Freibad Straussee: 100 Jahre voller Geschichte und Zukunftsfragen!

Freibad Straussee: 100 Jahre voller Geschichte und Zukunftsfragen!

Strausberg, Deutschland - Etwas ganz Besonderes steht bevor: Am kommenden Freitag feiert das Freibad Straussee in Strausberg, das am 20. Juni 1925 eröffnet wurde, seinen 100. Geburtstag. Doch während die Vorfreude auf Feierlichkeiten wächst, blickt man auch auf eine traurige Realität. Das Bad, seit sechs Jahren geschlossen, kann aktuell nicht genutzt werden, da die dringend benötigten finanziellen Mittel für eine Teileröffnung fehlen. Ein guter Grund für die Bevölkerung, um innezuhalten und auf die Geschichte dieses historischen Ortes zurückzublicken, der über Jahre hinweg Erholungssuchende aus Berlin und Umgebung anlockte. So berichtet rbb24, dass die Teilsanierung des Bades bislang 1,4 Millionen Euro gekostet hat, aber weiterhin unklar bleibt, wie viel noch für die vollständige Wiederherstellung benötigt wird.

Das Freibad, das ursprünglich als Seebadeanstalt ins Leben gerufen wurde, war bereits 1925 ein beliebtes Ziel für die Bürger. Die erste große Veranstaltung nach der Eröffnung war am 28. Juni 1925 ein „Großes Schau-schwimmen“ des Schwimm-Clubs „Welle“ mit 350 Sportlern. Die Eintrittspreise betrugen damals 50 Pfennige für Erwachsene und 20 Pfennige für Kinder, was zeigt, dass bereits damals die Freude am Schwimmen hoch im Kurs stand. Doch in den letzten Jahren hatten sinkende Wasserstände und ein gefährlicher flacher Strandbereich dazu geführt, dass die Badegäste um ihre Sicherheit fürchten mussten. Daher wurde im Jahr 2019 die Entscheidung getroffen, das Bad zu schließen. Für die kleine Feier zum 100-jährigen Bestehen sind am 26. Juli Führungen über das Gelände geplant, doch das Baden bleibt weiterhin verboten, wie strausberger-baeder.de berichtet.

Eine Geschichte voller Veränderungen

Die Seebadeanstalt hat nach dem Kriegsende 1945 verschiedene Veränderungen durchlebt. Trotz der Schäden konnte sie rasch wieder hergerichtet werden. Der Abriss des alten Holzturms im Jahr 1972 wegen Unfallgefahr und der Ersatz durch eine Stahlgerüstkonstruktion zeigt, wie wichtig Sicherheit im Laufe der Jahre geworden ist. In den 1980er Jahren wurden zudem die Uferanlagen erneuert, während 1994 die umfangreichen Sanierungsarbeiten am Hauptgebäude abgeschlossen wurden. Obwohl die Seebadeanstalt ihre ursprünglichen Abmaße von 1925 behält, hat sich doch einiges verändert, etwa das nicht mehr vorhandene Bootshaus. Diese ständige Erneuerung ist ein Teil der Geschichte, die das Freibad zu erzählen hat.

Die Ereignisse um das Freibad Straussee sind Teil eines größeren Trends, der den Wert von historischen Freibädern in Deutschland verdeutlicht. So beschreibt National Geographic die Bedeutung solcher Bäder nicht nur als Orte der Erholung, sondern auch als kulturelle Stätten, die den sozialen Zusammenhalt fördern. Das Freibad Straussee könnte, falls die Finanzierung und Sanierungsarbeiten rechtzeitig klappen, wieder an die glorreichen Tage anknüpfen, in denen es einer der Hauptanziehungspunkte der Region war.

Ob die Seebadeanstalt ihre Pforten wieder öffnen kann, bleibt abzuwarten. Die Hoffnungen ruhen in jedem Fall darauf, dass die anstehenden Arbeiten bald zum Abschluss kommen und das Freibad Straussee wieder ein Ort des Frohsinns und der Erholung wird. Das Wasser ruft und die ersten Schwimmer stehen schon in den Startlöchern!