Wohnungsnot in Brandenburg: Geflüchtete kämpfen um ein Zuhause!

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Brandenburg verzeichnet sinkende Asylbewerberzahlen, während die Wohnraumsuche für Flüchtlinge herausfordernd bleibt.

Brandenburg verzeichnet sinkende Asylbewerberzahlen, während die Wohnraumsuche für Flüchtlinge herausfordernd bleibt.
Brandenburg verzeichnet sinkende Asylbewerberzahlen, während die Wohnraumsuche für Flüchtlinge herausfordernd bleibt.

Wohnungsnot in Brandenburg: Geflüchtete kämpfen um ein Zuhause!

Auf den ersten Blick mag es scheinen, als hätten sich die Dinge für geflüchtete Menschen in Brandenburg beruhigt. Doch unter der Oberfläche bleibt die Lage angespannt. Wie rbb24 berichtete, sind die Zahlen an neu ankommenden Geflüchteten in den letzten Monaten deutlich gesunken. Die entsprechenden kommunalen Unterkünfte sind jedoch nach wie vor stark ausgelastet. Die konstante Zahl von etwa 21.000 belegten Plätzen in den rund 28.000 verfügbaren Unterkünften zeigt, wie viele Menschen noch auf eine dauerhafte Lösung warten.

So gestaltet sich die Wohnungssuche für viele geflüchtete Personen als äußerst herausfordernd. Familie Aswad aus Libyen kann davon ein Lied singen. Nach über zwei Jahren in einer Gemeinschaftsunterkunft in Michendorf, wo sie mit unklaren Bleiberechtsfragen kämpften und sich mit hohen Anforderungen an Mietzuschüsse auseinandersetzen mussten, hat die Familie schließlich eine Wohnung gefunden. Dank des Auszugsmanagements konnten sie einen Mietvertrag unterzeichnen.

Herausforderungen bei der Integration

Die Integrationsbeauftragte Diana Gonzalez Olivo hebt hervor, dass viele Geflüchtete aufgrund der gesetzlichen Rahmenbedingungen lange in den Gemeinschaftsunterkünften verweilen müssen. Die Sozialämter genehmigen Umzüge oft nur unter bestimmten Voraussetzungen, die nicht immer erfüllt werden können. Daher bleibt vielen nicht anderes übrig, als in den bestehenden Einrichtungen verharren.

Diese Problematik wird durch die Tatsache verstärkt, dass die Nachfrage nach Wohnraum in Brandenburg, speziell in den Landkreisen Havelland, Barnim und Potsdam-Mittelmark, nach wie vor hoch ist. Trotz einer im Vergleich zum Vorjahr gesunkenen Zahl an Asylanträgen, die für 2025 auf 6.472 neu geschätzt werden, sitzen viele Menschen in der Warteschleife – die Erstaufnahmeeinrichtungen sind nur zur Hälfte ausgelastet.

Zukünftige Pläne und Verteilung

Ein Blick auf die zukünftigen Planungen zeigt, dass ab 2026 eine neue Verteilung der Gelder im Bereich der Flüchtlingsaufnahme vorgesehen ist. Diese soll sich nicht mehr nach der tatsächlichen Anzahl der aufgenommenen Menschen, sondern nach den Aufnahmesoll der Bundesländer richten. Das könnte Brandenburg, das gemäß dem „Königsteiner Schlüssel“ 3,03 Prozent der geflüchteten Menschen aufnehmen muss, entlasten.

Wie Mik.brandenburg darlegt, ist Brandenburg verantwortlich für die Unterbringung und Betreuung der Asylsuchenden. In den ersten Wochen des Asylverfahrens werden diese in der Zentralen Erstaufnahmeeinrichtung in Eisenhüttenstadt untergebracht, niemals jedoch auf Dauer. Nach der vorläufigen Unterbringung erfolgt die Verteilung auf die Landkreise und kreisfreien Städte.

Politische Rahmenbedingungen und Unterstützung

Bei einem Treffen am 07.06.2023 in der Potsdamer Staatskanzlei wurden die Herausforderungen und Möglichkeiten zur besser koordinierte Aufnahme und Integration von geflüchteten Personen erörtert. Ministerpräsident Dietmar Woidke betonte die Notwendigkeit gemeinsamer Anstrengungen und die schnellere Erweiterung der Erstaufnahmekapazitäten sowie Anpassungen der sozialen Infrastruktur. Die Verteilung der Aufgaben zwischen Land und Kommunen bleibt eine gesetzliche Pflichtaufgabe, die auch durch die aktuelle politische Diskussion um eine gerechte Kostenbeteiligung von Bundesebene hin zu einer Lösung geführt werden könnte.

Zusammenfassend zeigt sich ein Bild der großen Herausforderungen und gleichzeitig der klaren Pläne für die Zukunft. Während eine temporäre Ruhe in den Ankunftszahlen den Anschein von Stabilität vermittelt, ist die Suche nach dauerhaften Lösungen und angemessenem Wohnraum für viele Geflüchtete in Brandenburg nach wie vor im vollen Gange. Es bleibt zu hoffen, dass die politischen Initiativen die aktuelle Situation endlich nachhaltig verbessern können. Weitere Informationen zu dieser Thematik finden sich ebenfalls auf brandenburg.de.