Solidarität für Vielfalt: Dallgower Bürger demonstrieren nach Fahnenbrand

Rund 150 Menschen demonstrierten in Dallgow-Döberitz gegen Intoleranz, nach Brandanschlag auf die Regenbogenfahne.
Rund 150 Menschen demonstrierten in Dallgow-Döberitz gegen Intoleranz, nach Brandanschlag auf die Regenbogenfahne. (Symbolbild/NAG)

Solidarität für Vielfalt: Dallgower Bürger demonstrieren nach Fahnenbrand

Dallgow-Döberitz, Deutschland - Am Sonntag, den 22. Juni, versammelten sich rund 150 Menschen vor dem Rathaus in Dallgow-Döberitz, um ein Zeichen gegen Intoleranz und Diskriminierung zu setzen. Diese Demonstration fand nur eine Woche nach dem Brandanschlag auf die Regenbogenfahne statt, die als Symbol für Freiheit, Gleichheit und Akzeptanz gilt. Die Bürger zeigten durch ihre Teilnahme, dass ein respektvolles Miteinander wichtig ist und Solidarität mit Minderheiten in Brandenburg gefordert wird. Veranstalter und Redner, darunter die stellvertretende Bürgermeisterin Birgit Mattausch, betonten den unnachgiebigen Einsatz der Stadt für ein diskriminierungsfreies Umfeld und den Wert der Vielfalt.

Besonders deutlich wurde die Bedeutung der Fahne von Harald Wunderlich, dem Vorsitzenden der Gemeindevertretung, der ein starkes Statement verlas. Anna Mohn, Fraktionsvorsitzende von Bündnis 90/Die Grünen, sprach sich ebenfalls vehement gegen das Schweigen gegenüber Hass und Gewalt aus. Bjarne Herke von Safe Space Falkensee machte auf die Bedrohung aufmerksam, die Angriffe auf queere Menschen für eine offene Gesellschaft darstellen. Zuammengetragen von dem maz-online.de Team, wurde auch auf die musikalische Begleitung durch das Bläserensemble „Krass der Wind“ hingewiesen.

Angriff auf die Regenbogenfahne

In der Nacht zum 13. Juni kam es zu einem feigen Akt: Die Regenbogenfahne vor dem Rathaus wurde angezündet und zum Teil vollständig zerstört. Der materielle und symbolische Schaden wurde frühmorgens von Gemeindemitarbeitern entdeckt. Dies geschah, obwohl die Fahne im Juni gehisst wurde, um den Pride Month zu feiern und die Rechte von LGBTQ+ Personen zu unterstützen. Bürgermeister Sven Richter äußerte sein Entsetzen über die Tat und bezeichnete sie als Ausdruck von Intoleranz. Die Diskussion über die Fahne hatte am Vorabend in der Facebook-Gruppe „Dallgow-Döberitz“ begonnen, wo einige Nutzer hinterfragten, warum gerade die Regenbogenfahne und nicht andere Flaggen gehisst wurden. Diese Diskussion eskalierte, was jetzt Teil der Ermittlungen ist, um herauszufinden, ob es einen Zusammenhang zwischen den Vorfällen gibt. Die Aufhängung der Fahne vor dem Rathaus basierte auf einer Genehmigung des Bundesministeriums des Innern und für Heimat aus dem Jahr 2022, wie dallgow.de berichtet.

Hintergrund zur Diskriminierung

Dieser Vorfall wirft ein Schlaglicht auf die Erfahrungen von Diskriminierung, die viele LGBTQ+ Personen in Deutschland machen. Laut einer Untersuchung, die im Rahmen der häufig zitierten LGBTI-Surveys durchgeführt wurde, berichten 44% der Befragten von Diskriminierung in mehr als acht Lebensbereichen. Besonders betroffen sind trans* und inter* Personen, von denen 66% angaben, diskriminiert worden zu sein. Die Umfrage, die über 16.000 Teilnehmer aus Deutschland einbezog, zeigt auch, dass oft über 90% solcher Vorfälle nicht gemeldet werden. Dies lenkt die Aufmerksamkeit auf die Notwendigkeit, ein offenes Klima zu schaffen, in dem Diskriminierung nicht toleriert wird, und in dem Bürger:innen für die Rechte aller Menschen eintreten, wie im lsvd.de dargelegt wird.

Die Demonstration in Dallgow-Döberitz sendet ein wichtiges Signal: Engagement für Gleichheit und das Bewusstsein, dass Vielfalt bereichert, sind der Schlüssel zu einer toleranten Gesellschaft. Der vandalistische Angriff auf die Fahne war nicht nur ein Angriff auf ein Symbol, sondern auf die Grundwerte einer respektvollen Gemeinschaft.

Details
OrtDallgow-Döberitz, Deutschland
Quellen