Fahrlehrer warnt: Senioren im Kreisverkehr oft überfordert!
Ein Fahrlehrer in Prenzlau warnt, dass Senioren oft Schwierigkeiten im Straßenverkehr haben. Am 27. November gibt es eine Informationsveranstaltung zur Fahrsicherheit.

Fahrlehrer warnt: Senioren im Kreisverkehr oft überfordert!
In der Diskussion um die Verkehrssicherheit älterer Autofahrer zeichnet sich ein wachsendes Bewusstsein für die Herausforderungen ab, die diese Gruppe im Straßenverkehr hat. Der Fahrlehrer Dirk Weise aus Prenzlau, der umfangreiche Erfahrungen im Umgang mit Fahrschülern hat, warnt vor den zögerlichen Fahrweisen, die er besonders bei Senioren beobachtet. „Viele ältere Fahrer tun sich schwer, insbesondere beim Auffahren auf die Autobahn oder beim Ein- und Ausparken“, erklärt Weise. Diese Unsicherheiten können in brenzligen Situationen schnell gefährlich werden, da meist keine Zeit für Zögerlichkeit bleibt. Dies berichtet auch der Nordkurier.
Neueste Statistiken belegen, dass etwa 19,3% der Unfälle mit Personenschaden von Menschen über 65 Jahren verursacht werden. Trotz dieser besorgniserregenden Zahlen, die unterstreichen, dass ältere Verkehrsteilnehmer eher Gefährdete als Gefährder sind, bleibt die Einteilung in Altersgruppen oft problematisch. Der ADAC hebt hervor, dass Altersgruppen von „Best Ager“ bis hin zu Hochbetagten kaum pauschal betrachtet werden können, da die Fahrfähigkeiten individuell stark variieren. Viele ältere Fahrer zeichnen sich sogar durch einen vorausschauenden Fahrstil aus; dennoch raten Experten dazu, die eigene Fahrfähigkeit regelmäßig zu hinterfragen.
Selbstkritik ist gefragt
Ältere Autofahrer müssen oft ihre Reaktionen und Sehfähigkeiten kritisch prüfen lassen, was in vielen Fällen leider vernachlässigt wird. „Altersbedingte Leistungseinbußen können schleichend auftreten“, so Weise. Es ist wichtig, dass Angehörige und Ärzte ältere Fahrer ermutigen, an Informationsveranstaltungen oder Auffrischungskursen teilzunehmen, um ihre Kenntnisse aufzufrischen. Dirk Weise bietet am 27. November um 18 Uhr eine kostenlose Informationsveranstaltung in der Prenzlauer Hospitalstraße 5 an. „Eine Anmeldung ist nicht erforderlich, ich lade alle Interessierten herzlich ein“, fügt er hinzu.
Die Empfehlungen des ADAC sind eindeutig: Regelmäßige freiwillige medizinische Untersuchungen, insbesondere des Sehvermögens, sind essenziell. Wer gesundheitliche Probleme hat oder unter einer Medikation steht, sollte sich unbedingt von seinem Hausarzt beraten lassen. Dabei können spezielle Programme wie „Sicher mobil“, angeboten vom ADAC, sehr hilfreich sein. Sie richten sich an aktive Verkehrsteilnehmer ab 65 und helfen dabei, den Überblick im Verkehr zu behalten, ganz gleich, ob man mit dem Auto, Pedelec oder zu Fuß unterwegs ist.
Wichtiger Austausch unter Fahrern
Die eigene Fahrfähigkeit zu reflektieren, ist besonders wichtig. Dirk Weise bedankt sich dafür, dass immer mehr Senioren sich für zusätzliche Fahrstunden und Sicherheitstrainings interessieren. „Das zeigt, dass viele ältere Bürger bereit sind, an ihren Fähigkeiten zu arbeiten“, sagt Weise. Diese Entwicklung ist ein positives Zeichen darauf, dass im Straßenverkehr alle Verkehrsteilnehmer, egal welchen Alters, sicherer unterwegs sein wollen.
In einem Klima wachsender Unsicherheiten ist es von großer Bedeutung, dass ältere Autofahrer nicht nur sich selbst, sondern auch andere Verkehrsteilnehmer schützen. Erinnern wir uns daran: Verkehrssicherheit betrifft uns alle. Gemeinsam arbeiten wir daran, den Straßenverkehr für jeden sicherer zu gestalten.