Jugendliche fordern mehr Mitbestimmung in Schulen – Was steckt dahinter?

Jugendliche fordern mehr Mitbestimmung in Schulen – Was steckt dahinter?
Brandenburg, Deutschland - In Deutschland haben sich Kinder und Jugendliche laut einer aktuellen Studie des Berlin-Instituts, der Deutschen Kinder- und Jugendstiftung sowie der Wüstenrot Stiftung, die im Rahmen des Projektes „Teilhabeatlas Kinder und Jugendliche“ durchgeführt wurde, klare Wünsche geäußert. Sie wollen aktiv an der Gestaltung ihres Schulalltags und ihrer Umgebung mitwirken. Die Ergebnisse zeigen, dass insbesondere die Mitbestimmungsmöglichkeiten stark variieren. Während Gymnasiasten sich tendenziell eher als Teil der Entscheidungsprozesse fühlen, klagen Schüler an Real-, Haupt- und Gesamtschulen über eine eingeschränkte Mitgestaltung. Dies liegt oft an der mangelnden Unterstützung seitens der Lehrkräfte, die sich auf ihr Kerngeschäft konzentrieren müssen, wie im Bericht von Merkur ausgeführt wird.
Die wenigen Gelegenheiten, die Schüler haben, um sich einzubringen, wie etwa Klassenräte, Debattierclubs oder Schülerzeitungen, könnten durch zusätzliche Angebote und finanzielle Mittel erweitert werden. Hartmut Stäker, Präsident des Verbands Bildung und Erziehung Brandenburg, hebt hervor, dass in vielen Bundesländern 12% der Schüler die Schule abbrechen, was dramatische Ausmaße annimmt. Auch der Alberta-Plan zur Bildungsstrategie, der eine „Schulfähigkeitsprüfung“ für Kinder vor der Einschulung fordert, wird als ein möglicher Schritt in die richtige Richtung angesehen.
Bedarf an Mitbestimmung und Teilhabe
Auch die Stimmen der Jugendlichen zeigen, dass sie mehr Gehör verdienen. Sie haben oft konkrete Verbesserungsvorschläge, etwa wie leerstehende Gebäude für Freizeittreffs oder Schulen besser genutzt werden könnten. Trotz mancher positiver Beispiele, in denen junge Menschen erfolgreich an der Gestaltung von Jugendräumen und Bauplanungen beteiligt waren, fühlen sich viele von der erwachsenen Gesellschaft nicht ernst genommen. Wie die Analyse des Teilhabeatlasses offenbart, müssen Branchenlösungen gefunden werden, um auch weniger engagierte Jugendliche zu erreichen und ihre Beteiligung zu fördern. Die Herausforderung liegt darin, die Teilhabe für alle Kinder und Jugendlichen sowohl divers als auch inklusiv zu gestalten teilen die Informationen von Teilhabeatlas.
Die Frage bleibt, wie sich die Bildungsgerechtigkeit in Deutschland weiterentwickeln kann. Aktuelle Statistiken, die auf PISA-Studien basieren, belegen, dass über 20% der 15-Jährigen in Deutschland nicht das Grundkompetenzniveau im Lesen erreichen. Bildung gilt als Schlüssel für Chancengleichheit, doch die Realität zeigt deutliche Lücken. Besonders betroffen sind Kinder aus benachteiligten Familien, wie auch die Inhalte der Sonderpädagoge Webseite belegen. Hier wird ein klarer Zusammenhang zwischen sozialer Herkunft und Bildungserfolg sichtbar. Bildungsreformen, die auf individuelle Förderung und Inklusion abzielen, sind unerlässlich, um systemische Ungleichheiten abzubauen.
Ein Blick in die Zukunft
Mit klugen Reformen und einem Fokus auf inklusives und gerechtes Lernen, könnte das deutsche Bildungssystem einen entscheidenden Wandel durchlaufen. Es liegt an uns, gemeinsam mit den Kindern und Jugendlichen der Zukunft zu gestalten, ihnen die Möglichkeit zur Mitbestimmung zu geben und somit die sozialen Barrieren zu durchbrechen. Bildung sollte kein Privileg, sondern ein fundamentales Recht für alle sein, das jedem die faire Chance auf eine erfolgreiche Zukunft bietet.
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Ort | Brandenburg, Deutschland |
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