Einheit Feiern: Merz und Rehlinger fordern gemeinsamen Neuanfang!
Am 3. Oktober 2025 feiert Deutschland den 35. Jahrestag der Einheit in Saarbrücken mit Reden von Merz und Rehlinger.

Einheit Feiern: Merz und Rehlinger fordern gemeinsamen Neuanfang!
Am heutigen 3. Oktober 2025 feiert Deutschland den 35. Jahrestag der Wiedervereinigung, ein Ereignis, das nach wie vor in den Herzen der Menschen lebendig ist. Die zentrale Feier in Saarbrücken, unter dem Motto „Zukunft durch Wandel“, wurde von Bundeskanzler Friedrich Merz eröffnet. In seiner Grundsatzrede rief Merz dazu auf, die Spaltungen im Land zu überwinden und eine neue Einheit zu schaffen. Der Kanzler würdigte den Mut der Ostdeutschen und stellte klar, dass die Herausforderungen, vor denen Deutschland heute steht – wie der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine und eine schwächelnde Wirtschaft – vereinte Anstrengungen erforderten. „2025 ist ein entscheidender Moment für die Geschichte unseres Landes“, so Merz. Er implizierte auch, dass jeder von uns Veränderungen zutrauen und Ängste überwinden sollte. „Dieser Jahrestag ist ein Festtag für alle“, fügte er hinzu, während er Rückblick auf die friedliche Revolution von 1989 hielt.
Die saarländische Ministerpräsidentin Anke Rehlinger, die ebenfalls auf der Feier sprach, forderte mit Nachdruck, die Demokratie nicht nur zu feiern, sondern sie entschieden zu verteidigen. Vor rund 900 Gästen aus Politik, Wirtschaft, Kirchen und Gesellschaft trat sie für eine gemeinsame Anstrengung zur Sicherung der Demokratie ein. „Wir müssen alle verfassungsmäßigen Mittel vorbereiten, um sie zu schützen“, sagte sie. Interessanterweise hinterfragte sie die Erwartungshaltung gegenüber Ostdeutschland und kritisierte, dass die Bilanz der deutschen Einheit oft an den Angleichungen der östlichen Bundesländer zum Westen gemessen werde. Ihrer Ansicht nach sollten die Herausforderungen im Osten und Westen als gleichwertig betrachtet werden.
Kulturelle Festlichkeiten und politische Botschaften
Die Feierlichkeiten in Saarbrücken sind nicht nur politischer Natur, sondern auch ein Fest der Kultur. Rund 600 Künstlerinnen und Künstler geben ihr Bestes auf 20 Bühnen und Szeneflächen. Musikalische Auftritte von beliebten Acts wie Lea Garvey, Marquess und Die Prinzen bereichern das Programm. Die Stadt hat sich in eine bunte Festmeile verwandelt, die die Bürger einlädt, an Kunstausstellungen und politischen Diskussionen teilzunehmen.
Ein besonderer Ehrengast war der französische Präsident Emmanuel Macron, der an die enge Freundschaft zwischen Deutschland und Frankreich erinnerte. Macron forderte die europäischen Bürger dazu auf, sich der Bedrohungen wie dem Ukraine-Konflikt und hybriden Angriffen bewusst zu werden und die Kontrolle über die Demokratie zurückzugewinnen.„Der Krieg zwischen unseren Ländern gehört der Vergangenheit an, aber es gilt, uns gegen neue Gefahren zu wappnen“, so Macron.
Kritik an der Rahmenstruktur
Während die Feierlichkeiten fröhlich begangen wurden, gab es auch kritische Stimmen. Angela Merkel äußerte sich skeptisch zur Einladung von Macron und schlug vor, auch Vertreter aus Osteuropa oder Ostdeutschland zu den Feierlichkeiten zu laden. Sie bezeichnete die Wiedervereinigung als „großen Glücksfall“ und erinnerte daran, dass die Einheit nicht nur eine innere Angleichungsaufgabe sei, sondern ein gemeinsamer Wandel, der alle Deutschen betrifft.
Die diesjährigen Feierlichkeiten verdeutlichen einmal mehr, dass die Einheit Deutschlands ein kontinuierlicher Prozess ist, der sowohl Erfolge als auch Herausforderungen mit sich bringt. In Anbetracht der heutigen politischen und gesellschaftlichen Rahmenbedingungen bleibt die Überwindung von Spaltungen ein zentrales Anliegen. „Gemeinsam können wir ein starkes und vereintes Deutschland gestalten“, so der abschließende Appell von Merz und Rehlinger.