Potsdam diskutiert: Abschussquote für Wölfe – Ein hitziger Gipfel!

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Brandenburg diskutiert auf dem Wolfsgipfel über eine mögliche Abschussquote für Wölfe und erörtert Schutzmaßnahmen für Weidetiere.

Brandenburg diskutiert auf dem Wolfsgipfel über eine mögliche Abschussquote für Wölfe und erörtert Schutzmaßnahmen für Weidetiere.
Brandenburg diskutiert auf dem Wolfsgipfel über eine mögliche Abschussquote für Wölfe und erörtert Schutzmaßnahmen für Weidetiere.

Potsdam diskutiert: Abschussquote für Wölfe – Ein hitziger Gipfel!

Eines der brisantesten Themen auf dem aktuellen Wolfsgipfel in Brandenburg, der am 11. September 2025 in Potsdam stattfand, war die Diskussion um eine allgemeine Abschussquote für Wölfe. Wie rbb24 berichtet, beschrieb die Umweltministerin Hanka Mittelstädt (SPD) die Stimmung als konstruktiv, während Dirk-Henner Wellershoff, Präsident des Landesjagdverbandes, die Effektivität des Gipfels in Frage stellte und äußerte, dass es nicht vorangekommen sei.

Die Mehrheit der anwesenden Expert:innen plädierte dafür, eine gezielte Jagd auf Wölfe in bestimmten “Interventionsgebieten” zu ermöglichen, anstelle einer flächendeckenden Quote. Dies könnte in Verbindung mit den Wünschen von Landwirten stehen, die mit Übergriffen von Wölfen auf ihre Weidetiere zu kämpfen haben. Entsprechend fordern viele Akteure schnelle und bürokratiearme Lösungsmöglichkeiten für “Problemwölfe”.

Abschussmethoden und rechtliche Änderungen

Eine neu eingesetzte Arbeitsgruppe soll über Abschussmethoden beraten, und die Ministerin hat zugesichert, sich an deren Votum zu halten. Ziel dabei ist es, den Wolf bis Ende 2025 oder Anfang 2026 ins Landesjagdrecht aufzunehmen. Der Ex-Umweltstaatssekretär Gregor Beyer forderte gar eine Abschussquote zwischen 15 und 35 Prozent, basierend auf einer geschätzten Wolfspopulation von bis zu 1.600 Tieren in ganz Deutschland, wie Tagesschau hinweist. Das Landesumweltamt schätzt die Anzahl in Brandenburg allerdings auf etwa 500 Wölfe, mit neuen Zahlen, die bald veröffentlicht werden sollen.

Politisch bewegt sich einiges: Der Bundeslandwirtschaftsminister Alois Rainer (CSU) kündigte eine Abstimmung über eine Änderung des Bundesjagdgesetzes an, die es ermöglichen könnte, den Schutzstatus der Wölfe in Deutschland zu lockern, sodass sie nicht mehr als “streng geschützt” gelten. Spätestens dann wird der Wolf vielleicht bald nicht mehr das gefährdete Wildtier darstellen, als das er bisher gilt.

Proteste und Widerstand

Umwelt- und Naturschutzverbände, angeführt vom BUND, zeigen sich jedoch klar gegen eine verstärkte Bejagung. Axel Kruschat, der Landesgeschäftsführer, bekräftigt, dass der Wolf weiterhin als schützenswerte Tierart gelten muss. Der BUND und weitere Organisationen warnen vor einem abrupte Wende in der politischen Wahrnehmung, die sie als politisch motiviert ansehen.

Ein leidenschaftliches Plädoyer für den Schutz der Wölfe kommt auch von Jonas Scholz, dem Vorsitzenden des Landeschafzuchtverbandes, der sich für eine langfristige Finanzierung von Schutzmaßnahmen für Weidetiere einsetzt. Es bleibt abzuwarten, wie die verschiedenen Interessen unter einen Hut gebracht werden können und ob die angestrebten politischen Maßnahmen tatsächlich greifen werden.

In der breiteren Diskussion um das Wohl der Wölfe in Deutschland sind auch Fragen nach dem Erhalt ihrer Lebensräume sowie ausreichendem Nahrungsangebot von zentraler Bedeutung. Dabei ist es wichtig, einen pragmatischen Umgang mit der Situation zu finden, so Tagesschau.

Im Hintergrund bleibt zudem eine pessimistische Stimmung bei den Unternehmen in Brandenburg, die sich über hohe Kontrollen beklagen und angesichts drohender Arbeitsplatzabbau besorgt zeigen. Das Thema Wolfsbejagung steht dabei nur exemplarisch für die herausfordernden sozialen und wirtschaftlichen Diskussionen, die derzeit im Land geführt werden.