Neonazi-Angriff in Bad Freienwalde: Stadt steht unter Schock!

Nach dem Übergriff auf das Fest „Bad Freienwalde ist bunt“ wird ein 21-jähriger Neonazi verdächtigt. Polizei ermittelt in Märkisch-Oderland.
Nach dem Übergriff auf das Fest „Bad Freienwalde ist bunt“ wird ein 21-jähriger Neonazi verdächtigt. Polizei ermittelt in Märkisch-Oderland. (Symbolbild/NAG)

Neonazi-Angriff in Bad Freienwalde: Stadt steht unter Schock!

Bad Freienwalde, Deutschland - Ein Vorfall, der die Gemüter in Bad Freienwalde aufwühlt, ereignete sich am vergangenen Sonntag, als eine Gruppe von 10 bis 15 vermummten Tätern ein Straßenfest mit dem Namen „Bad Freienwalde ist bunt“ angriff. Diese Veranstaltung stand im Zeichen von Toleranz und Vielfalt und setzte ein deutliches Zeichen gegen rechts. Doch die Feierlichkeiten wurden brutal unterbrochen, als die Angreifer mit Schlaggegenständen und Holzstöcken auf die Teilnehmer losgingen. Mindestens zwei Personen zogen sich Verletzungen zu, während die Ordner der Veranstaltung versuchten, die Angreifer zu vertreiben. Wie die taz berichtet, war zu diesem Zeitpunkt keine Polizei vor Ort, und die Gefahr wurde offenbar stark unterschätzt.

Brandenburgs Innenminister René Wilke besuchte später die Veranstaltung und verurteilte den Überfall scharf, konnte jedoch den Vorwurf nicht entkräften, dass die Polizei im entscheidenden Moment nicht ausreichend präsent war. Vor Ort gab es Augenzeugenberichte, die den angreifenden 21-jährigen Neonazi identifizierten, der bereits im Vorjahr versucht hatte, bei der gleichen Veranstaltung zu stören, damals unter Einsatz von Pfefferspray. Diese Verbindung zu extremistischen Gruppen, insbesondere zur Kleinpartei III. Weg, wirft ein beunruhigendes Licht auf die Situation in der Region.

Ein besorgniserregender Trend

Die Attacke ist kein Einzelfall; sie reiht sich ein in eine besorgniserregende Kette rechtsextremer Gewalttaten. Der Vorfall fand vor einer zunächst friedlichen Kundgebung gegen den Rechtsruck in Deutschland statt. Experten, wie der Rechtsextremismus-Analytiker Tom Kurz, weisen darauf hin, dass die rechtsextreme Jugendkultur in Bad Freienwalde in den letzten zwei Jahren gewachsen ist. Gruppen wie III. Weg, die „Nationalrevolutionäre Jugend“ (NRJ) und „Deutsche Jugend Voran“ sind in der Region aktiv. Laut watson wurden die Teilnehmer des Bündnisses „Bad Freienwalde bleibt bunt“ in der Vergangenheit mehrfach bedroht und gefilmt.

Die Zunahme rechtsextremer Gruppen ist alarmierend. Laut dem aktuellen Bericht des Bundesamtes für Verfassungsschutz umfasst das gewaltorientierte Personenpotenzial der Rechtsextremisten rund 15.300 Personen und ist seit einigen Jahren deutlich gestiegen. Im Jahr 2024 wurden über 37.000 rechtsextremistische Straftaten registriert, was einen Anstieg von 47,4 % im Vergleich zum Vorjahr darstellt. Diese Zahl offenbart die besorgniserregende Entwicklung in der bundesweiten rechten Szene und macht deutlich, dass ein ernsthaftes Problem besteht.

Die Rolle der Polizei und der Gesellschaft

Die Polizeidurchsuchungen, die am Donnerstag im Landkreis Märkisch-Oderland stattfanden, zielten auf den 21-jährigen Verdächtigen und seine Angehörigen ab. Dabei wurden Bekleidungsstücke und Mobiltelefone sichergestellt. Die Statistik zeigt, dass auch in Bad Freienwalde die Gewaltbereitschaft wächst. Der Verdächtige hat nicht nur an lokalen Demos teilgenommen, sondern war auch international aktiv, etwa bei einem Neonazi-Aufmarsch in Budapest.

Fußballvereine wie der SV Hertha 23 Neutrebbin müssen sich ebenfalls fragen, welche Verantwortung sie tragen, da der Verdächtige dort weiter aktiv ist, trotz seiner extremistischen Ansichten. Das ist eine komplexe Lage, die weitreichende Fragen über die gesellschaftliche Verantwortung und den Umgang mit rechtsextremen Tendenzen aufwirft.

Die Ereignisse der letzten Tage zeigen, wie wichtig es ist, aktiv gegen solche Entwicklungen vorzugehen und sich für ein respektvolles Miteinander einzusetzen. Die Bürger müssen sowohl die Augen offen halten als auch Solidarität mit den Opfern zeigen, damit solche Übergriffe in Zukunft verhindert werden können.

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OrtBad Freienwalde, Deutschland
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