Digitale Revolution der Geisteswissenschaften: Symposium in Heidelberg!

Am 12. und 13. Juni 2025 findet an der Universität Heidelberg das Hengstberger-Symposium zu Digital Humanities und Geisteswissenschaften statt.
Am 12. und 13. Juni 2025 findet an der Universität Heidelberg das Hengstberger-Symposium zu Digital Humanities und Geisteswissenschaften statt. (Symbolbild/NAG)

Digitale Revolution der Geisteswissenschaften: Symposium in Heidelberg!

Heidelberg, Deutschland - Am 12. und 13. Juni 2025 findet an der Universität Heidelberg das Hengstberger-Symposium statt. Die Tagung widmet sich dem Einfluss der Digitalisierung auf die Geisteswissenschaften sowie dem Wandel der Digital Humanities. Veranstaltet von Dr. Natalie Rauscher und Dr. Christopher Nunn von der Theologischen Fakultät der Ruperto Carola, zieht die englischsprachige Veranstaltung knapp 40 Forscher aus unterschiedlichen Disziplinen an – darunter Theologie, Philosophie, Literaturwissenschaft, Geschichtswissenschaft und Informatik. Uni Heidelberg berichtet, dass die Tagung unter dem Titel „Disciplinary Transformations? Humanities Impact on Reshaping the Digital Humanities“ steht.

Ein zentraler Fokus der Tagung liegt auf der digitalen Transformation der Geisteswissenschaften und den Herausforderungen, die mit den Digital Humanities einhergehen. Im Rahmen der Veranstaltung wird auch die Integration von Kunstgeschichte und Filmwissenschaft in die digitalen Geisteswissenschaften thematisiert. Besonders herausfordernd sind Diskussionen über mögliche negative Aspekte der Digital Humanities, wie intransparente Arbeitsstrukturen und den ökologischen Fußabdruck digitaler Instrumente.

Förderung der Digital Humanities

Die Relevanz der Digital Humanities, die Geisteswissenschaften und Informatik miteinander verbindet und neue Möglichkeiten zur Analyse und Visualisierung von Forschungsdaten bietet, nimmt stetig zu. Das Bundesministerium für Forschung, Technologie und Raumfahrt fördert seit Juli 2019 interdisziplinäre Forschungsprojekte in diesem Bereich. Ziel ist es, geisteswissenschaftliche Forschungsfragen mithilfe digitaler Methoden zu bearbeiten, insbesondere für nicht-textfokussierte und multimodale Quellen. Nach Angaben des Bundesministeriums für Bildung und Forschung werden seit Januar 2021 dreizehn Verbundprojekte in verschiedenen geisteswissenschaftlichen Bereichen gefördert, um den wachsenden Bedürfnissen nach digitalen Ansätzen gerecht zu werden, wie BMBF berichtet.

Einige dieser Projekte sind:

  • HistKI: Entwicklung KI-basierter Verfahren zur Unterstützung von Bildquellenrecherche an der Friedrich-Schiller-Universität Jena.
  • ClaReNet: Klassifikation keltischer Münzprägungen durch digitale Verfahren an mehreren Institutionen.
  • ChronBMM: Datierung vedischer Texte an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf.
  • Diskos: Analyse von multimodalen Quellen der Musik an der Universität Leipzig.
  • eTaRDiS: Interaktive Darstellung historischer Ereignisse at der Universität Bielefeld.

Die Herausforderungen der Digital Humanities

Digital Humanities sind ein dynamisches und intensiv diskutiertes Thema innerhalb der Geisteswissenschaften. Es zeigt sich, dass die Digitalisierung nicht nur die Inhalte, sondern auch die Methoden und das Selbstverständnis der Disziplinen verändert. Wie in der ZFDG erläutert, gibt es eine wachsend Frage zur Rolle der Digitalität und zu den Veränderungen, die sie in der Forschungspraxis bewirken. Digitale Methoden ermöglichen es Wissenschaftlern, neue Forschungsfragen zu formulieren und innovative Vorgehensweisen zu entwickeln. Diese Veränderungen erfordern eine enge Zusammenarbeit zwischen Informatikern und Geisteswissenschaftlern und fördern eine Teamarbeit, die traditionell nicht der Norm entsprach.

Insgesamt stehen die Geisteswissenschaften vor einem Paradigmenwechsel, der nicht nur die Analyse der Daten, sondern auch die Interpretationspraktiken betrifft. Die Herausforderungen, die mit der Positionierung der Digital Humanities einhergehen, reichen von euphorischer Zustimmung bis hin zur kritischen Ablehnung. Dieser spannende Wandel wird auch beim Hengstberger-Symposium diskutiert, das die ideale Plattform für interdisziplinären Austausch bietet.

Details
OrtHeidelberg, Deutschland
Quellen