Schulleiter in Teltow nach Praktikums-Verbot für AfD bedroht!

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Im brandenburgischen Teltow wurde einem Schüler ein Praktikum bei der AfD untersagt, was zu heftigen Drohungen gegen den Schulleiter führte.

Im brandenburgischen Teltow wurde einem Schüler ein Praktikum bei der AfD untersagt, was zu heftigen Drohungen gegen den Schulleiter führte.
Im brandenburgischen Teltow wurde einem Schüler ein Praktikum bei der AfD untersagt, was zu heftigen Drohungen gegen den Schulleiter führte.

Schulleiter in Teltow nach Praktikums-Verbot für AfD bedroht!

In Teltow, Brandenburg, sorgt ein Vorfall an der Grace-Hopper-Gesamtschule für Aufregung. Ein Schüler plante ein Praktikum bei der AfD-Landtagsfraktion, doch die Schulleitung unterband dieses Vorhaben mit der Begründung, es gehe um den Umgang mit “Rechtsextremen”. Der Vorfall kam ans Licht, als die AfD-Landtagsabgeordnete Lena Kotré auf einer Pressekonferenz darüber berichtete. Diese Maßnahme der Schule ist nicht nur eine Entscheidung der Schulleitung, sondern wird auch von der Schulaufsicht sowie dem Brandenburger Bildungsministerium unterstützt, wie Welt beschreibt.

Schulleiter unter Druck

Nach der öffentlichen Bekanntgabe des Themas sah sich der Rektor massiven Anfeindungen und sogar Todesdrohungen ausgesetzt. In sozialen Netzwerken kursieren teils wütende Kommentare, die eine Bestrafung des Schulleiters fordern. In einem der Kommentare wird gar gefordert, er solle „aufgehängt“ werden. Während viele online gegen die AfD Stellung beziehen, findet der Schulleiter auch Unterstützung: einige Abgeordnete der SPD-Fraktion im Brandenburger Landtag äußern sich positiv über seine Entscheidung.

Rechtliche Hintergründe

Die Entscheidung, das Praktikum zu untersagen, basiert auf der Einschätzung, dass der minderjährige Schüler ohne pädagogische Begleitung der “demokratiefeindlichen Ideologie” der AfD ausgesetzt worden wäre. Dies ist besonders brisant, da der Landesverband der AfD vom Brandenburger Verfassungsschutz als „gesichert rechtsextremistisch“ eingestuft wird. Die AfD klagt gegen diese Einstufung, was den Fall zusätzlich kompliziert macht. Die Schulaufsicht prüfte die Angelegenheit und kam zu dem Schluss, dass kein Fehlverhalten seitens des Schulleiters vorliegt, und dass er das Recht hat, Praktika in bestimmten Organisationen zu untersagen, wie Focus berichtet.

Unterstützung für Bildungseinrichtungen

Die Diskussion um Rechtsextremismus in Schulen ist ein Thema, das immer wieder aufgegriffen wird. In diesem Kontext gibt es viele Materialien und Hilfen, die Lehrkräfte und Bildungseinrichtungen auf den Umgang mit solchen Ideologien vorbereiten. Unterstützende Organisationen wie die Amadeu Antonio Stiftung und das Kulturbüro Sachsen e. V. bieten Werkzeuge und Informationen, um dem erstarkenden Rechtsextremismus in der Gesellschaft entgegenzuwirken. Zahlreiche Publikationen sind dabei kostenlos verfügbar und richten sich an Schulleitungen, Lehrkräfte und Sozialarbeiter:innen, wie das bpb betont.

Der Fall aus Teltow ist ein eindrucksvolles Beispiel dafür, wie dilemmatisch die Herausforderungen sind, vor denen Schulen heute stehen. Die Entscheidung, das Praktikum zu untersagen, zeigt, dass es auf dem Schulgelände nicht nur um Bildung im herkömmlichen Sinn geht, sondern auch um Werte und die Vermittlung einer klaren Haltung gegen extremistische Strömungen. Die Unterstützung für den Schulleiter wie auch die öffentlich geführten Diskussionen zeigen, dass das Thema Rechtsextremismus in der Gesellschaft vielschichtig und relevant bleibt.