech, der im Dezember 2024 an ihr Büro gesendet wurde, erst nach öffentlicher Berichterstattung im Mai 2025 gelesen zu haben. Der Lehrer selbst felt sich von Schülern aus muslimischen Familien aufgrund seiner sexuellen Orientierung gemobbt. Diese Vorwürfe hat Günther-Wünsch als komplexe Angelegenheit bezeichnet und wetterte gegen die Kritik, dass niemand in der Verwaltung die darin enthaltenen Diskriminierungsvorwürfe bemerkt hätte. Laut einem Bericht von Berliner Zeitung wurde der Fall von der zuständigen Stelle untersucht, die zum Schluss kam, dass keine Benachteiligung des Lehrers vorlag.

Diese Ergebnisse haben zu weiterem Unmut geführt, insbesondere nachdem der Grüne Abgeordnete Daniel Wesener die Schnelligkeit im Umgang mit Beschwerden in Frage stellte. Er behauptete, dass Günther-Wünsch anscheinend nur die Überschrift des Briefes gelesen hatte und den Inhalt nicht ausreichend würdigte. Solche Vorwürfe schüren Misstrauen und verstärken den Ruf nach mehr Transparenz in der Bildungsverwaltung.

Der Ausblick bleibt ungewiss

Trotz der anhaltenden Kritik bleibt Günther-Wünsch auf ihrem Kurs. Sie schlägt vor, die bestehenden Ansprechpartner besser zu nutzen und lässt durchblicken, dass sie sich dem Thema weiterhin widmen möchte. Jedoch steht die Frage im Raum, ob dies wirklich ausreicht, um den Herausforderungen der Mobbingproblematik an Schulen gerecht zu werden. Inácio-Stech, der mittlerweile seit drei Monaten krankgeschrieben ist, wird weiterhin auf Unterstützung hoffen und kämpft für eine Verbesserung der Situation an der Carl-Bolle-Grundschule.

Die Debatte um Mobbing und Beschwerden an Schulen hat durch diesen Vorfall Fahrt aufgenommen. Die Forderungen nach einer Reform des Beschwerdemanagements werden lauter, während die Verantwortung in den Bürofluren der Bildungspolitik diskutiert wird. Werden die Stimmen der Betroffenen gehört werden? Es bleibt abzuwarten.

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OrtBerlin-Moabit, Deutschland
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