Neuer Oberbürgermeister für Potsdam: Sechs Kandidaten im Rennen!

Neuer Oberbürgermeister für Potsdam: Sechs Kandidaten im Rennen!

Potsdam, Deutschland - In Potsdam brodelt die politische Landschaft, nachdem der ehemalige Oberbürgermeister Mike Schubert (SPD) am 25. Mai 2025 durch einen Bürgerentscheid abgewählt wurde. Fast 52.000 Potsdamer stellten sich dieser wichtigen Entscheidung, was bei den rund 143.000 Wahlberechtigten eine beachtliche Mobilisierung darstellt. Mit 36.228 Ja-Stimmen wurde Schubert abgewählt, nachdem er für mangelndes Management und schlechte Kommunikation kritisiert wurde, unter anderem aufgrund der sogenannten VIP-Ticket-Affäre, die letztendlich zu seinem Sturz führte. Der Bürgerentscheid wurde von allen Fraktionen bis auf die SPD unterstützt, was die Entfremdung innerhalb der Politik verdeutlicht. Dies ist eine bemerkenswerte Wendung in der Geschichte der Stadt, denn seit der Wende war Schubert der erste Bürgermeister, der abgewählt wurde. Im Mai 1998 erlitt Horst Gramlich (SPD) ein ähnliches Schicksal.

Mit der Abwahl beginnt nun der Wahlkampf für seine Nachfolge. Der Wahlausschuss hat am 21. September die Türen für die Kandidaten geöffnet: Sechs Männer und eine Frau haben sich um die Nachfolge beworben. Darunter Severin Fischer (SPD), Clemens Viehrig (CDU), Chaled-Uwe Said (AfD), Dirk Harder (parteilos, aber unterstützt von der Linken), Michael Reichert (Freie Wähler), Alexander Dietmar Wietschel (Die Partei) sowie Noosha Aubel (parteilos, unterstützt von den Grünen/Die Andere/Volt). Das Interesse ist groß, aber die Konkurrenz ist stark – fünf Bewerber scheiterten an den Auflagen, die 112 gültige Unterstützungsunterschriften verlangten.

Wichtige Termine und Teilnahme

Die Wahlen finden in einem besonderen Umfeld statt. Stefan Tolksdorf, der Wahlleiter, betont die Schwierigkeit, konkrete Prognosen über den Ausgang des Wettkampfs zu machen. Umso spannender wird die Stimmung, denn der Wahlkampf fällt in die Sommerferien, was als eher ungewöhnlich gilt. Die Fristen sind klar: Wahlbenachrichtigungen werden ab dem 11. August verschickt und bereits ab diesem Datum können auch die Unterlagen für die Briefwahl beantragt werden. Die Stichwahl für den Fall, dass kein Kandidat die absolute Mehrheit von 50% erreicht, ist für den 12. Oktober angesetzt.

Die Wahlbeteiligung in Potsdam lag bei der letzten Kommunalwahl 2018 bei 53%, sank jedoch in der Stichwahl auf unter 40%. Dies stellt die Frage in den Raum, wie die Bürgerinnen und Bürger bei dieser Wahl mobilisiert werden können, um ein regelrechtes Wahlsystem zu unterstützen, wo die Bürger durch transparente, direkte Wahlen ihre Verantwortung und Macht ausüben können. Die Bundeszentrale für politische Bildung hebt hervor, dass Kommunalwahlen in Deutschland grundlegende Elemente der Demokratie sind.

Die Herausforderungen für die Kandidaten

Die Herausforderung für die neuen Kandidaten wird jedoch nicht nur die Sicherstellung ihrer Wahlkampagnen sein – sie müssen auch die hohen Erwartungen der Wähler erfüllen. Ob es um die Transparenz in der Verwaltung, Verbesserung der Kommunikation oder die Lösung von bestehenden Problemen in der Stadt geht, das Vertrauen der Bürger muss zurückgewonnen werden. Die Meinungen über die politische Auseinandersetzung sind gespalten, viele fordern Klarheit in der strategischen Steuerung der kommunalen Unternehmen.

Somit ist der Weg für die neuen Kandidaten gepflastert mit Herausforderungen und Chancen, die in einem demokratischen Prozess gemeistert werden müssen. Es bleibt spannend zu sehen, wie sich die Wahlen entwickeln und welcher Kandidat den Sprung ins Rathaus schaffen wird. RBB wird die Entwicklungen weiterhin kritisch begleiten.

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OrtPotsdam, Deutschland
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