Schüler wollen mitreden: Studie enthüllt große Teilhabemängel in Schulen!

Eine aktuelle Studie zeigt, dass Schüler in Brandenburg aktivere Mitbestimmung im Bildungssystem wünschen. Herausforderungen und Lösungsansätze werden diskutiert.
Eine aktuelle Studie zeigt, dass Schüler in Brandenburg aktivere Mitbestimmung im Bildungssystem wünschen. Herausforderungen und Lösungsansätze werden diskutiert. (Symbolbild/NAG)

Schüler wollen mitreden: Studie enthüllt große Teilhabemängel in Schulen!

Brandenburg, Deutschland - Die aktuelle Studie zum „Teilhabeatlas Kinder und Jugendliche“ beleuchtet eindrucksvoll, dass sich junge Menschen in Deutschland nach mehr Mitsprache und Mitbestimmung in ihrem schulischen Alltag sehnen. Wie Merkur berichtet, zeigt die Analyse, die auf Daten aus 400 Kreisen und kreisfreien Städten beruht, klare Unterschiede in der Wahrnehmung von Mitbestimmung. Besonders auffällig: Gymnasiasten fühlen sich weit mehr eingebunden als Schüler anderer Schulformen wie Real- oder Hauptschulen.

Die Förderung des Engagements durch Lehrkräfte spielt eine entscheidende Rolle. Der Präsident des Deutschen Lehrerverbands, Stefan Düll, bringt es auf den Punkt, wenn er betont, dass überlastete Lehrkräfte keine zusätzlichen Angebote im Schulalltag einbringen können. Es mangelt an „flankierendem Personal“ – hier sind Schulpsychologen, IT- und Verwaltungspersonal gefragt, um die Lehrer zu entlasten. Auch die Schüler-Teilhabe variiert stark: Während Gymnasien ihren Schülern häufig mehr Mitbestimmungsmöglichkeiten bieten, ist dies an anderen Schulformen oft nicht der Fall.

Aktive Mitgestaltung und Verbesserungsvorschläge

Kinder und Jugendliche sind nicht nur passiv, sondern bringen konkrete Verbesserungsvorschläge ein. Der Teilhabeatlas hebt hervor, dass viele Junge Menschen leerstehende Gebäude für Freizeittreffs nutzen oder sichere Schulwege einfordern möchten. Leider fühlen sie sich oft nicht ernst genommen; ihre Ideen scheinen in vielen Fällen ungehört zu bleiben. Positive Beispiele zeigen jedoch, dass Mitbestimmung, etwa in Jugendräten, Selbstwirksamkeit und echte Teilhabe fördern kann – dies ist gerade für die persönliche Entwicklung von Bedeutung.

Die Teilhabe von Kindern und Jugendlichen muss vielfältig gestaltet werden, damit auch weniger engagierte Gruppen erreicht werden. Gerade hier ist eine inklusive Herangehensweise notwendig, denn der Zugang zu Mitbestimmung ist oft durch soziale Ungleichheiten geprägt. Gymnasien ziehen tendenziell Schüler aus wohlhabenderen Familien an, während die Mitbestimmung an anderen Schulformen oft nicht denselben Stellenwert hat.

Bildungsungleichheiten verstehen und bekämpfen

Die Problematik der Bildungsungleichheiten ist nicht neu. Wie die Bundeszentrale für politische Bildung erläutert, zeigen internationale Vergleiche, dass Länder wie Kanada oder Großbritannien bessere Ergebnisse beim Bildungserfolg in Verbindung mit sozialer Herkunft aufs Tableau bringen. Um auch hierzulande die Chancengleichheit zu fördern, sind politische Maßnahmen gefragt, die in der Vergangenheit jedoch oft kontrovers diskutiert wurden.

Schlüsselansätze zur Verringerung dieser Ungleichheiten sind frühzeitige Unterstützungsmaßnahmen und der Ausbau qualitativer Bildungsangebote, gerade in der frühkindlichen Bildung. Verbindliche Bildungspläne in Kitas und die Förderung individueller Lernvoraussetzungen sind notwendig, um Kinder von Anfang an auf ihrem Weg zu begleiten und sie in ihrer Entwicklung zu stärken.

Es gibt zudem einen klaren Zusammenhang zwischen Sozialisation und Bildungserfolg. Hartmut Stäker, Präsident des Verbands Bildung und Erziehung Brandenburg, fordert daher einen einheitlichen Rahmen, um die Abbruchquote zu senken und den Bildungsweg Verantwortlichen zu gestalten. Diese Ansätze könnten helfen, den großen Herausforderungen im deutschen Bildungssystem zu begegnen.

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OrtBrandenburg, Deutschland
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