Zukunft des Kraftwerks Jänschwalde: Denkmalschutz oder Museum?

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Am 13.08.2025 werden Verhandlungen zum Denkmalschutz des Kraftwerks Jänschwalde in Spree-Neiße fortgesetzt – ein Schutz und Betrieb sollen vereint werden.

Am 13.08.2025 werden Verhandlungen zum Denkmalschutz des Kraftwerks Jänschwalde in Spree-Neiße fortgesetzt – ein Schutz und Betrieb sollen vereint werden.
Am 13.08.2025 werden Verhandlungen zum Denkmalschutz des Kraftwerks Jänschwalde in Spree-Neiße fortgesetzt – ein Schutz und Betrieb sollen vereint werden.

Zukunft des Kraftwerks Jänschwalde: Denkmalschutz oder Museum?

Der Denkmalschutz für das Kraftwerk Jänschwalde steht derzeit ganz oben auf der Agenda, denn im Frühjahr 2025 wurde es unter Schutz gestellt. Dies ist nicht nur ein Zeichen für die Identität der Lausitz, sondern auch eine spannende Herausforderung für den Betrieb. Hierbei gibt es einiges zu klären, da die LEAG, die betroffene Betreibergesellschaft, Bedenken hinsichtlich einer möglichen Museumsnutzung hat. Laut rbb24 laufen aktuell die Verhandlungen über die Nutzung des Kraftwerks und der Brikettfabrik Schwarze Pumpe.

Das Land Brandenburg betrachtet das Kraftwerk Jänschwalde als ein wichtiges Zeugnis der Lausitzer Industrie. Kulturministerin Manja Schüle betont, dass der Denkmalschutz keinesfalls den Betrieb behindern wird. Ein öffentlich-rechtlicher Vertrag, der bis Ende des Jahres unterzeichnet werden soll, soll klären, wie Denkmalschutz und betriebliche Belange in Einklang gebracht werden können. Schüle ist überzeugt, dass es praktikable Lösungen geben wird, um Umbauten und Modernisierungen zu ermöglichen, während denkmalgeschützte Strukturen erhalten bleiben.

Ein zukunftsorientierter Vertrag

Die Herausforderungen der Zukunft und die nötige Transformation der Braunkohleindustrie stehen im Mittelpunkt der Gespräche. Die LEAG plant den Bau eines Batterie-Großspeichers in Jänschwalde, was zusätzliches Potential zur Modernisierung des Standorts mit sich bringt. Ministerin Schüle weist darauf hin, dass nicht alle Gebäude unter Denkmalschutz stehen; nur jene, die den Prozess der Braunkohlenutzung dokumentieren. Ziel ist es, einen rechtssicheren Rahmen für Betrieb, Umbau und Instandhaltung zu schaffen. Die Süddeutsche berichtete, dass auch die Bedenken des Betriebsrats der LEAG ernst genommen werden, welcher Fragen zu den Umwänden der Denkmalschutzauflagen geäußert hat.

Ein weltweites Erbe in der Lausitz

Die Braunkohleindustrie hat die Landschaft der Lausitz über 170 Jahre geprägt und tief in den Biographien der dort lebenden Menschen verwurzelt. Das Unterfangen zur Dokumentation dieser herausfordernden Geschichte wurde von der BLDAM initiiert, die von 2021 bis 2023 an einem umfassenden Projekt zur Erforschung der Bergbaugeschichte gearbeitet hat. Dabei wurden über 2100 Objekte erfasst und sogar eine geoinformationsbasierte Datenbank entwickelt, die einen Überblick über die materielle Kultur des Bergbaus bietet. Diese Bemühungen sind im Rahmen des Strukturstärkungsgesetzes für Kohleregionen gefördert worden, und die Ergebnisse dienen nicht nur als Rückblick auf die Vergangenheit, sondern auch als Wegweiser für die künftige Entwicklung der Region. Mehr dazu erfährt man auf der Seite der BLDAM.

Die kommenden Monate werden also entscheidend dafür sein, wie sich die Beziehung zwischen Denkmalschutz und Betriebsanforderungen weiterentwickelt. Es liegt sowohl in der Verantwortung der LEAG als auch der öffentlichen Hand, Wege zu finden, die sowohl die industriellen Interessen als auch die Bewahrung kulturellen Erbes gewährleisten.