KulturGutRetter im Einsatz: Schutz für unsere Schätze nach Katastrophen!

Die KulturGutRetter trainierten kürzlich an der Plattenburg und Burgruine Mesendorf, um Kulturgüter bei Katastrophen zu schützen.
Die KulturGutRetter trainierten kürzlich an der Plattenburg und Burgruine Mesendorf, um Kulturgüter bei Katastrophen zu schützen. (Symbolbild/NAG)

KulturGutRetter im Einsatz: Schutz für unsere Schätze nach Katastrophen!

Mesendorf, Deutschland - In dieser Woche waren die KulturGutRetter aktiv auf der Plattenburg bei Perleberg und der Burgruine in Mesendorf. Die Aufgabe der Gruppe, die auch als Cultural Heritage Response Unit (CHRU) bekannt ist, besteht darin, Kulturgüter in Krisensituationen zu sichern und zu bergen. Dies geschieht in der Regel bei Naturkatastrophen oder kriegsbedingten Zerstörungen, wie maz-online.de berichtet.

Das Technische Hilfswerk (THW) ist hierbei für die Rettung von Menschen und Tieren zuständig, während die KulturGutRetter sich auf den Schutz von Kulturgütern konzentrieren. Das Projekt, das unter der Federführung des Deutschen Archäologischen Instituts (DAI) in Berlin steht, erhielt Unterstützung durch das Auswärtige Amt und hat derzeit etwa 100 Freiwillige, darunter Museumsleiter, Archäologen und Ingenieure.

Übungen und Einsätze

Ein wichtiger Meilenstein für die CHRU war die erste Vollübung, die im September 2024 im Schloss Demerthin durchgeführt wurde. Dort lernten 42 Fachleute die Grundlagen des internationalen Kulturgutschutzes im Rahmen einer Simulation eines Erdbebenszenarios. Die Einheit soll im Jahr 2025 ihre vollumfängliche Einsatzfähigkeit erreichen, wie dainst.org schreibt.

In Mesendorf waren kürzlich 18 Freiwillige im Einsatz, die Bauwerksschäden und Risse auf der Plattenburg erfassten und dabei geografische Daten sowie Schäden an der Burgruine in Mesendorf ermittelten. Für diese Einsätze kam eine Minidrohne zum Einsatz, um Fotos zu erstellen und die Dokumentation zu erstellen. Dabei wurde ein Eisenanker in eine instabile Wand eingesetzt, lose Steine wurden befestigt und Mauerwerk verputzt. Heißmörtel, der schneller aushärtet, wurde verwendet, um die Burgruine zu konservieren. Rund drei Paletten mit Technik und Material waren für den Notfall bereit, die Materialbeschaffung wurde koordiniert und der Einsatz mit den Behörden vor Ort, einschließlich des Sachbereichs Denkmalschutz beim Landkreis Prignitz, abgestimmt.

Positive Resonanz durch Behörden

Sachbereichsleiter Gordon Thalmann äußerte sich positiv über die Professionalität der KulturGutRetter und die gelungene Einbindung der örtlichen Denkmalschutzbehörde. Im Ernstfall könnte die CHRU etwa zehn Tage im Einsatz sein, bis die Fachleute vor Ort die weitere Betreuung der Kulturgüter übernehmen. So leistet die CHRU nicht nur einen wichtigen Beitrag zum Schutz von Kulturgütern im In- und Ausland, sondern steht auch im Rahmen des Katastrophenschutzmechanismus der EU bereit, um weltweit schnell und effektiv Hilfe anzubieten.

Die Entwicklung der CHRU ist Teil eines langfristigen Projekts, das seit 2019 vom DAI unter Mithilfe des THW und des Leibniz-Zentrums für Archäologie (LEIZA) vorangetrieben wird. thw.de hebt ebenfalls hervor, dass im Verlauf des Jahres über 100 freiwillige Experten für den Kulturgutschutz am Projekt teilnahmen und die Ausbildung begonnen wurde. Der Einsatz der CHRU ist ein Signal dafür, dass der Schutz unseres Kulturerbes auch in Krisenzeiten hoch im Kurs steht.

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OrtMesendorf, Deutschland
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