Richterin Manuela Fritz: Kuriositäten aus 41 Jahren Justizleben!

Richterin Manuela Fritz: Kuriositäten aus 41 Jahren Justizleben!
Oranienburg, Deutschland - In einem lebhaften und aufschlussreichen Werk erzählt die ehemalige Richterin Manuela Fritz von ihren 41 Jahren im Rechtssystem, das sich über verschiedene politische Systeme erstreckt. Ihr Buch „Im Namen des Volkes“ begeistert mit spannenden Einblicken in ihre Karriere und persönlichen Erlebnisse, die sie während ihrer Zeit als Juristin in der DDR und der Bundesrepublik Deutschland gesammelt hat. Die Autorin, geboren in Mecklenburg und aufgewachsen in einer Kleinstadt, hatte bereits in der neunten Klasse den Wunsch, Richterin zu werden. Das Jurastudium an der Humboldt-Universität in Berlin war der nächste Schritt auf ihrem Weg, der schließlich 1981 mit einer Stelle am Kreisgericht Oranienburg begann. Hier legte sie den Grundstein für ihre bemerkenswerte Laufbahn, die sie auch durch turbulente politische Zeiten führte, wie maz-online.de festhält.
Fritz‘ erste Jahre als Richterin verbrachte sie im Familienrecht und befasste sich mit teils skurrilen Fällen. Eine ihrer eindrucksvollsten Geschichten handelt von einer Scheidung, die aufgrund eines Hundes im Ehebett ins Rollen kam. Ebenso schildert sie eine Vaterschaftsanerkennung, die auf eine Klage um Unterhalt folgte. Ihre Erfahrungen im martialischen System der DDR waren von Unsicherheiten geprägt. Der Übergang in die bundesdeutsche Rechtsprechung stellte eine Herausforderung dar, vor allem als alleinerziehende Mutter von zwei Kindern. Trotz ihrer Berufserfahrung musste sie in der neuen Rechtsordnung eine dreijährige Probezeit absolvieren. Sie entschied sich, von Familienrecht zu Zivilrecht zu wechseln, was zu weiteren spannenden Fällen führte, wie einem Nachbarschaftsstreit über Kaninchen, deren Lärm und Geruch als störend empfunden wurden.
Politische Rahmenbedingungen und persönliche Herausforderungen
Die Justiz der DDR war eng mit der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (SED) verflochten und diente oft als Werkzeug für politische Zwecke. Richter wie Fritz mussten in diesem System agieren, das kaum Freiräume für persönliche oder berufliche Unabhängigkeit ließ. Etliche Juristen wurden von der SED rekrutiert, was sich negativ auf die Rechtssicherheit auswirkte. Ein Blick auf die politische Strafjustiz zeigt, dass viele Menschen unter dem Vorwand politischer Vergehen zu Unrecht bestraft wurden. Dennoch existaeine Vielzahl von Juristen, die, wie etwa Jürgen Wetzenstein-Ollenschläger, nach der Wende versuchten, ihre Karriere als Anwälte im vereinten Deutschland fortzusetzen. Dieses Dilemma um die Übernahme ehemaliger DDR-Juristen in die bundesdeutsche Rechtsprechung ist ausführlich auf bpb.de thematisiert.
Im Jahr 2022 trat Fritz in den Ruhestand, nachdem sie tausende Urteile ausgesprochen hatte. Ihre Pensionierung bietet ihr die Möglichkeit, sich ihren Hobbys zu widmen. Reisen mit ihrem Lebenspartner und die Zeit mit ihren Enkelkindern stehen jetzt im Vordergrund. Sie plant, Lesungen in Oranienburg und Mecklenburg abzuhalten, um ihre Geschichten zu teilen. Ihr Buch wird von ihrem in der Schweiz lebenden Sohn verlegt, und es gibt sogar Überlegungen für ein zweites Buch.
Aktuelle Angelegenheiten in Oranienburg
Während Manuela Fritz eine beeindruckende Rückkehr in die literarische Welt plant, gibt es auch wichtige Nachrichten aus Oranienburg: Die Zahlstelle des Amtsgerichts Oranienburg ist geschlossen. Bürger können Einzahlungen an die Landeshauptkassen in Potsdam, Frankfurt (Oder) und Brandenburg an der Havel richten. Anliegen wie Grundbuchauszüge, Beratungshilfen oder Anregungen zur Betreuung können schriftlich eingereicht werden, und Informationen zu den Abteilungen sind auf der Brandenburg-Website verfügbar.
Die Juristerei in Deutschland, geprägt von der Vergangenheit und den Herausforderungen der Gegenwart, bleibt ein dynamisches Feld der Gesellschaft und erfordert sowohl Mut als auch Integrität von ihren Akteuren. Manuela Fritz ist ein faszinierendes Beispiel für wie persönliche Geschichten in ein größeres Bild von Recht und Gerechtigkeit eingewoben sind.
Details | |
---|---|
Ort | Oranienburg, Deutschland |
Quellen |