DDR-Grenzturm in Cumlosen für 156.000 Euro versteigert – Was plant der Käufer?

DDR-Grenzturm in Cumlosen für 156.000 Euro versteigert – Was plant der Käufer?

Cumlosen, Brandenburg, Deutschland - In einem aufregenden Bietergefecht im Herzen Berlins fand kürzlich die Versteigerung eines ehemaligen DDR-Grenzturms in Cumlosen, im Landkreis Prignitz, statt. Der beeindruckende Grenzturm wechselte für satte 156.000 Euro den Besitzer, nachdem über 60 Interessenten auf die Auktion geboten hatten. „Das Objekt war eines der am meisten nachgefragten im Katalog“, berichtet die Auktionatorin Katja Heringhausen von der Deutschen Grundstücksauktionen AG. Das Mindestgebot für den Turm lag bei lediglich 5.000 Euro, was den Teilnehmern zahlreicher Möglichkeiten bot, ihr Glück zu versuchen. Der Kauf wurde am selben Tag beurkundet, und der neue Eigentümer hat nun zwei Monate Zeit, um den Kaufpreis zu begleichen.

Der viergeschossige Grenzturm, der direkt am Elbdeich gelegen ist, weist eine Nutzfläche von rund 180 Quadratmetern auf und wird von einem weitläufigen Grundstück von fast 3.700 Quadratmetern umgeben. Historisch betrachtet diente er nicht nur als Lager, sondern auch als Zollstation für Schiffe, die die Grenze auf der Elbe überquerten. In den vergangenen Jahren wurde der Turm jedoch nur für eine Jahresmiete von 200 Euro genutzt, was den Instandsetzungsbedarf aufgrund von Vandalismusschäden und jahrelangem Leerstand offenbart.

Pläne für den Grenzturm

Was plant der Käufer Lutz Lange nun mit seinem neuen Besitz? Lange, der Betreiber der Alten Ölmühle in Wittenberge ist, hat große Vorhaben mit dem Grenzturm. Sein Ziel ist es, den Turm in einen touristischen Anziehungspunkt umzuwandeln, der die Teilung Deutschlands erlebbar macht. Dabei möchte er nicht nur den musealen Charakter des Turmes erhalten, sondern auch nach Möglichkeiten suchen, Übernachtungsmöglichkeiten zu schaffen. Der Grenzturm könnte somit nicht nur ein Denkmal der Vergangenheit sein, sondern auch eine Brücke zur Zukunft.

Die Frage des Denkmalsschutzes spielt in diesem Zusammenhang eine entscheidende Rolle. Der Grenzturm ist denkmalgeschützt, was bedeutet, dass er auch unter den strengen Auflagen des Denkmalschutzes in der DDR steht. In der DDR war der Denkmalschutz zentral organisiert, wobei zahlreiche schützenswerte Objekte im Laufe der Jahre verloren gingen, insbesondere aufgrund von sozialistischen Stadtgestaltungswünschen. Die Verantwortung für Denkmale wurde in den ersten Jahren der DDR zunehmend zentralisiert, was die Erhaltung vieler Kulturzeugnisse gefährdete. Trotz dieser Herausforderungen blieb der Grenzturm bis heute bestehen, und sein Erhalt könnte ein Beispiel für die Umnutzung solcher historischen Gebäude sein.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Versteigerung des Grenzturms in Cumlosen nicht nur ein lukratives Geschäft für Lutz Lange war, sondern auch das Potenzial birgt, ein historisches Erbe neu zu interpretieren. In einer Zeit, in der die Aufarbeitung der deutschen Teilung immer wichtiger wird, könnte dieser Turm bald zu einem interessanten Ziel für Touristen werden und Menschen die Geschichte der Teilung Deutschlands hautnah erlebbar machen.

Für weitere Informationen stehen unter diesen Links detaillierte Berichte bereit: Berliner Kurier, Nordkurier und Wikipedia.

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OrtCumlosen, Brandenburg, Deutschland
Quellen

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