Protestaktion in Berlin: Taxis fordern Mindestpreise gegen Uber und Co.

Am 4. Juli 2025 fand am Brandenburger Tor eine Protestkundgebung von Taxiunternehmern und Politikern gegen Uber & Co. statt.
Am 4. Juli 2025 fand am Brandenburger Tor eine Protestkundgebung von Taxiunternehmern und Politikern gegen Uber & Co. statt. (Symbolbild/NAG)

Protestaktion in Berlin: Taxis fordern Mindestpreise gegen Uber und Co.

Brandenburger Tor, Berlin, Deutschland - Am 4. Juli 2025 fand am Brandenburger Tor eine bedeutende Protestveranstaltung unter dem Motto „Nationaler Aktionstag TAXI“ statt. Gewerbevertreter und Politiker finden sich hier zusammen, um auf die Herausforderungen des Taxi-Gewerbes aufmerksam zu machen. An diesem Tag wurden nicht nur Reden von prominenten Sprechern wie Tino Schopf, Michael Oppermann und Hermann Waldner gehalten, sondern auch eine aufwändige Lautsprecheransprache zur Sensibilisierung unkritischer Fahrdienstnutzer auf die Beine gestellt. Mehr Informationen über die Präsenz des Taxigewerbes finden Sie auf Taxi Times.

Die Demonstration begann mit einem eindrucksvollen Taxi-Korso, der vom „Platz der Schwarzarbeit“ und dem Olympiastadion aus in Richtung Brandenburger Tor führte. Obwohl die Teilnehmerzahlen im Vergleich zu früheren Sternfahrten, die bereits 2017 und 2019 stattfanden, zurückgingen, war die Veranstaltung gut organisiert. Taxikolonnen stellten sich in Fahrtrichtung zur Siegessäule auf, während die Lautsprecher die Ansprache zur Aufklärung der Verbraucher abspielten. Der Verkehrssenatorin Ute Bonde (CDU) blieb die Teilnahme jedoch verweigert, was die Stimmung unter den Demonstranten zusätzlich anheizte.

Die Problematik der Preisdumping-Konkurrenz

Ein zentrales Anliegen der Redner war die Kritik an den illegalen Praktiken von Fahrdienstanbietern wie Uber, Bolt und Bliq. Diese Anbieter unterbieten systematisch die Preise und sorgen somit für einen Rückgang des Taxiangebots, wie Studien belegen. Tino Schopf von der SPD und Tobias Schulze von der Linken äußerten sich kritisch zum Senat und zu den Auswirkungen dieser Preispolitik auf die Taxiunternehmen. Michael Oppermann eröffnete die Kundgebung mit einem klaren Aufruf für die Einführung von Mindestfahrpreisen für Mietwagen, um dem Preisdumping entgegenzuwirken. Der vollständige Bericht findet sich auf WDR.

Die aktuellen Herausforderungen zeigen sich auch in den stark variierenden Preisen zwischen klassischen Taxis und Mietwagen. Eine Fahrt zwischen dem Kölner Hauptbahnhof und dem Rhein-Energie-Stadion liegt im klassischen Taxi zwischen 27 und 35 Euro, während Uber-Kunden nur etwa 18 Euro bezahlen müssen. Diese Preisschere wirkt sich negativ auf die Nachfrage nach herkömmlichen Taxis aus.

Öffentliche Daseinsvorsorge sichern

Die Rolle der Taxis im öffentlichen Personennahverkehr darf nicht unterschätzt werden. Sie stellen einen essenziellen Teil der Daseinsvorsorge dar, übernehmen unter anderem Schienenersatzverkehre und spezielle Fahrten, etwa für Schüler und Menschen mit Behinderungen. Hier ist es wichtig, durch Mindestpreise für Mietwagen einen fairen Wettbewerb zu gewährleisten. Der Beratungsdienst IGES hat in einem Gutachten herausgestellt, dass die Angleichung der Preisgestaltung zwischen Taxis und Mietwagen notwendig ist, um die Wirtschaftlichkeit und Wettbewerbsfähigkeit der Taxis zu sichern. Diese Informationen können Sie detailliert auf IGES Mobility nachlesen.

Insgesamt ist der nationale Aktionstag ein deutlicher Schritt, um auf die dringenden Probleme im Taxigewerbe aufmerksam zu machen. Es bleibt zu hoffen, dass die Forderungen nach Mindestpreisen und rechtlichen Klarstellungen für ein faires Wettbewerbsumfeld Gehör finden und die Bedeutung der Taxis im öffentlichen Verkehr nicht in Vergessenheit gerät.

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OrtBrandenburger Tor, Berlin, Deutschland
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