Historische Kuchen und Plätzchen im Café Blütezeit in Wittenberge!
Historische Kuchen und Plätzchen im Café Blütezeit in Wittenberge!
Wittenberge, Deutschland - In der beschaulichen Stadt Wittenberge hat sich ein ganz besonderes Café etabliert: das „Café Blütezeit“. Hier werden nicht nur die Sinne verwöhnt, sondern auch Geschichten aus der Kulinarik vergangener Jahrhunderte erzählt. Betreiberin Mira Lange hat sich während der Corona-Pandemie mit historischen Rezepten beschäftigt und diese in ihr Café integriert. Ihre Spezialitäten, wie der beliebte Portugieser Kaffeekuchen und der nostalgische Wiener Kirschkuchen von 1870, sind wahre Zeitzeugen, die die Gäste in frühere Epochen entführen. Auch ein Plätzchen nach einem Rezept von Fontanes Großmutter gehört zum Repertoire, welches seit 2024 an den Wochenenden von 12 bis 17 Uhr zu genießen ist, wie Nordkurier berichtet.
Mira Lange, die auch hauptberuflich als Cembalistin und Hammerflügelspielerin tätig ist, hat mit ihrem Mann, dem Cellisten Martin Seemann, die Konzertreihe „Klanglandschaft Prignitz“ ins Leben gerufen. Ihre Leidenschaft für Kulturgeschichte spiegelt sich nicht nur in der Musik, sondern auch in der Speisekarte des Cafés wider. Sie möchte alte Lebenswelten wieder aufleben lassen und hat deshalb alte Kochbücher aus den Jahren 1500 bis 1900 studiert. Dabei ist ihr aufgefallen, dass historische Rezepte oft unvollständig sind und viel Forschung erfordern, um sie zu rekonstruieren.
Kulinarische Zeitreise
Die Rezepte, die Lange neu interpretiert, stammen aus einer Zeit, in der Gewürze eine große Rolle spielten und Backpulver noch nicht verwendet wurde. Es ist faszinierend, welchen Stellenwert die Esskultur im Verlauf der Jahrhunderte hatte. Besonders in der Belle Époque, einer Ära von 1871 bis 1914, erlebte die Gastronomie einen Boom. Besonders das Sortiment an Spitzenweinen war beeindruckend: Die Bordeaux-Weine, wie die edlen Tropfen aus Margaux und Lafite Rothschild, waren ein Muss auf jedem festlichen Tisch, wie La Table du Temps Jadis feststellt.
In dieser goldenen Zeit wurden auch Speisen und Getränke als Symbole für Luxus gefeiert. Champagner wurde zum Getränk der Elite und fand häufig Verwendung bei den feierlichsten Anlässen. Man servierte dazu exquisite Gerichte, die auf alten Rezepturen basierten. Der Wein spielte dabei eine essentielle Rolle, wobei die Kombination von Speisen und Getränken sehr wichtig war. So passte man weiße Weine oft zu Fischgerichten und schwere Rotweine zu Fleischgerichten an.
Ein Blick in die Kochbuchgeschichte
Einführung in die Welt des Kochens bietet auch die Betrachtung historischer Kochbücher, die die Entwicklung der französischen Küche prägen. Werke wie „Le Viandier“ aus dem 14. Jahrhundert und „Le Cuisinier françois“ von 1651 revolutionierten nicht nur die Kochkunst, sondern beeinflussten auch die Esskultur nachhaltig. Diese Schriften sind nicht nur Rezepte, sondern auch Zeugnisse der jeweiligen Zeit. Sie zeigen, wie sich die Kulinarik von einem einfachen Handwerk zu einer angesehenen Kunstform entwickelt hat, wie Das Paulim Magazin ausführlich dokumentiert.
Die Freude an historischen Rezepten und die Faszination für vergangene Zeiten verbindet tatsächlich viele Menschen. Wer mehr über das „Café Blütezeit“ erfahren oder die einzigartige Atmosphäre selbst erleben möchte, kann die Website von Mira Lange besuchen oder einen Blick auf ihre Facebook-Seite werfen. So wird das Café nicht nur zu einem Ort der Kulinarik, sondern auch zu einem Denkmal der Kulturgeschichte, das zum Verweilen und Genießen einlädt.
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Ort | Wittenberge, Deutschland |
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