Breitband-Ausbau in der Uckermark: Gemeinden zahlen für letzte Meile!
Breitband-Ausbau in der Uckermark: Gemeinden zahlen für letzte Meile!
Uckermark, Deutschland - Am 8. Juli 2025 kann die Uckermark einen wichtigen Meilenstein im Bereich der digitalen Infrastruktur feiern: Der flächendeckende Breitbandausbau im Landkreis ist nun offiziell abgeschlossen. Der Landkreis verkündet stolz, dass die einstigen weißen Flecken im Breitbandnetz erfolgreich beseitigt wurden. Allerdings gibt es einige Knackpunkte, die in den kommenden Monaten angegangen werden müssen.
Obwohl die versprochenen Glasfaseranschlüsse bis ins Haus eine zukunftsweisende Lösung darstellen, zeigen sich bei der Verkabelung innerhalb der Gebäude einige Schwierigkeiten. Bürgermeister Peter Gerhardt von Uckerfelde berichtet, dass die Kosten für die Verkabelung von zwei Wohnblöcken mit insgesamt 24 Wohnungen bis zu 20.000 Euro betragen können. Diese zusätzlichen Ausgaben sind unvorhergesehen und im kommunalen Haushalt nicht eingeplant. Die Stadtwerke Schwedt bestätigen, dass das Förderprogramm lediglich den Glasfaserausbau bis zum Hausanschluss umfasst — die innenliegenden Verkabelungen sind somit nicht Teil des geförderten Netzes. Dies trifft vor allem die Mehrfamilienhäuser, während Einfamilienhäuser vergleichsweise einfach an das Netz angeschlossen werden können.
Finanzielle Herausforderung für die Gemeinden
Bürgermeister Gerhardt kritisiert die finanzielle Belastung, die durch diese Notwendigkeiten für die Kommunen entsteht. Ein System, von dem privatwirtschaftliche Anbieter profitieren, stellt die Gemeinden vor eine Zwickmühle: Einerseits gibt es die Ansprüche der Mieter auf einen Anschluss, andererseits sind die finanziellen Mittel der Kommunen begrenzt. Aktuell sind keine Fördermittel für die Verkabelung innerhalb von Gebäuden verfügbar, was die Situation zusätzlich erschwert. Die Stadtwerke in Schwedt bieten zwar kostenpflichtige Unterstützung für die Innenverkabelung an, jedoch bleibt dies für viele eine hohe Hürde.
Eine positive Entwicklung zeichnet sich jedoch ab: Die Gemeinde Hohengüstow plant, bereits im Jahr 2026 Mittel für die notwendigen Verkabelungsarbeiten bereitzustellen. Bürgermeister Gerhardt ist sich bewusst, dass die Fertigstellung des Netzes nicht das Ende der Probleme ist. Der letzte Schritt, die Verkabelung innerhalb der Wohngebäude, wird oft übersehen und stellt eine enorme Herausforderung dar.
Blick auf die Zahlen
Der Breitbandausbau in der Uckermark wurde durch ein umfangreiches Förderprogramm unterstützt. Insgesamt beliefen sich die finanziellen Mittel auf rund 176,7 Millionen Euro, wobei die Bundesförderung bei 106 Millionen Euro liegt. Der kommunale Eigenanteil beläuft sich auf über 5 Millionen Euro. In Zahlen bedeutet dies, dass 11.465 Haushalte, 83 Unternehmen, 55 Schulen und 41 weitere Institutionen an das Netz angeschlossen werden konnten.
- Gesamtfinanzierung: 176.725.096,00 €
- Bundesförderung: 106.035.057,00 €
- Landesförderung: 65.268.518,00 €
- Kommunaler Eigenanteil: 5.421.521,00 €
Die Baumaßnahmen, die bereits im Jahr 2020 gestartet wurden, zielen darauf ab, die digitale Infrastruktur im ländlichen Raum zu stärken und die Wettbewerbsfähigkeit in der Region zu erhöhen. Der Landkreis Uckermark ist nicht nur flächenmäßig der größte in Brandenburg, sondern hat auch 72 Naturschutzgebiete zu bieten, die es bei den Arbeiten zu beachten gilt.
Im Rahmen der Bundesstrategie ist bis 2030 eine flächendeckende Versorgung mit Gigabit-Netzen auf Glasfaserbasis in Deutschland geplant. Diese Zielsetzung ist besonders wichtig für ländliche Regionen, die oft mit höheren Investitionskosten und längeren Ausbauzeiten zu kämpfen haben, wie auch bmel.de betont.
Die Herausforderungen sind enorm, aber die Uckermark zeigt, dass man mit kluger Planung und Kooperation zwischen Bund, Ländern und Kommunen den Herausforderungen des digitalen Wandels begegnen kann. In der Uckermark wurde der erste Schritt getan, doch die nächsten Schritte sind ebenso entscheidend, um die digitale Kluft wirklich zu schließen und allen Bürgern den Zugang zu moderner Technologie zu ermöglichen.
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Ort | Uckermark, Deutschland |
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