Reparatur-Café in Templin: Gemeinsam gegen das Wegwerfen!
Im Reparaturcafé Templin am 24. September reparierten Bürger defekte Geräte, um Nachhaltigkeit und Gemeinschaft zu fördern. Nächste Termine: 26.-28. November.

Reparatur-Café in Templin: Gemeinsam gegen das Wegwerfen!
Es gibt nichts Frustrierenderes, als wenn ein geliebtes Haushaltsgerät plötzlich den Geist aufgibt. Doch anstatt in die Tonne zu treten, wird immer mehr auf das Reparieren gesetzt – besonders in den charmanten Reparaturcafés, die in vielen Städten wie Templin florieren. Am 24. September fand bereits die vierte Veranstaltung des Reparaturcafés im freiRaum Templin statt, organisiert von Dirk Messer. Das Projekt, das bereits im letzten Jahr Unterstützung vom Angermünder Bildungszentrum erhielt, zieht Bürger an, die defekte Geräte rund um das Haus mitbringen.
Die Idee ist klar: Sachen reparieren, anstatt sie einfach wegzuwerfen. Eveline Rosenow, 73 Jahre alt, brachte beispielsweise eine defekte Personenwaage mit, die nach einem Sturz nicht mehr funktionierte. Leider war Klaus-Dieter Brzoska, 66 Jahre, bei dem Versuch, diese zu reparieren, nicht erfolgreich. Nur wenig später konnte auch ein Fernseher nicht wieder zum Leben erweckt werden, da die Schäden schlichtweg zu groß waren. Hingegen hatte Heiderosa Krauel, 69 Jahre, mehr Glück mit ihrer Nähmaschine, die nur noch rückwärts lief. Harald Rau, 64 Jahre alt und seit einem Jahr im Reparaturcafé aktiv, half ihr, die Maschine wieder in Gang zu bringen.
Ein Ort des Austauschs
Reparaturcafés sind nicht nur Treffpunkte für das Reparieren von Dingen, sondern auch wahre Gemeinschaftszentren. Hier begegnen sich Menschen, um Erfahrungen auszutauschen und neue Kontakte zu knüpfen. Ehrenamtliche Helfer stehen bereit, um mit ihrem spezifischen Wissen tatkräftig zu unterstützen. Neben Reparaturen werden ebenfalls Serviceleistungen angeboten, wie das Einrichten eines neuen Handys oder das Übertragen von Daten.
Insgesamt sind die Reparaturcafés ein großer Schritt in Richtung Nachhaltigkeit. Geplant sind die nächsten Termine am 26. November in Templin und am 27. November in Prenzlau sowie am 28. November in Angermünde und Schwedt. Die Reparatur ist kostenlos, jedoch sind Spenden zur Finanzierung des Projekts herzlich willkommen. Die Öffnungszeiten des Reparaturcafés sind von 16 bis 18 Uhr.
Reparaturcafés im Trend
Doch was macht diese Initiative so besonders? Der Trend zu Reparaturcafés, der in vielen deutschen Städten zu beobachten ist, fördert nicht nur den Austausch von Wissen, sondern trägt auch aktiv zur Reduzierung von Müll und zur Verlängerung der Lebensdauer von Gegenständen bei. Die Organisation Repair Café hat sich zum Ziel gesetzt, das Reparieren als wertvolle Fähigkeit zu fördern und ein Bewusstsein für Ressourcenschonung zu schaffen. Es ist bemerkenswert, dass die ersten Cafés bereits 2009 in Amsterdam ins Leben gerufen wurden.
In Deutschland gibt es inzwischen viele Reparaturcafés, die über Plattformen wie Abfall-Info oder die Seite der Stiftung Repair Café gefunden werden können. Jeder, der sich für das Reparieren engagieren möchte, ist herzlich eingeladen, aktiv zu werden – sei es durch das Bringen defekter Gegenstände oder durch Hilfe als ehrenamtlicher Reparateur.
Reparaturcafés sind somit nicht nur ein praktisches Angebot für alle, die ihre defekten Geräte wieder funktionsfähig machen wollen. Sie stehen für eine Mentalitätsveränderung hin zu einem nachhaltigeren Weg des Konsums und zeigen, dass Dinge oft nicht aufs Abfall verbannt gehören, sondern durch den Austausch und die Zusammenarbeit von Gemeinschaften wieder ins Leben gerufen werden können.