Zukunft der Waldbühne: Ausschreibung statt Eventim – Was kommt jetzt?

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Der Berliner Senat prüft die Zukunft der Waldbühne nach 2026, um Ticketpreise zu senken und Wettbewerbsbedingungen zu verbessern.

Der Berliner Senat prüft die Zukunft der Waldbühne nach 2026, um Ticketpreise zu senken und Wettbewerbsbedingungen zu verbessern.
Der Berliner Senat prüft die Zukunft der Waldbühne nach 2026, um Ticketpreise zu senken und Wettbewerbsbedingungen zu verbessern.

Zukunft der Waldbühne: Ausschreibung statt Eventim – Was kommt jetzt?

Die Waldbühne in Berlin, seit 2009 gepachtet an den Live-Entertainment-Riesen Eventim, steht vor einer entscheidenden Wende. Der aktuelle Pachtvertrag läuft 2026 aus, und die Diskussionen um die zukünftige Nutzung und die Vertragsgestaltung sind bereits in vollem Gange. Der Berliner Senat prüft die Möglichkeit, den Pachtvertrag auszuschreiben, um potenzielle Vorteile wie günstigere Ticketpreise und eine bessere regionale Verankerung zu erzielen. Dies berichtet rbb24.

Das Thema Pachtvertrag ist nicht nur ein buchhalterisches, sondern ein echtes Streitthema geworden. Eventim sieht sich immer wieder der Kritik ausgesetzt, als Marktbeherrscher auf dem Ticketvertrieb zu agieren und dabei überteuerte Preise durchzusetzen. Laut dem Juristen Klaus-Martin Groth gibt es Bedenken, dass der Senat mit der bisherigen Vergabepraxis gegen das Haushaltsrecht verstoßen haben könnte. Er fordert eine Ausschreibung, um die wirtschaftlich beste Lösung zu finden und die Pacht zu optimieren. Groth meint zudem, dass der volle Wert der Pacht nur durch eine Markterkundung oder Ausschreibung festgestellt werden kann, um höhere Erlöse zu generieren, so die Einschätzung von Presseportal.de.

Streit um Ticketpreise und Marktverdrängung

Der Senat von Berlin, vertreten durch die Senatsverwaltung für Sport, nimmt die kritischen Stimmen um die Ticketpreise ernst. Es wird über ein Programm nachgedacht, das mögliche Sozial- oder Studententickets umfasst, falls die Waldbühne in Landeshand genommen werden sollte. Für die aktuellen Pachtverträge sind im Haushaltsplan für 2024/2025 Vertreter des Landes Berlin 775.000 Euro eingeplant, während tatsächlich eine Einnahme von rund 1,23 Millionen Euro für 2024 verzeichnet wurde.

In der Berliner Musikszene ist die Verpachtung an Eventim umstritten, denn der Konzern vertreibt laut aktuellen Schätzungen 60 bis 70 Prozent aller Tickets in Deutschland. Diese dominierende Stellung führte dazu, dass die Bundesregierung die Befugnisse des Bundeskartellamts in der laufenden Legislaturperiode erweitert hat, um Wettbewerbsstörungen im Ticketvertrieb zu bekämpfen. Die Maßnahmen dienen dazu, den Wettbewerb wiederherzustellen und die Marktverhältnisse zu verbessern, wie bundestag.de berichtet.

Zukunftsvisionen für die Waldbühne

Die Debatte über die Waldbühne wird von verschiedenen politischen Fraktionen angeheizt. Der sportpolitische Sprecher der SPD, Dennis Buchner, hat bereits vorgeschlagen, die Waldbühne direkt zu betreiben, was einen neuen Einnahmeweg für den Haushalt generieren könnte. Grüner Politiker unterstützen diese Idee ebenfalls und sehen in der selbstständigen Betriebsführung eine Chance, sich besser auf die Bedürfnisse der Besucher einzustellen.

Insgesamt wird die kommende Ausschreibung, oder der mögliche Eigenbetrieb der Waldbühne, Konsequenzen für den Ticketvertrieb und die Veranstalter haben. Die Situation bleibt spannend und könnte den Berliner Veranstaltungshorizont entscheidend prägen, während die Bürger auf Entscheidungen hoffen, die sowohl künstlerische als auch finanzielle Vorteile bringen.