Protest in Luckenwalde: Bürger wehren sich gegen AfD-Büroeröffnung!
Protest in Luckenwalde gegen die Eröffnung des AfD-Büros von Steffen Kotré: rund 100 Teilnehmer fordern Solidarität und Demokratie.

Protest in Luckenwalde: Bürger wehren sich gegen AfD-Büroeröffnung!
Gestern, am 24. Oktober 2025, haben rund 100 Menschen in Luckenwalde gegen die Eröffnung des AfD-Wahlkreisbüros von Bundestagsabgeordnetem Steffen Kotré protestiert. Der Aufruf zu diesem Protest kam vom Bündnis „Solidarische Perspektive Teltow-Fläming“, was angesichts der brisanten politischen Situation in Deutschland einen klaren Fingerzeig zur Verteidigung demokratischer Werte darstellt. Kotré empfing zur Büroeröffnung etwa 40 bis 50 Gäste in der Breiten Straße 27, während die Protestierenden etwa 70 Meter entfernt vor der Volksbühne ihre Stimmen erhoben.
Bereits um 17:45 Uhr versammelten sich die Demonstranten, um ihren Unmut kundzutun. Transparente mit Slogans wie „Solidarität statt rechter Hetze“ und „Brauner Müll gehört ins Klo, nicht ins Büro“ wurden geschwenkt, während die lautstarke Musik aus linksorientiertem Deutschrap über den Platz schallte. Auch ein Gesang mit den Worten „Scheiß AfD“ zu Beginn der Versammlung setzte ein klares Zeichen der Ablehnung gegenüber der Partei.
Polizeiliche Maßnahmen und politische Provokationen
Um die Demonstration und die Büroeröffnung voneinander zu trennen, war die Polizei mit mehreren Streifenwagen vor Ort. Die Versammlung war bis 21 Uhr genehmigt, während Fußgänger den Bereich passieren konnten. Kotré sprach während der Eröffnung von einem „grundsätzlichen Systemwechsel“ und betonte, dass sein Büro die frühere Nutzung der Räumlichkeiten durch Birgit Bessin fortsetzen wolle.
Zur gleichen Zeit kam es zu provokativen Szenen, als ein Mann mit Mikrofon und ein Begleiter mit Kamera an die Protestierenden traten, was die Polizei zur Intervention bewegte. Romy Powils, die Integrationsbeauftragte, sprach in ihrer Ansprache über den zunehmenden Rassismus in der Gesellschaft und stellte die Dringlichkeit dar, diesem entgegenzuwirken. Tom Ritter von den Grünen hatte schon am 23. Oktober eine Anzeige wegen Brandschutzfragen im AfD-Büro bei der Bauaufsicht eingereicht.
Breite gesellschaftliche Beteiligung und politische Verantwortung
Die Proteste gegen die AfD sind nicht nur ein Zeichen der Ablehnung, sondern auch ein Aufruf zur Auseinandersetzung mit den in der Gesellschaft präsentierten extremen Positionen. Laut der Extremismusforscherin Julia Ebner zeigt derartiger Widerstand, dass sich ein Teil der gesellschaftlichen Mitte aktiv gegen die Ausbreitung rechtsextremer Ideologien wehrt. In Anbetracht der Radikalisierung und der Beobachtung der AfD durch den Verfassungsschutz in mehreren Bundesländern ist die Aufmerksamkeit in diesem Bereich mehr denn je gefragt.
Ebner merkt in diesem Zusammenhang an, dass solche Proteste das Bewusstsein für die Gefahren der AfD schärfen können. Sie warnt jedoch auch: Die politische Polarisierung könnte während des Superwahljahres 2024 zunehmen, begleitet von einer Zunahme von Falschinformationen und einer Strategie, durch die die AfD sich als Opfer darstellt, ähnlich wie es in anderen Ländern durch Politiker wie Donald Trump und Wladimir Putin geschieht.
Am Ende bleibt die Frage, wie intensiv die Gesellschaft an solchen Protesten teilnehmen und durch persönliche Gespräche Einfluss nehmen kann. Der Multiplikatoreffekt dieser Demonstrationen könnte, so die Hoffnung, eine breitere Bewegung gegen Rassismus und für eine demokratische Gesellschaft entfachen und sogar eine Wende im polarisierenden politischen Klima Deutschlands herbeiführen.
Also, bleibt nur zu sagen: Das Engagement in der Zivilgesellschaft ist gefordert – denn Demokratie schützt sich nicht von allein.
Mehr zu den Protesten und deren Hintergründen können Sie auf maz-online.de und spiegel.de nachlesen. Weitere Details über die Radikalisierung und die Rolle der AfD finden Sie auch bei tagesschau.de.