Kampf ums Überleben: Tourismus in MV leidet unter Fachkräftemangel!

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Mecklenburg-Vorpommern kämpft 2025 mit Fachkräftemangel im Tourismus. Hotels und Gastronomie fordern Reformen zur Stärkung der Branche.

Mecklenburg-Vorpommern kämpft 2025 mit Fachkräftemangel im Tourismus. Hotels und Gastronomie fordern Reformen zur Stärkung der Branche.
Mecklenburg-Vorpommern kämpft 2025 mit Fachkräftemangel im Tourismus. Hotels und Gastronomie fordern Reformen zur Stärkung der Branche.

Kampf ums Überleben: Tourismus in MV leidet unter Fachkräftemangel!

Die Tourismussaison 2025 in Mecklenburg-Vorpommern zeigt sich als echtes Strohfeuer: So berichtet der SVZ, dass die Branche mit einigen unerfreulichen Herausforderungen zu kämpfen hat. Lars Schwarz, der Chef des Hotel- und Gaststättenverbandes, weist darauf hin, dass Gastronomie, Hotels und Restaurants trotz großer Bemühungen oft leer aussehen. Ein wesentlicher Grund hierfür ist der akute Fachkräftemangel, der immer drängender wird.

Doch was genau steckt hinter diesem Problem? René Domke, Sprecher der FDP-Gruppe im Landtag, hat eine klare Sichtweise: Es liegen nicht zu wenige Arbeitskräfte bereit, vielmehr sind die Rahmenbedingungen für die Betriebe denkbar schlecht. Hohe Steuer- und Abgabenlasten drücken auf die Motivation der Unternehmer und wirken demotivierende Effekte auf potenzielle Mitarbeiter. Da viele Menschen in unsicheren Zeiten weniger am Essen gehen oder Reisen interessiert sind, sinkt auch der Anreiz, in diese Branche einzusteigen.

Fachkräftemangel und Umsatzrückgang

Der Tagesschau berichtet, dass die Situation durchaus prekär ist. Im Juni 2024 fehlten in der Hotel- und Gaststättenbranche rund 8.800 Fachkräfte – das sind 45 Prozent weniger als noch im Jahr zuvor. Doch selbst das ist nicht genug, denn jede vierte offene Stelle konnte nicht mit einer qualifizierten Person besetzt werden. Besonders in den Berufen der ausgebildeten Köche, im Gastronomieservice und in der Systemgastronomie gibt es massiven Personalmangel.

Ein weiterer Dämpfer kam in Form eines Umsatzrückgangs von knapp 11 Prozent im ersten Halbjahr 2024. Die Branche hat unter den gestiegenen Kosten für Personal und Lebensmittel zu leiden, zusätzlich macht das Auslaufen der reduzierten Mehrwertsteuer auf Speisen den Gastronomen zu schaffen. Um dem Untergang entgegenzuwirken, wurde bereits auf ungelernte Kräfte zurückgegriffen und Fertiggerichte finden immer mehr Eingang in die Küchen der Betriebe.

Zukunftsperspektiven und Lösungsansätze

Die Kofa berichtet von einem rasanten Rückgang der Zahl der Bewerber für Ausbildungsstellen in der Gastronomie. Während im Jahr 2009 noch 33.000 Bewerber gezählt wurden, waren es 2022 nur mehr 12.000. In der Systemgastronomie bleibt ein bedeutender Teil der Ausbildungsplätze unbesetzt – eine Herausforderung, die sich nicht nur auf die Qualität, sondern auch auf die Lebensqualität in der Region auswirkt.

Um nicht die Flügel zu strecken, fordern Branchenvertreter eine Reform der Steuer- und Abgabenpolitik, um die Attraktivität der Gastronomie- und Hotelleriejobs zu steigern. Es gilt, die Berufe ansprechend zu präsentieren, Berufsorientierung zu fördern, Quereinsteiger zu gewinnen und die Rekrutierung ausländischer Fachkräfte voranzutreiben. In einer Zeit, in der der Reise- und Gastronomiemarkt sich erholen sollte, ist es an der Zeit, dass Politiker und Unternehmer zusammenarbeiten, um diese fundamentalen Herausforderungen zu meistern.

Die Warnsignale sind deutlich: Ohne Maßnahmen wird sich die Situation in Mecklenburg-Vorpommern nicht verbessern. Es bleibt spannend, ob die Akteure der Branche ihre Lehren ziehen und aktiv an Lösungen arbeiten werden.