Irma Ramin wird 95: Ein Leben geprägt von Familie und Zusammenhalt!

Irma Ramin feierte ihren 95. Geburtstag im Seniorenheim Lenzen, umgeben von Familie und Freunden, und blickt auf ein reiches Leben zurück.
Irma Ramin feierte ihren 95. Geburtstag im Seniorenheim Lenzen, umgeben von Familie und Freunden, und blickt auf ein reiches Leben zurück. (Symbolbild/NAG)

Irma Ramin wird 95: Ein Leben geprägt von Familie und Zusammenhalt!

Lenzen, Deutschland - Am 26. Juni 2025 feierte Irma Ramin ihren 95. Geburtstag im Seniorenheim Lebenskreise in Lenzen. Umgeben von ihrer Familie blickte sie auf ein bewegtes Leben zurück, das sie voller Dankbarkeit und Liebe beschreibt. Ihre vier Kinder holten die Jubilarin ab, um gemeinsam ein Essen zu genießen. Auch ihre sechs Enkel und 16 Urenkel kündigten Besuche an, um diesen besonderen Tag gebührend zu feiern.

„Der Zusammenhalt in unserer Familie ist das größte Geschenk“, sagt Irma Ramin, die eine kleine Geburtstagsrunde zu schätzen wusste. Gratulationen erhielt sie sogar von Walter Jahnke, dem Bürgermeister von Lenzen. Auf dem Gabentisch erstrahlte ein großer Blumenstrauß, während ein Kopfkissen mit der Zahl 95 für besondere Freude sorgte.

Ein bewegtes Leben

Irma Ramin wurde am 24. Juni 1930 in Steesow geboren. Ihre Eltern, Christoph und Minna Hagelstein, führten einen landwirtschaftlichen Betrieb, während ihr Vater als Waldarbeiter tätig war. Ihre Jugend war stark geprägt von der Zeit der Hitlerdiktatur und des Zweiten Weltkriegs. Obwohl sie viele Erinnerungen an das Kriegsende hat, sind die Kriegsjahre selbst weniger präsent. „Wir hatten Glück, denn mein Vater arbeitete oft mit zwei russischen Kriegsgefangenen, die bei uns zum Essen eingeladen wurden“, erzählt sie. Besonders markant waren die Säuberungsaktionen nach der Besetzung durch die sowjetischen Truppen. „Wir wurden gut behandelt, keine Soldaten kamen zu uns“, fügt sie hinzu, und berichtet, wie ihre Mutter sie während des Einmarsches der Roten Armee versteckte.

Im Jahr 1947 lernte Irma ihren späteren Ehemann Gerhard Ramin auf einer Hochzeit kennen. Zwei Jahre später heirateten sie und lebten anfangs als Kleinbauern. Irma Ramin arbeitete in der Landwirtschaft, wurde Melkerin und war aktiv in der Rinderzucht. Gemeinsam brachte das Paar vier Kinder zur Welt, darunter zwei Söhne, die im Boxsport aktiv waren. Einer von ihnen wurde sogar DDR-Meister. Gerhard Ramin verstarb 2015, was einen tiefen Einschnitt in ihr Leben darstellte. Nach mehreren Stürzen entschloss sich Irma, im vergangenen Jahr in das Seniorenheim zu ziehen, wo sie nun liebevoll umsorgt wird.

Die Erinnerung an vergangene Zeiten

Die Geschichten von Irma Ramin sind nicht nur persönliche Erinnerungen; sie sind auch Teil eines größeren Geschichtsbildes. In Deutschland gibt es eine Vielzahl von sowjetischen Kriegsgräberstätten, die die Erinnerung an die Opfer des Zweiten Weltkriegs bewahren. Diese Gräber sind oft einheitlich gestaltet und stehen in separaten Anlagen oder klar abgegrenzten Abteilungen auf kommunalen Friedhöfen. Laut dem Deutsch-Russischen Museum Berlin-Karlshorst existieren in Deutschland 4185 Standorte von Gräbern sowjetischer Kriegsopfer und Denkmälern, die in Zusammenarbeit mit dem Büro für Kriegsgräberfürsorge erstellt wurden.

Insgesamt sind etwa 640.000 Gräber von Bürgern der ehemaligen Sowjetunion in Deutschland bekannt, die meisten davon Opfer des Zweiten Weltkriegs. Die Gräber umfassen nicht nur Russen, sondern auch Angehörige anderer Nationalitäten, was die Vielfalt dieser Erinnerungsstätten widerspiegelt. Diese Orte leisten einen wichtigen Beitrag zur Würdigung derjenigen, die im Kampf gegen das nationalsozialistische Regime ihr Leben verloren haben, und zur Erinnerung an die Menschen, die in deutscher Gefangenschaft umkamen.

Irma Ramin erinnert sich noch lebhaft an diese schwerwiegenden Zeiten und betont, wie wichtig es ist, dass die Erinnerung an die Vergangenheit wachgehalten wird. Während sie ihren 95. Geburtstag gefeiert hat, zeigt sie einmal mehr, dass die familiären Bande und das persönliche Geschichtsbewusstsein uns begleiten und stärken, egal wie alt wir werden.

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OrtLenzen, Deutschland
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