Vermummte greifen Protest gegen Rechtsextremismus in Bad Freienwalde an

Vermummte greifen Protest gegen Rechtsextremismus in Bad Freienwalde an

Bad Freienwalde, Brandenburg, Deutschland - In Bad Freienwalde, einem kleinen Ort in Brandenburg, wurde heute gegen 12 Uhr eine friedliche Veranstaltung unter dem Motto „Für ein buntes Bad Freienwalde“ von einer Gruppe von 10 bis 15 Vermummten angegriffen. Die Täter, teilweise möglicherweise Jugendliche oder junge Erwachsene, waren mit Schlagwerkzeugen ausgestattet, darunter Holzstöcke, und versetzten so den Teilnehmern, darunter auch Mitglieder der queeren Community, einen Schock.

Wie Merkur berichtet, wurden mindestens zwei Personen bei dem Übergriff, der als politisch motiviert angesehen wird, leicht verletzt. Trotz der Präsenz von Polizeikräften im Vorfeld des Events konnten diese den Angriff nicht verhindern, da sie sich zur falschen Zeit am falschen Ort befanden. Die Täter flüchteten vor Eintreffen der Polizei und konnten nicht festgehalten werden.

Veranstaltung im Zeichen der Vielfalt

Die Veranstaltung „Für ein buntes Bad Freienwalde“ wurde von der Initiative „Bad Freienwalde bleibt bunt“ organisiert und sollte ein Zeichen gegen Rechtsruck, Hass und Hetze setzen. Geplant waren unter anderem ein Kinderprogramm, Livemusik und ein Graffitiworkshop. Auch im Vorfeld kam es jedoch bereits zu Störungen: Rund 40 Plakate, die für die Veranstaltung werben sollten, wurden abgerissen und gestohlen. Die Polizei konnte diese Vorfälle zunächst nicht bestätigen, jedoch ist der Kontext klar: Bad Freienwalde gilt als Treffpunkt der rechten Szene, wie der Verfassungsschutzbericht 2023 zeigt, und die Einwohnerzahl beträgt etwa 12.000.

Innenminister René Wilke (parteilos) verurteilt den Angriff scharf und sprach mit Betroffenen, um sich ein Bild von der Situation zu machen. Die Polizei hat inzwischen Ermittlungen wegen gefährlicher Körperverletzung und Verstoßes gegen das Versammlungsgesetz aufgenommen und bittet um Zeugenhinweise.

Ein bedrohliches Klima für Vielfalt

This event highlights an alarming trend: Anstieg der rechtsextremen Straftaten und Gewalt in Deutschland. Laut dem Bundesamt für Verfassungsschutz gibt es rund 32.000 Personen mit rechtsextremen Ansichten, von denen etwa 13.000 als gewaltbereit eingestuft werden. Diese Entwicklung scheint auch die öffentliche Sicherheit zu gefährden, wie nicht nur der Übergriff heute zeigt, sondern auch frühere Vorfälle, bei denen Menschen aufgrund ihrer Identität angegriffen wurden. Ein Beispiel ist der rechtsextreme Anschlag in Hanau im Jahr 2020, bei dem neun Menschen ums Leben kamen.

Die Gesellschaft steht vor der Herausforderung, sich gegen diese Tendenzen zu wehren und eine Umgebung zu schaffen, in der Vielfalt geschätzt wird. Initiativen wie „Bad Freienwalde bleibt bunt“ sind ein wichtiger Teil dieses Kampfes. Doch trotz breiter Unterstützung gibt es immer wieder bedauerliche Vorfälle, die zeigen, dass der Kampf gegen Rechtsextremismus und für Toleranz noch lange nicht entschieden ist.

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OrtBad Freienwalde, Brandenburg, Deutschland
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