Stromausfall in Neuruppin: Katastrophenschutz steht bereit!

Stromausfall in Neuruppin: Katastrophenschutz steht bereit!
Neuruppin, Deutschland - Neuruppin steht seit mehreren Stunden im Dunkeln. Ein schwerer Schaden am regionalen Umspannwerk hat die Stadt im Landkreis Ostprignitz-Ruppin getroffen und alle Nutzer ohne Strom gelassen. Läden bleiben geschlossen, Heizungen versagen ihren Dienst, und der Mobilfunk- sowie Internetbereich sind komplett ausgefallen. „Es ist wirklich kritisch, die Menschen können nicht einmal Notrufe absetzen“, berichtet Bürgermeister Nico Ruhle. Handys laufen auf der letzten Rille, und das ist mehr als heikel. Der Bürgermeister schlägt vor, den Bürgern den Weg zur Notfallversorgung zu erleichtern.
Um in dieser Notlage eine zentrale Anlaufstelle zu schaffen, hat die Stadt eine Katastrophenschutz-Anlaufstelle in der Sporthalle des Karl-Friedrich-Schinkel-Gymnasiums eingerichtet. Hier erhalten Betroffene erste Hilfe, Zugang zu Trinkwasser und am Stromnetz angeschlossene Handyladestationen. Der Andrang ist groß, und die Hilfsangebote kommen genau zur richtigen Zeit. Auch Heizgeräte für warme Speisen und Getränke sind verfügbar, damit den Kälteschocks vorgebeugt wird. Zudem wurde Digitalfunk und Satellitentelefon bereitgestellt, um einen Kommunikationsweg sicherzustellen, der momentan auf andere Weise kaum existiert.
Bereit für den Ernstfall
Die Vorbereitungen für solch eine Krisensituation sind kein Zufall. „Die Einrichtung unserer Katastrophenschutz-Leuchttürme ist eine allgemeine Vorsorgemaßnahme“, betont Ruhle. Im Landkreis sind insgesamt 18 Katastrophenschutz-Leuchttürme eingerichtet worden, die vom Land Brandenburg mit über 2,3 Millionen Euro finanziert wurden. Neuruppin und Wittstock verfügen über jeweils drei Anlaufstellen, während andere Gemeinden mit nur einer oder zwei auskommen müssen. Die Kosten für die Ausstattung der Neuruppiner Standorte betrugen allein 390.000 Euro, doch die Kommunen sind künftig dafür verantwortlich, die Instandhaltung zu gewährleisten.
Die Leuchttürme und Anlaufstellen sollen der Bevölkerung demnächst vorgestellt werden, sicherlich zum bundesweiten Warntag am 11. September. Derartige Anlaufstellen sind wichtig, denn derartige Stromausfälle sind nicht nur in Neuruppin zu beobachten. Laut stromausfall.org gab es auch in den letzten Jahren immer wieder gemeldete Ausfälle – sei es in Form mehrerer kürzerer Unterbrechungen oder langanhaltender Probleme.
Die Gefahren eines langanhaltenden Ausfalls
Die Folgen eines großflächigen Stromausfalls sind auf den ersten Blick kaum vorstellbar. Die Studien des Büros für Technikfolgen-Abschätzung beim Deutschen Bundestag warnen davor, dass insbesondere die Bereiche Kommunikation, Gesundheitsversorgung und Lebensmittelversorgung massiv beeinträchtigt werden können. Das [Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK)](https://www.bbk.bund.de/DE/Themen/Kritische-Infrastrukturen/KRITIS-Gefahrenlagen/Stromausfall/stromausfall_node.html) zeigt, dass die Abhängigkeit der kritischen Infrastrukturen von der Stromversorgung mit jedem Jahr steigt. Wer hätte vor einigen Jahren gedacht, dass so viel vom Strom abhängt?
Noch ist das Szenario eines flächendeckenden, langanhaltenden Stromausfalls unwahrscheinlich, doch es kann nicht ausgeschlossen werden. Umso wichtiger ist es, dass jeder Bürger entsprechende Vorsorge trifft und informiert ist, was im Notfall zu tun ist. Die derzeitige Situation in Neuruppin macht deutlich: Es ist nie verkehrt, auf den Ernstfall vorbereitet zu sein und alles zu tun, um sich und die Mitmenschen zu schützen. In dieser Lage zeigt sich, dass die richtige Informationsversorgung Gold wert ist.
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Ort | Neuruppin, Deutschland |
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