Wohnungsnot in Brandenburg: Senioren droht akuter Mangel an Plätzen

Wohnungsnot in Brandenburg: Senioren droht akuter Mangel an Plätzen
Brandenburg an der Havel, Deutschland - In Brandenburg an der Havel ist es derzeit alles andere als einfach, eine geeignete Wohnung zu finden. Die Stadt sieht sich einem akuten Mangel gegenüber, der alle Einkommensschichten betrifft, insbesondere Familien mit mehreren Kindern. Die SPD-Fraktion hat nun gefordert, dass die Stadtverwaltung den Wohnungsbedarf umfassend untersucht, vor allem im Hinblick auf barrierefreie Wohnungen. Gesine Banerjee, Mitvorsitzende der SPD, hat diesen Prüfantrag angeregt und verdeutlicht, dass laut einer Studie bereits 3400 alters- und behindertengerechte Wohnungen in der Stadt fehlen. Therese Pauli von den Grünen bestätigt, dass der Mangel an geeigneten Wohnungen insbesondere Familien belastet, was die Dringlichkeit des Anliegens unterstreicht.
Aktuell hat der Sozialausschuss den Antrag der SPD in seiner letzten Sitzung behandelt. Ziel ist es, Informationen über Vermieter und deren Pläne für Umbauten oder Neubauten zu sammeln. Lisa Köster von der AfD möchte die Untersuchung sogar erweitern und fordert, dass auch der Bedarf an bezahlbaren Wohnungen für Auszubildende in Betracht gezogen wird. Die Stadtverordnetenversammlung wird am 25. Juni über den Antrag entscheiden, was zunächst viele Hoffnungen weckt.
Die Situation für ältere Menschen
Besonders betroffen von der Wohnungsnot sind ältere Menschen. Eine Studie des Pestel-Instituts hat ergeben, dass nur rund 600.000 Rentnerhaushalte in Deutschland barrierefrei gestaltet sind. Effektiv fehlt es aktuell an 2,2 Millionen altersgerechten Wohnungen, was die Herausforderung nur noch komplexer macht. Der Trend der „Babyboomer“, die nun immer mehr ins Rentenalter eintreten, erhöht den Druck auf den bereits angespannten Wohnungsmarkt. Bis 2040 wird eine Nachfrage von 3,3 Millionen barrierefreien Wohnungen prognostiziert – ein enormer Bedarf, auf den der Immobilienmarkt noch nicht ausreichend vorbereitet ist, wie die Berichte zeigen.
Warum ist das wichtig? Barrierefreie Wohnungen sind nicht nur praktisch, sondern entscheidend für die Lebensqualität. Sie bieten einen schwellenlosen Zugang zur Dusche und einen erleichterten Zugang für Rollstühle oder Gehhilfen. Ein Viertel der Seniorenhaushalte benötigt aufgrund gesundheitlicher Einschränkungen eine solche Umgebung. Allerdings ist der Neubau von Wohnungen in den letzten Jahren stark rückläufig: Wurden 1996 noch etwa 600.000 Wohnungen fertiggestellt, waren es 2022 nur rund 280.000.
Altersgerechtes Wohnen – Lösungen in Sicht?
Um den Bedürfnissen älterer Menschen gerecht zu werden, gibt es bereits einige Initiativen, die interessante Ansätze verfolgen. Vielfältige Serviceangebote und Betreuungspartnerschaften stehen zur Verfügung, wobei das Angebot von barrierearmen bis hin zu komplett barrierefreien Wohnungen reicht. In besten Wohnlagen aller Stadtteile sind altersgerechte Wohnformen realisiert, die gemeinschaftliches Wohnen fördern, um Vereinsamung vorzubeugen und familiäre Pflichten zu entlasten. Die Jedermann Gruppe kooperiert zudem mit Anbietern für Service-Wohnanlagen, um individuelle Bedürfnisse der Mieter zu berücksichtigen.
Die Suche nach einem neuen Zuhause stellt für viele eine große Herausforderung dar. Die aktuellen Entwicklungen und Initiativen in Brandenburg an der Havel zeigen jedoch, dass es noch Hoffnung gibt, dass bald die richtigen Lösungen gefunden werden, um den Bedürfnissen aller Betroffenen gerecht zu werden.
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Ort | Brandenburg an der Havel, Deutschland |
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