Deutschland im Olympiakampf: Vier Städte hoffen auf 2036 oder 2040!
Deutschland im Olympiakampf: Vier Städte hoffen auf 2036 oder 2040!
Berlin, Deutschland - Deutschland plant eine Bewerbung für die Olympischen und Paralympischen Spiele in den Jahren 2036, 2040 oder 2044. Der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) ist für die Bewerbung verantwortlich, die in einem Dreistufenmodell gestaltet wurde, wonach Konzepte zunächst geprüft und gegebenenfalls nachgebessert werden können. Letztmals fanden die Olympischen Spiele 1972 in München statt. Aktuell sind vier Städte oder Regionen im Rennen: Berlin, München, Rhein-Ruhr und Hamburg. Diese haben versprochen, nachhaltige Lösungen für die Austragung der Spiele zu finden, wobei der Internationale Olympische Verband (IOC) das „One-Village-Prinzip“ bevorzugt. Dies bedeutet, dass Athleten in einem zentralen Olympischen Dorf wohnen sollen, was der Logistik und der Nachhaltigkeit zugutekommt.
In Berlin sind bereits 90% der notwendigen Sportstätten vorhanden, während im Rhein-Ruhr sogar 95% und in Hamburg 82% der Wettkampfstätten einen Radius von 7 km abdecken. München hingegen plant die Sanierung bestehender Sportstätten. Zudem soll in Hamburg ein neues Olympiastadion errichtet werden, das auch für den Fußballklub HSV genutzt werden soll. Die Kosten der Bewerbung sind auf etwa 6 bis 7 Millionen Euro geschätzt, was in Anbetracht der hohen Kosten für vergangene Spiele ein zentrales Thema ist. Die Reformen im IOC sollen dazu beitragen, diese Kosten zu senken. Kritiker befürchten, dass die Spiele zu teuer werden und einkommensschwache Menschen belasten könnten.
Regionale Zusammenarbeit und Widerstand
Die Bewerbungspläne werden regional von unterschiedlichen Akteuren unterstützt und kritisiert. So plant Berlin eine Bewerbung zusammen mit Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen und Schleswig-Holstein, was während einer Präsentation im Berliner Olympiastadion deutlich gemacht wurde. Anwesend waren dabei der Regierende Bürgermeister von Berlin, Kai Wegner, und die Ministerpräsidenten der umliegenden Bundesländer.
Während die Vereinigungen der Unternehmensverbände in dieser Initiative Vorteile für die Region sehen, lehnen die Grünen in Berlin die Bewerbung strikt ab und kritisieren fehlende Finanzierungskonzepte sowie den nur begrenzten Nutzen für die Bevölkerung. Die Initiative „NOlympia“ hat bereits ein Volksbegehren gegen die Bewerbung angekündigt, was die Spannungen in der Stadt verdeutlicht.
Die Befürworter heben hervor, dass viele der benötigten Sportstätten bereits bestehen, wie das Olympiastadion, und dass temporäre Einrichtungen in verschiedenen Sehenswürdigkeiten Berlins eingerichtet werden könnten. Zudem könnten Sportarten wie Segeln und Surfen in Warnemünde und Kiel stattfinden, während andere Austragungsorte wie Potsdam oder Bad Saarow in Betracht gezogen werden.
Staatliche Unterstützung und Zukunftsperspektiven
Die Bundesregierung hat ihre Unterstützung für eine deutsche Olympiabewerbung bekräftigt. Im August 2024 unterzeichneten Bundesinnenministerin Nancy Faeser und DOSB-Präsident Thomas Weikert ein Memorandum of Understanding in Paris, das eine finanzielle Unterstützung in Höhe von 6,95 Millionen Euro bis 2027 vorsieht. Besonders ins Auge fällt die Absicht, die Spiele im Jahr 2040 auszutragen, was 50 Jahre nach der Wiedervereinigung Deutschland entspricht.
Die DOSB-Mitgliederversammlung hat sich das Ziel gesetzt, bis spätestens Herbst 2026 eine finale Entscheidung über die Bewerbung zu treffen. Bis dahin sollen informelle Gespräche mit dem IOC geführt werden, um das Bewerbungskonzept zu entwickeln und die Gesellschaft vom Mehrwert der Olympischen Spiele zu überzeugen. Eine konkrete Vorstellung des Bewerbungskonzepts ist für den 7. Dezember in Saarbrücken geplant. Die ersten Schritte und das Interesse an der Austragung zeigen, dass Deutschland gewillt ist, sich erneut international im Sport zu präsentieren, auch wenn der Weg dorthin von Widerständen und Herausforderungen geprägt sein könnte.
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Ort | Berlin, Deutschland |
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