Bandidos rocken Oranienburg: 150 Biker protestieren gegen Kuttenverbot!

Bandidos rocken Oranienburg: 150 Biker protestieren gegen Kuttenverbot!
Oranienburg, Deutschland - Am 14. Juni 2025 fand in Oranienburg eine eindrucksvolle Versammlung von über 150 Motorradfahrern statt. Der Motorradclub „Bandidos“ hatte die Veranstaltung angemeldet, die in der Bernauer Straße stattfand. Mit rund 155 Motorrädern und 14 Autos wurden Mitglieder und Anhänger aus Berlin, Brandenburg sowie anderen Bundesländern angezogen. Die Polizei sicherte das Event ab, und trotz der Größe der Veranstaltung kam es zu keinen Zwischenfällen. Diese Kundgebung erstreckte sich von 14:00 bis 15:45 Uhr und war Teil einer Protestaktion gegen ein verschärftes Vereinsgesetz, welches den Bandidos seit März 2017 das öffentliche Zeigen ihrer Embleme verbietet, wie maz-online.de berichtet.
Der Protest verlief in Form von zwei Ausfahrten, die beide vom Olympischen Platz in Berlin gestartet wurden. Die erste Kolonne setzte sich um 12:30 Uhr unter dem Motto „Keine Kollektivstrafen für Biker“ in Bewegung, während die zweite Ausfahrt um 14:00 Uhr mit dem Ziel startete, gegen das Insignienverbot des Bandidos MC zu demonstrieren. Beide Ausfahrten wurden von der Polizei begleitet und führten über große Straßen und Autobahnen nach Oranienburg.
Hintergrund zum Kuttenverbot
Das Hintergrundrauschen zu dieser lautstarken Kundgebung wird von gesetzlicher Seite bestimmt. Das Bundesverfassungsgericht hat ein weitreichendes Kuttenverbot für Rockerclubs wie die Bandidos, Hells Angels und MC Gremium bestätigt. Sollte ein Chapter eines Vereins verboten werden, ist es auch anderen, nicht verbotenen Chapters untersagt, die Kutte zu tragen. Ein Einblick in diese regulatorischen Maßnahmen zeigt, dass es in Deutschland rund 10.000 Rocker gibt, die in etwa 700 Chapters organisiert sind (taz.de).
Das Kuttenverbot beschränkt sich dabei nicht nur auf das Tragen von Kutten, sondern umfasst auch das öffentliche Zeigen und die mediale Verbreitung von Abzeichen, Uniformen und Fahnen verbotener Rockerclubs. Eine rechtliche Grundlage stellt das seit 2017 geltende Verbot dar, das klar vorschreibt, dass Kennzeichen verbotener Rocker-Clubs nicht von Mitgliedern legaler Clubs getragen werden dürfen. Diese Entscheidungen des Bundesverfassungsgerichts und der Gerichtshöfe haben deutlich gemacht, dass die Identifikation mit strafbaren Aktivitäten über die Kutte auch bei legalen Mitgliedern greift (fachanwaltsuche.de).
Die gesellschaftliche Wahrnehmung und Kriminalität
Die gesellschaftliche Wahrnehmung der Rockerclubs und insbesondere der Bandidos hat sich in den letzten Jahren gewandelt. Während das Bundeskriminalamt (BKA) in seinem Lagebild von 2018 angab, dass lediglich 2 Prozent aller Verfahren der organisierten Kriminalität den Rockerclubs zugeordnet werden, bleibt das Augenmerk der Polizei und des Verfassungsschutzes dennoch auf deren Aktivitäten gerichtet. Schließlich gibt es nach wie vor Hinweise auf schwerwiegende Straftaten wie Schutzgelderpressung, Prostitution, Drogenhandel und illegalen Waffenhandel.
Die Bandidos, die 1966 in Texas gegründet wurden, sind mit circa 5000 Mitgliedern und über 200 Ortsgruppen der zweitgrößte Motorradclub weltweit. Sie sind bekannt für ihre Vorliebe für Harley-Davidson-Motorräder. In Anbetracht der aktuellen rechtlichen Rahmenbedingungen und der gesellschaftlichen Einstellungen könnte sich die Zukunft dieser Clubs entscheidend verändern, wobei ein grundlegender Dialog über ihre Rolle in der Gesellschaft notwendig ist.
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Ort | Oranienburg, Deutschland |
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