Flüchtlingsunterkunft in Falkensee: Landkreis plant Rückbau bis 2027!

Flüchtlingsunterkunft in Falkensee: Landkreis plant Rückbau bis 2027!
Falkensee, Deutschland - Im Landkreis Havelland steht eine grundlegende Veränderung in der Unterbringung von Flüchtlingen bevor. Wie der Landrat Roger Lewandowski (CDU) im Kreistag in Rathenow mitteilte, soll die Flüchtlingsunterkunft in Falkensee abgebaut werden. Diese Entscheidung kommt nicht überraschend, denn die Container-Anlage, die Platz für 400 Personen bietet, ist derzeit nur zu 20 Prozent belegt. Angesichts der anhaltend hohen Leerstandsquote und der geringen Zuweisungen von Flüchtlingen, sieht sich der Landkreis gezwungen, diesen Schritt zu gehen.
In diesem Jahr wurden insgesamt 309 Flüchtlinge dem Landkreis zugewiesen, darunter jedoch lediglich 115 tatsächlich in der Einrichtung untergebracht. Die flächendeckende Unterbringung von verschiedenen Nationalitäten, darunter Afghanistan, Türkei, Iran, Syrien, Somalia, Marokko und Vietnam, macht die Situation umso drängender. Um die Kosten für den Leerstand zu minimieren, hat der Landkreis beschlossen, den Pachtvertrag für das Gelände, der bis 2027 läuft, nicht zu verlängern. Sobald der Vertrag ausläuft, wird das Grundstück an den Eigentümer zurückgegeben.
Der Weg zur Unterkunft und ihre Herausforderungen
Bereits vor über einem Jahr hatte Landrat Lewandowski auf den Bedarf an geeigneten Grundstücken für die Unterbringung von Flüchtlingen hingewiesen. Die Kommunen wurden aufgefordert, passende Flächen oder Gebäude anzubieten, doch die Reaktionen blieben eher schüchtern. Das Grundstück an der Spandauer Straße in Falkensee, das für eine Gemeinschaftsunterkunft in Betracht gezogen wurde, bietet immerhin einen Ansatz. Der Landkreis hat die Verpflichtung, Flüchtlinge gemäß dem Landesaufnahmegesetz aufzunehmen, jedoch fehlt es an einem stabilen Zuweisungsniveau.
Der überwiegende Teil der im Landkreis aufgenommene Personen hat eine Bleibeperspektive; dennoch wird die Unterkunft voraussichtlich nur temporär genutzt. Die Sicherheitskonzepte werden in Zusammenarbeit mit der Polizei entwickelt, um eine sichere Umgebung für die Bewohner zu schaffen. Trotz der hohen Investitionen von rund 5 Millionen Euro für die Errichtung der Unterkunft, zur Dämmung und zum Abbau der Container, könnte eine Nachnutzung aufgrund gesetzlicher Regelungen ausgeschlossen sein.
Aussichten für die Zukunft
Der Landkreis ist gefordert, bis Ende 2027 alle gegenwärtigen Bewohner in andere Unterkünfte umzuverlegen. Diese Herausforderung bringt nicht nur soziale, sondern auch infrastrukturelle Anforderungen mit sich. Ähnliche Vorgehensweisen sind auch in anderen Regionen zu beobachten, wie das Beispiel aus München zeigt. Dort werden Asylbewerber in Erstaufnahmeeinrichtungen registriert und anschließend in Gemeinschaftsunterkünften untergebracht, die von den Landkreisen betrieben werden.
Ob in Falkensee oder anderswo, die Thematik der Unterbringung von Flüchtlingen bleibt ein wichtiges Thema. Der Landkreis trägt Verantwortung für die migrantischen Gemeinschaften und steht gleichzeitig vor großen praktischen Herausforderungen. Wie sich die Situation in den kommenden Monaten entwickeln wird, bleibt spannend zu beobachten.
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Ort | Falkensee, Deutschland |
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