Hort voller Sorgen: Eltern in Rhinow kämpfen um Betreuungsplatz!

Im Havelland kämpfen Eltern in Rhinow um Schulhortplätze, da die Nachfrage mit 104 Anträgen die verfügbaren 100 Plätze übersteigt.
Im Havelland kämpfen Eltern in Rhinow um Schulhortplätze, da die Nachfrage mit 104 Anträgen die verfügbaren 100 Plätze übersteigt. (Symbolbild/NAG)

Hort voller Sorgen: Eltern in Rhinow kämpfen um Betreuungsplatz!

Rhinow, Deutschland - In Rhinow kämpfen Eltern momentan um einen Hortplatz für ihre Kinder. Der Schulhort hat bereits 98 Kinder untergebracht, doch die Situation spitzt sich zu: Für das kommende Schuljahr ab September liegen bereits 104 Anträge vor. Dabei stehen nur 100 Plätze zur Verfügung, was bedeutet, dass vier Kinder möglicherweise ohne Betreuungsplatz dastehen werden. Die Eltern sind alarmiert und äußern ihre Bedenken beispielsweise im Amtsausschuss, wo sie auf die unzureichende Anzahl an verfügbaren Plätzen hinweisen.

Eine betroffene Familie hat ihren Antrag fristgerecht Ende Mai eingereicht, aber auch für sie sieht es düster aus. Der Rechtsanspruch auf einen Hortplatz besteht bis einschließlich zur vierten Klasse, und da die Räumlichkeiten nach einer Aufstockung vom letzten Jahr nun an ihre Kapazitätsgrenzen gestoßen sind, sind weitere Plätze nicht möglich. Der Hort in Rhinow wurde im letzten Jahr von 80 auf 100 Plätze erweitert, doch der Anstieg der Nachfrage, insbesondere durch einen doppelten Jahrgang an der Schule, sorgt dafür, dass die aktuellen Kapazitäten nicht ausreichen.

Bundesweiter Mangel an Betreuungsplätzen

Die aktuelle Situation in Rhinow spiegelt ein viel größeres Problem wider: In ganz Deutschland gibt es einen Mangel an Kita- und Kindergartenplätzen. Eltern, die einen Platz für ihr Kind beantragen, sehen sich oft mit abgelehnten Anträgen konfrontiert. Laut § 24 SGB VIII haben Eltern jedoch einen rechtlichen Anspruch auf einen Betreuungsplatz. Dies gilt nicht nur für Kinder ab drei Jahren bis zur Einschulung, sondern auch für jüngere Kinder, wenn die Eltern erwerbstätig sind oder sich in Ausbildung befinden. Dennoch bleibt es eine Herausforderung, geeignete Plätze zu finden.

Ab 2026 wird es zudem einen bundesweiten Rechtsanspruch auf Ganztagsbetreuung für Grundschulkinder geben. Bis dahin sind Eltern gefordert, sich frühzeitig um die Plätze in Kindertagesstätten zu bemühen, da sie nicht frei wählen können, in welche Einrichtung ihr Kind geht. Die Anträge müssen frühestens sechs Monate und spätestens drei Monate vor dem Bedarf beim Jugendamt eingereicht werden. Im städtischen Raum muss der zugewiesene Kindergarten zudem innerhalb einer maximalen Anfahrtszeit von etwa 30 Minuten erreichbar sein.

Möglichkeiten bei Ablehnung

Wie sich die derzeitige Lage in Rhinow entwickeln wird, bleibt abzuwarten. Sollte ein Antrag abgelehnt werden, können Eltern Widerspruch einlegen und einen schriftlichen Ablehnungsbescheid verlangen. Bei weiterer Ablehnung kann der Anspruch vor dem Verwaltungsgericht durchgesetzt werden, wobei Eilverfahren empfohlen werden. Gerichte tendieren häufig dazu, Eltern in Kita-Angelegenheiten zu unterstützen, jedoch gibt es auch hier individuelle Ausnahmefälle.

Ein weiterer Punkt, den Eltern beachten sollten: Wenn sie private Betreuung suchen müssen, können sie unter gewissen Voraussetzungen die Mehrkosten von der Gemeinde zurückfordern, gerade wenn die zumutbaren Räume nicht bereitgestellt werden. Außerdem gibt es Möglichkeiten für Schadensersatzansprüche, insbesondere bei Verdienstausfällen, sofern die betroffenen Eltern zuvor ihren Anspruch auf einen Kita-Platz durchgesetzt haben.

Die Verwaltung in Rhinow hat angekündigt, die betroffenen Familien zu kontaktieren, um mögliche Lösungen zu finden. Doch ein kurzfristiger Ausbau des Horts ist derzeit nicht vorgesehen. Insofern bleibt den Eltern nur, aktiv für ihre Ansprüche zu kämpfen und hoffentlich Lösungen zu finden, denn die Betreuung ihrer Kinder muss trotz der Herausforderungen gesichert sein.

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