Sachsen erhält Millionen für sozialen Wohnungsbau – Können wir nun bauen?

Sachsen erhält Millionen für sozialen Wohnungsbau – Können wir nun bauen?
In den kommenden Jahren wird der Bund seine Mittel für den sozialen Wohnungsbau deutlich aufstocken. Im Rahmen der geplanten Maßnahmen könnte Sachsen im kommenden Jahr mit zusätzlichen 25 Millionen Euro rechnen. Dies berichtet n-tv. Die Zustimmung des Bundestages zu den Kabinettsplanungen ist allerdings noch notwendig, bevor die Gelder in den Freistaat fließen können.
Ab 2025 werden Sachsen insgesamt 149,5 Millionen Euro an Bundesmitteln zukommen. Davon sollen rund 50 Millionen Euro aus Landesmitteln ergänzend bereitgestellt werden. Der Königsteiner Schlüssel wird dabei zur Verteilung herangezogen, was für Sachsen bedeutet, dass Anfang 2027 eine Erhöhung auf knapp 75 Millionen Euro erwartet wird. Für 2028 und 2029 könnte die Summe sogar jeweils über 99 Millionen Euro betragen.
Betriebswirtschaftliche Herausforderungen
Die Diskussion um den sozialen Wohnungsbau ist nicht neu. Den aktuellen Missstand in Sachsen, wo zwischen 2017 und 2024 lediglich 2.141 Sozialwohnungen realisiert wurden, kritisiert die Linksfraktion scharf. Sie stellt fest, dass mindestens 11.095 Neueinheiten dringend benötigt werden. Ein für alle deutlich erkennbares Problem ist, dass mit den derzeit zur Verfügung stehenden Mitteln aus dem Bund, die durch steigende Baupreise bald verzehrt sein könnten, nicht annähernd der Bedarf gedeckt werden kann. Die L-IZ hebt hervor, dass in Leipzig jährlich 3.450 geförderte Wohnungen gebraucht werden, während nur etwa 10% dieser Zahl realisiert werden.
Die Linksfraktion unter der Leitung von Juliane Nagel fordert deshalb eine umfassende Reform der sozialen Wohnraumförderung. Diese sollte die Fördersätze an die steigenden Baukosten anpassen, die Angebotsmieten berücksichtigen und die sozial gebundenen Wohnungen längerfristig sichern. Ein Vorschlag sieht zudem vor, die Fördermittel vorrangig an kommunale und gemeinnützige Wohnungsunternehmen zu vergeben, um dauerhaft bezahlbaren Wohnraum zu gewährleisten.
Ausblick auf die Bundesmittel
Der Bund plant, die Mittel für den sozialen Wohnungsbau in den kommenden Jahren kontinuierlich zu erhöhen. So werden für 2026 insgesamt 4 Milliarden Euro, in den Jahren 2027 und 2028 je 5 Milliarden Euro sowie für 2029 sogar 5,5 Milliarden Euro vorgesehen. Diese Zahlen sind jedoch mit einer entsprechenden Kofinanzierung der Bundesländer verknüpft. Sachsen muss demnach 30% zur Inanspruchnahme der Bundesmittel bereitstellen, was zumindest in der Diskussion steht.
Die Linke hat bereits zur Kofinanzierung aufgerufen, um sicherzustellen, dass die weiter angeforderten Bundesmittel tatsächlich in den sozialen Wohnungsbau investiert werden. Es bleibt abzuwarten, wie die sächsische Regierung auf die Herausforderungen reagiert und ob die erhofften Gelder tatsächlich in die dringend benötigten Projekte fließen können.