Telemedizinischer Durchbruch: Guben setzt auf digitale Anästhesie!
Die erste telemedizinische Anästhesie-Visite im Diakoniekrankenhaus in Guben ermöglicht Patienten den Zugang zu Fachärzten über große Distanzen.

Telemedizinischer Durchbruch: Guben setzt auf digitale Anästhesie!
Das Diakoniekrankenhaus Naëmi Wilke in Guben setzt einen wichtigen Schritt in die Zukunft der Gesundheitsversorgung: Hier fand kürzlich die erste telemedizinische Anästhesie-Visite statt. Der Patient Wolfgang Weider hatte die Gelegenheit, sein Aufklärungsgespräch mit einer Ärztin zu führen, die sich 260 Kilometer entfernt befand. Über einen Monitor und dank digitaler Vorabfragen konnte dieses Gespräch reibungslos ablaufen. Chefarzt Rutker Stelle hebt hervor, dass die Telemedizin nicht nur Entfernungen überbrückt, sondern auch eine flexible Einbindung von Fachkräften ermöglicht.
In den kommenden Wochen soll die Tele-Visite zunächst zweimal pro Woche angeboten werden, bevor sie im Regelbetrieb täglich stattfindet. Geschultes Pflegepersonal steht bereit, um Patienten im Umgang mit der Technik zu unterstützen. Auch Wolfgang Weider, der bei dieser Premiere der erste Nutzer war, äußert sich positiv über die Benutzerfreundlichkeit des Programms, das alle erforderlichen Dokumente für die Ärztin im virtuellen Warteraum bereithält.
Neue Möglichkeiten der Patientenversorgung
Telemedizin ist in Deutschland auf dem Vormarsch und wird in nahezu allen medizinischen Fachgebieten eingesetzt. Es bieten sich durch digitale Lösungen zahlreiche neue ärztliche Versorgungskonzepte, die nicht nur Diagnostik und Therapie, sondern auch Rehabilitationsmaßnahmen und Beratungsleistungen umfassen. Dabei ersetzen telemedizinische Systeme nicht die klassische ärztliche Behandlung, sondern unterstützen diese gezielt, wie das Naëmi Wilke Stift erklärt.
Insbesondere in ländlichen Regionen könnte Telemedizin ein großer Gewinn für die Patientenversorgung sein. Hier gibt es oft nicht nur große Entfernungen zu Fachärzten, sondern auch personelle Engpässe, die durch die Einbindung moderner Technik verringert werden können. Chefarzt Stelle spricht von inklusiven Arbeitsplätzen, die durch die Telemedizin geschaffen werden können, und Felix Helmert von der Partnerfirma Docs in Cloud hebt die hervorragende Qualität der Anästhesieaufklärung über große Distanzen hervor.
Zukunft der Telemedizin
Ein weiterer wichtiger Aspekt der Telemedizin ist das Remote Patient Management (RPM), das speziell bei chronischen Erkrankungen angewendet wird. Hierbei werden Vitalparameter in der häuslichen Umgebung der Patienten aufgezeichnet und in einem Telemedizinzentrum bewertet. Ziel ist es, gefährdende Situationen frühzeitig zu erkennen und schnelle Anpassungen bei der Behandlung vorzunehmen. Laut der Bundesärztekammer zeigen Studien, dass telemedizinische Mitbetreuung die Morbidität und Mortalität verringern kann, was einen großen Schritt in Richtung einer verbesserten Patientenversorgung darstellt.
Zusammengefasst steht fest: Die Telemedizin hat das Potenzial, die medizinische Versorgung nicht nur zu reformieren, sondern auch deutlich zu verbessern. Im Diakoniekrankenhaus Naëmi Wilke wird diesem Trend Rechnung getragen und der Grundstein für eine innovative und zukunftsfähige Patientenversorgung gelegt.