Teure Mauern gegen Schweinepest: 163 Millionen Euro für Brandenburg!
Märkisch-Oderland investiert 163,7 Mio. Euro in Schutzmaßnahmen gegen Afrikanische Schweinepest, um die Tierseuche einzudämmen.

Teure Mauern gegen Schweinepest: 163 Millionen Euro für Brandenburg!
Wenn man sich die finanziellen Ausmaße der Bekämpfung der Afrikanischen Schweinepest (ASP) ansieht, wird schnell klar: Hier ist mächtig was los! Allein in Brandenburg sind die Ausgaben exorbitant gestiegen. Laut maz-online.de summieren sich die Kosten für den Zaunbau gegen die ASP auf beeindruckende 163,7 Millionen Euro – das entspricht den Preisen für gleich fünf fabrikneue Leopard-2-Panzer, die je etwa 30 Millionen Euro kosten. Schlichtweg der Wahnsinn, wenn man bedenkt, dass seit 2019 bereits 2374 Kilometer Schutzzaun errichtet wurden. Aber die Herausforderung bleibt enorm.
Der Druck auf die Verwaltungen ist groß, denn nicht nur der Zaunbau, sondern auch die Instandhaltung frisst ein gutes Stück des Budgets – gut 76 Millionen Euro wurden dafür bereits ausgegeben. Zusätzlich erhielten Grundstückseigentümer rund 21 Millionen Euro Entschädigung, was die finanziellen Belastungen weiter erhöht.
Die Situation in Hessen
Doch nicht nur Brandenburg kämpft mit dieser Seuche. Auch in Hessen sieht die Lage nicht viel besser aus. Hier berichtet hessenschau.de, dass die Bekämpfung der ASP die Landesregierung bereits über 14,5 Millionen Euro gekostet hat. Dabei wurden binnen kürzester Zeit über 3.600 Hausschweine gekeult, was viele Schweinehalter in existenzielle Schwierigkeiten bringt.
Insgesamt hatte die hessische Regierung bis Mitte März des aktuellen Jahres mehr als eine Million Euro für die Suche nach totem Wildschwein aufgewendet, was sich als größter Ausgabenposten entpuppte. Der Einsatz von Spürhunden und Drohnen zur Aufdeckung der Kadaver ist dabei eine zentrale Maßnahme.
Aussichten und Herausforderungen
Die Zäune erweisen sich als effektiv – besonders in Kombination mit dem Abschuss von Wildschweinen. In Brandenburg plant man nun, die Zäune abzubauen, da die Tierseuche etwas nachlässt. Dennoch bleiben die Zäune an der Oder stehen, wo die ASP weiterhin endemisch ist. Allerdings wird der Rückbau der Anlagen ebenfalls teuer – die geschätzten Kosten liegen bei 45 Millionen Euro. Und auch die Landkreise müssen die Zäune in einem angemessenen Umfang lagern, was zusätzliche Kosten verursacht.
Insgesamt wird der Prozess der Eindämmung der ASP in beiden Bundesländern als langwierig und komplex beschrieben. Der hessische Minister Ingmar Jung hat die Thematik als “langwierig und hochkomplex” charakterisiert und mahnte zur Vorsicht, da auch künftig Auflagen und Einschränkungen für die Bevölkerung, wie das Jagen oder Aufenthalt in bestimmten Sperrzonen, bestehen bleiben werden.
Die wirtschaftlichen Folgen sind gravierend. Veterinärmediziner warnen bereits vor einem möglichen Zusammenbruch der Schweinebranche, während viele Schweinehalter von existenziellen finanziellen Problemen berichten. Auch aus der Politik kommen Stimmen, die eine Entlastung der Kommunen durch Umlageverfahren fordern – eine Maßnahme, die in dem aktuellen Gesetz allerdings nicht vorgesehen ist.
Zusammenfassend ist die Lage ernst und die Kosten gigantisch. Es bleibt zu hoffen, dass die Bemühungen zur Bekämpfung der Afrikanischen Schweinepest bald Früchte tragen, damit nicht nur die Tierbestände, sondern auch die finanzielle Stabilität der Betriebe gewahrt bleibt.