Deutschland vor Pharmakrise: AMNOG braucht dringend neue Lösungen!

Erfahren Sie, wie Deutschland und die EU die Arzneimittelversorgung optimieren wollen, um den Zugang zu Gesundheitsinnovationen zu verbessern.
Erfahren Sie, wie Deutschland und die EU die Arzneimittelversorgung optimieren wollen, um den Zugang zu Gesundheitsinnovationen zu verbessern. (Symbolbild/NAG)

Deutschland vor Pharmakrise: AMNOG braucht dringend neue Lösungen!

Deutschland - Die pharmazeutische Industrie spielt eine Schlüsselrolle für den medizinischen Fortschritt und die Gesundheitsversorgung – das ist nicht neu, aber in Zeiten zunehmender Herausforderungen wird es immer deutlicher. Aktuelle Entwicklungen, wie die Revision der EU-Pharma-Legislation und die Implementierung der EU-Nutzenbewertung (EU HTA), rücken die Arzneimittelversorgung in den Fokus. Laut einem Artikel von Ärzte Zeitung sind diese Veränderungen notwendig, um den Zugang zu Arzneimitteln in Europa zu erleichtern und die Wettbewerbsfähigkeit zu stärken.

In Deutschland hat das AMNOG-System, das seit 2011 existiert, seine Grenzen erreicht. Es kann seine Rolle als wertbasiertes Preisfindungsinstrument nicht mehr erfüllen, insbesondere im Hinblick auf die aktuellen politischen Rahmenbedingungen, die durch das GKV-Finanzstabilisierungsgesetz weiter verschärft wurden. Die Komplexität der Preisverhandlungen, verbunden mit einem starren Druck und Kombinationsabschlägen, führt zu einer unübersichtlichen Situation für Patienten und Anbieter.

Lösungsansätze und notwendige Anpassungen

Mehr Flexibilität im AMNOG ist gefragt. Um den wachsenden Anforderungen gerecht zu werden, sind evidenzbasierte Preisverhandlungen notwendig, die sich auch an kleinen Patientengruppen und ethischen Herausforderungen orientieren. Vorschläge zur Weiterentwicklung beinhalten die Berücksichtigung relevanter Versorgungsbedarfe sowie die Nutzung der bestverfügbaren Evidenz in schwierigen Therapiesituationen. Ein konstruktiver Dialog zwischen den Akteuren im Gesundheitssystem ist unerlässlich, um eine nachhaltige Lösung zu finden.

Die Verzahnung von nationalen und europäischen Prozessen könnte hier Abhilfe schaffen. Wie die vfa berichtet, soll die EU-HTA eine Harmonisierung der Methoden zur Bewertung von Gesundheitstechnologien ermöglichen, um die Effizienz zu steigern und Doppelarbeit zu vermeiden. Europa könnte somit zu einer einheitlicheren Nutzung der Ergebnisse aus der europäischen Bewertung im AMNOG kommen.

Der globale Kontext der Arzneimittelversorgung

Die EU ist auf internationaler Ebene der größte Handelsakteur im Bereich der Arzneimittel und Medizinprodukte. Die Globalisierung führt jedoch zu Herausforderungen, insbesondere wenn es um die Sicherheit der Lieferketten geht. Die Europäische Kommission und die Europäische Arzneimittelagentur (EMA) arbeiten daher eng mit internationalen Regulierungsbehörden zusammen, um Standards zu setzen und die Konformität von Arzneimitteln zu gewährleisten. Dies umfasst auch bilaterale Dialoge mit Ländern wie den USA, Indien und China, wie auf der Seite der Europäischen Kommission detailliert erläutert wird.

Ein zunehmend globalisierter Markt erfordert nicht nur ein gutes Händchen bei der Regulierung, sondern auch eine unermüdliche Zusammenarbeit aller Beteiligten. Dabei stehen Kooperationen und regelmäßige Dialogmeetings im Vordergrund, um das Zusammenspiel zwischen zahlreichen Akteuren zu optimieren. Mit diesen Maßnahmen soll die Arzneimittelversorgung in Deutschland und Europa auf ein solides Fundament gestellt werden, das sowohl Innovation als auch Zugänglichkeit fördert.

Abschließend lässt sich festhalten: Es ist dringend notwendig, klare Regeln und Rahmenbedingungen zu schaffen, um ein faires und sicheres Versorgungssystem zu gewährleisten. Die Herausforderungen sind groß, doch mit einer koordinierten Herangehensweise und einem engagierten Dialog zwischen den verschiedenen Akteuren können wir die Arzneimittelversorgung zukunftsfähig gestalten.

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OrtDeutschland
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