Hitze-Stress gefährdet Brandenburgs Stadtbäume – Ein Appell an die Bürger!

Hitze-Stress gefährdet Brandenburgs Stadtbäume – Ein Appell an die Bürger!
Brandenburg an der Havel, Deutschland - In Brandenburg an der Havel stehen viele der rund 50.000 Stadtbäume unter erheblichem Hitze-Stress. Ein außergewöhnlich trockenes Frühjahr hat die Bäume anfälliger für Krankheiten gemacht, was nicht ohne Folgen bleibt. Immer mehr dieser grünen Lebensspender sterben ab. Bürgermeister Michael Müller informiert die Bürger über die aktuelle Situation und erklärt, dass die Stadt aktiv gegensteuert, indem sie vermehrt junge Bäume, vor allem in der Innenstadt, nachpflanzt. Bei diesen Neupflanzungen kommen klimaresistente Baumarten zum Einsatz. Besonders positive Erfahrungen wurden mit neu gepflanzten Blumeneschen auf dem Marktplatz gemacht, die sich prächtig entwickeln.
Um den akuten Wassermangel zu bekämpfen, appelliert die Stadt an ihre Bürger, die Bäume zu gießen und darauf zu achten, nicht zu nah an den Stämmen ihrer Autos zu parken. Jungbäume werden vom Grünflächenamt regelmäßig mit etwa 200 Litern Wasser pro Monat versorgt. Zudem werden die Bürger ermutigt, aktiv ihre Umgebung zu pflegen und die Bäume vor ihren Häusern zusätzlich zu bewässern. Denn zu nahes Parken kann das Wurzelwerk erheblich schädigen.
Sturm- und Wetterschäden im Fokus
Nach einem unerwarteten Sturm hat die Stadt dringend Maßnahmen ergriffen, um die Sicherheit der Bäume zu gewährleisten. Es wird geprüft, welche Bäume gefällt, beschnitten oder gestützt werden müssen. Einige Exemplare sind umgestürzt oder haben Äste abgebrochen, jedoch gab es glücklicherweise keine Verletzten. Konkrete Zahlen zu den Schäden durch den Sturm sind derzeit noch nicht verfügbar.
Die Klimakrise stellt jedoch nicht nur Brandenburg an der Havel vor Herausforderungen. Auch in ganz Deutschland kämpft man mit den Veränderungen, die Hitze und Trockenheit mit sich bringen. Zahlreiche Baumarten geraten an ihre Anpassungsgrenzen, und häufigere extreme Wettereignisse wie Stürme und Starkregen erhöhen die Unsicherheiten im Waldbau. Daher ist die Wahl geeigneter Baumarten entscheidend. Projekte wie das von der Waldkulturerbe warnen davor, dass die Erhaltung und der Umbau der Wälder anspruchsvoller werden, da klimatische Bedingungen sich ständig ändern.
Bäume und ihre Zukunft im Klimawandel
Die optimale Baumartenwahl hat nicht nur Einfluss auf die Stabilität der Wälder, sondern auch auf wichtige ökologische Funktionen. Eine standortgerechte Auswahl ist notwendig, um die Erhaltung der Ökosystemleistungen wie CO2-Bindung, Wasserspeicherung und Biodiversität zu sichern. Die Forschungsanstalt für Wald und Holz hat festgestellt, dass bis zum Jahr 2070 der Flächenanteil der Buche durch steigende Temperaturen und reduzierte Niederschläge zurückgehen könnte. Um zukünftigen Herausforderungen zu begegnen, könnten mediterrane Flaumeichenwälder den größten Anpassungsgewinn aufweisen.
Konkret prognostiziert ein Projekt, dass bis zu 75 % der Fläche für bestimmte klimatisch angepasste Baumarten genutzt werden könnten. Hierbei kommen sowohl heimische als auch außereuropäische Baumarten in Betracht. Unter den 101 Baumarten, die für Deutschland als wichtig erachtet werden, sind 37 heimisch und 39 stammen aus außerhalb Europas. Diese Vielfalt birgt Chancen, aber auch Risiken, da neun heimische Arten von Arealverlusten betroffen sein könnten.
Die Herausforderungen durch den Klimawandel machen es umso wichtiger, aktiv gegensteuern und die biologische Vielfalt zu schützen. Das betrifft nicht nur Städte wie Brandenburg an der Havel, sondern unser aller Zukunft, was den Umgang mit unseren Wäldern und Bäumen betrifft. Ein gutes Händchen bei der Baumartenwahl kann entscheidend sein für die Gesundung unserer Städte und Landschaften.
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Ort | Brandenburg an der Havel, Deutschland |
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