Kunstlogistik im Krieg: Klaus Hillmann rettet ukrainische Kulturschätze!
Klaus Hillmann transportiert seit 46 Jahren Kunstwerke und setzt sich für den Schutz ukrainischer Kultur im Krieg ein.

Kunstlogistik im Krieg: Klaus Hillmann rettet ukrainische Kulturschätze!
Kunsttransporte als Lebenswerk
Klaus Hillmann ist ein Mann, der sein Leben der Kunst gewidmet hat. Was 1979 als kleiner Betrieb begann, hat sich über die Jahre zu einem Unternehmen entwickelt, das durch ganz Europa und nach Übersee Kunstwerke transportiert. Sein Unternehmen TANDEM in Köln beschäftigt heute rund 60 Mitarbeiter und hat sogar eine Niederlassung in Berlin. Hillmann, der als gelernter Buchhändler begann und in einer Kölner Galerie arbeitete, hat eine bemerkenswerte Karriere im Kunsttransport hinter sich.
In den Anfangsjahren, so erzählt er, waren die Sicherheitsstandards im Kunsttransport noch eher lax. Kunstwerke wurden oft unverpackt transportiert, was mittlerweile undenkbar ist. Die Einführung von Luftpolsterfolie in den 80er Jahren markierte einen Wendepunkt in der Branche. Hillmann skizziert die Entwicklung: „Es ging darum, Kunstwerke unabhängig von ihrem Wert mit dem gleichen Respekt zu behandeln“. Die Fahrzeuge seiner Spedition sind absichtlich neutral gehalten, um das Risiko von Diebstählen zu minimieren. Sicherheitsmaßnahmen wie das Fahren zu zweit und Alarmanlagen sind Teil seiner Philosophie, die Kunstwerke zu schützen.
Ein Herzensprojekt von Hillmann ist die Unterstützung des Ukraine Art Aid Centers (UAAC). Gemeinsam mit anderen hat er den Verein gegründet, um ukrainische Kunstwerke zu retten und Hilfsmittel in die Ukraine zu transportieren. Die Initiative wurde besonders nach dem russischen Angriffskrieg ins Leben gerufen, der die Kultur und das Erbe der Ukraine bedroht. Auch die Ernst von Siemens Kunststiftung hat das Netzwerk unterstützt und finanzierte eine Koordinierungsstelle zum Schutz von Kulturgütern.
Schutz ukrainischer Kulturgüter
Das Netzwerk, in dem das UAAC aktiv ist, organisiert Materialtransporte in die Ukraine. Dies ist besonders wichtig, um die beschädigten Museumssammlungen und Denkmäler zu sichern. Während der Organisation dieser Hilfsaktionen gibt es immer wieder Herausforderungen, etwa den Mangel an Hilfsmitteln wie Verpackungsmaterial und Schutzmaterialien für fragile Objekte. Unterstützung kommt unter anderem vom Landesfeuerwehrverband Rheinland-Pfalz, der Materialien für Brandbekämpfung bereitstellt. „Damit können wir gezielt Unterstützung bieten“, sagt Olena Balun, eine ukrainisch-stämmige Kunsthistorikerin, die die Transporte koordiniert.
Kunst und Kultur stehen auch in Zeiten des Krieges im Fokus. In Zusammenarbeit mit Organisationen wie dem Goethe-Institut und der ALIPH-Foundation wurde am 24. Juli 2025 eine Veranstaltung mit dem Titel „Der Kultursektor der Ukraine im Krieg: Ein tragender Pfeiler der Resilienz“ abgehalten. Hier konnten Fachleute zusammenkommen, um über Herausforderungen und Lösungsansätze zu diskutieren.
Kunst als Pfeiler der Resilienz
Die Veranstaltung war Teil eines größeren Kontextes, in dem die Gemeinden Denkmäler und Museen schützen und gleichzeitig kulturelle Initiativen stärken möchten. Die Bundesregierung hat allein im Kulturhaushalt 2022 20 Millionen Euro für den Schutz ukrainischer Kulturgüter zur Verfügung gestellt, um Digitalisierung und Stipendien für geflüchtete Künstler zu fördern.
Wie wichtig der Gedanke des Kulturgutschutzes ist, zeigt sich auch in den zahlreichen Initiativen, die aus der Notwendigkeit heraus entstanden sind. So wurde das Hilfsnetzwerk von dem Verband Deutscher Kunsthistoriker ins Leben gerufen. „Ein starkes kulturelles Erbe ist eine unentbehrliche Ressource für die Gesellschaft“, betont Hillmann und unterstreicht damit die Bedeutung seines Engagements.
Für Klaus Hillmann ist die Kunst nicht nur ein Geschäft, es ist eine Leidenschaft. In einer Zeit, in der Kunstwerke bedroht sind, verstehen wir die zentrale Rolle, die Menschen wie er spielen, um unser kulturelles Erbe zu bewahren und zu schützen.
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