Torsten Wiegel warnt: Jugendclubs in Potsdam vor dem Aus!

Torsten Wiegel warnt: Jugendclubs in Potsdam vor dem Aus!
Ein neu eingesetzter Zampano in Potsdam: Torsten Wiegel, der seit 1. Juli 2025 als Jugendbeigeordneter für die Landeshauptstadt tätig ist, hat sich zu den Herausforderungen der Jugendkultur in der Stadt geäußert. Wiegel, der zuvor in Magdeburg als Fachbereichsleiter für Kunst und Kultur arbeitete, hat bereits früh die Entwicklung der Jugendclubs im Blick. Er machte deutlich, dass er mit der Schließung einiger Jugendclubs rechnet. Diese Clubs, die einst als „erweitertes Kinderzimmer ohne Eltern“ dienten, stehen nun unter dem Druck veränderter Freizeitgewohnheiten und sinkender Besucherzahlen. Wiegel äußerte in einem Interview mit maz-online.de, dass erst die Ergebnisse einer aktuellen Untersuchung abgewartet werden müssen, um konkret zu planen.
Die Kernbotschaft von Wiegel ist allerdings nicht das Einsparen, sondern die Schaffung „bedarfsgerechter Angebote“. Es zeigt sich, dass die Bedürfnisse und Erwartungen der Jugendlichen heute ganz anders sind als in den 90er Jahren, als plüssige Räume für eine unbeschwerte Zeit geschaffen wurden. Laut Wiegel könnte es zwar zu einem Rückgang an Jugendclubs kommen, doch die verbleibenden sollen besser ausgestattet werden. Dies ist auch ein Anliegen von Rüdiger Schmolke, dem Geschäftsführer des Stadtjugendrings. Er betont, dass die Attraktivität eines Jugendclubs nicht nur an der Zahl der Besucher gemessen werden sollte. „Die Qualität zählt, und der Standort ist entscheidend“, fügt er hinzu.
Bedarf an durchdachten Konzepten
Doch damit nicht genug; der Vorsitzende des Jugendhilfeausschusses, Tiemo Reimann, hat ebenfalls ein Ohr für das Thema. Er warnt vor trügerischen Sparmaßnahmen und fordert durchdachte Strategien für die Kinder- und Jugendarbeit in Potsdam. Reimann setzt sich für mehr Aufenthaltsorte ein, die über die Jugendclubs hinausgehen. „Das Angebot sollte vielfältig sein“, ist er überzeugt. Gleichzeitig gibt es in Babelsberg Klagen über marodierende Jugendliche. Wiegel verweist darauf, dass ein Jugendclub nicht die alleinige Lösung sei und schlägt stattdessen aufsuchende Sozialarbeit vor. In der Gesamtbilanz hat Potsdam 21 Kinder- und Jugendclubs, während das deutlich größere Hannover nur 18 auf die Beine gestellt hat.
Torsten Wiegel, der 1969 in Halle an der Saale das Licht der Welt erblickte, bringt eine Menge Erfahrung mit in seine neue Rolle. Bevor er nach Potsdam zog, lebte er in Kirschau und arbeitete über zwei Jahrzehnte als Geschäftsführer eines soziokulturellen Zentrums in Bautzen. Er hat Sozial- und Kulturpädagogik studiert und sich sowohl in zahlreichen Gremien als auch durch ehrenamtliche Tätigkeiten engagiert. Ein detaillierter Lebenslauf wird demnächst veröffentlicht, um Einblicke in seine Qualifikationen zu geben. Vor allem jedoch schaut er mit frischem Blick auf die Jugendkultur in Potsdam und möchte diese aktiv mitgestalten – da liegt was an!