Streit um Stellenabbau: Märkisch-Oderlands Jugendverbandsarbeit in Gefahr!

Streit um Stellenabbau: Märkisch-Oderlands Jugendverbandsarbeit in Gefahr!

Märkisch-Oderland, Deutschland - Im Landkreis Märkisch-Oderland steht die Kinder- und Jugendarbeit vor einem gewaltigen Umbruch. Der Kinder- und Jugendring Märkisch-Oderland (KKJR) sieht sich mit einer Neuausschreibung seiner zwei seit über einem Jahrzehnt besetzten Stellen konfrontiert, was bei zahlreichen Vereinen und Bündnissen für Aufregung sorgt. Wie rbb24 berichtet, haben 35 Organisationen bereits einen schriftlichen Appell gegen die Entscheidung unterzeichnet.

Die beiden betroffenen Stellen sind für die Jugendverbandsarbeit sowie eine Demokratie-Fachstelle zuständig, welche im Rahmen des bundesweiten Programms „Demokratie leben!“ gefördert wird. Sozialdezernent Friedemann Hanke (CDU) hat erklärt, dass es seit seinem Amtsantritt im Jahr 2015 keine Ausschreibung mehr gegeben hat – ein Umstand, der jetzt jedoch dringend geändert werden soll. Bis zum 1. Januar 2026 möchte der Landkreis das Interessensbekundungsverfahren abgeschlossen haben.

Unverständnis und Sorgen um Zukunft

Die Reaktionen aus der Branche sind deutlich. Der Vorstandsvorsitzende des KKJR, Erik Goldschmidt, äußert große Bedenken über die mögliche Auswirkungen der Ausschreibung. „Die Entscheidung könnte zu massiven Einschnitten in unserer Arbeit führen und im schlimmsten Fall sogar zur Auflösung der gesamten Organisation“, warnt Goldschmidt. Dies bestätigte sich auch in den Berichten der Märkischen Oderzeitung, die bereits am 2. Juli über die drohenden Stellenstreichungen informierte, die ohne vorherige Absprache vom Landkreis ausgesprochen wurden. Bei solch einem Vorgehen könnte sogar das Büro des KKJR geschlossen werden.

Zusätzlich hat der Landkreis Fördermittel für die Koordinierungs- und Fachstelle gestrichen, was rechtlich bedenklich ist. Das hat nicht nur die Antragstellenden im Rahmen des Programms verunsichert, sondern könnte auch die Förderwürdigkeit der Region gefährden. Ein weiteres Problem ergibt sich aus der Tatsache, dass für die Kündigungen keine nachvollziehbare Begründung vorgelegt wurde.

Forderungen nach mehr Transparenz

Die Verantwortlichen des KKJR haben klare Forderungen ausgesprochen: Sie wünschen sich eine transparente Kommunikation mit dem Landkreis und eine Rückkehr zu einer kooperativen Zusammenarbeit, die in den letzten 30 Jahren als so wertvoll empfunden wurde. Besonders dramatisch ist die Tatsache, dass die Ziele der Jugendverbandsarbeit zuletzt erst im September 2024 überarbeitet wurden. In dieser Zeit stellte der Landkreis die Weichen für die Jugendarbeit, die nun in Frage steht.

Im Hinblick auf die Ausschreibung sind die Verantwortlichen des KKJR entschlossen, sich um die neuen Stellen zu bewerben. Dies schließt auch mögliche rechtliche Schritte gegen die Entscheidung des Landkreises ein. Hanke hingegen begründet die Neuausschreibung mit Unzufriedenheit über die Arbeit des KKJR, die von Philipp Jünemann, dem derzeitigen Stelleninhaber, vehement bestritten wird. Ein Projekt, das die Förderung von Jugendgruppen zum Ziel hat, ist bereits in Planung.

Die Situation bleibt angespannt, und alle Beteiligten sind sich bewusst, dass da noch einige Wasser den Fluss hinunterfließen wird, bevor Klarheit herrscht. Die Zukunft der Kinder- und Jugendarbeit im Landkreis hängt in der Schwebe, und die Hoffnung auf eine Lösung, die die wertvolle Arbeit des KKJR sichert, bleibt bestehen.

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OrtMärkisch-Oderland, Deutschland
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