Ellwangen wartet auf Glasfaser: Bürger frustriert über Ausbau-Verzögerung!
Ellwangen wartet auf Glasfaser: Bürger frustriert über Ausbau-Verzögerung!
Ellwangen, Deutschland - In Ellwangen wartet die Kernstadt weiterhin auf den Ausbau des Glasfasernetzes, während in kleineren Teilorten dieser bereits erfolgreich umgesetzt wurde. Die Versorgung in der Kernstadt soll durch das Unternehmen Unsere Grüne Glasfaser (UGG) erfolgen, jedoch blieb eine geplante Informationsveranstaltung anfangs des Jahres aus, was Unklarheiten unter den Bürgern hinterlässt. Dr. Anselm Grupp, Pressesprecher der Stadt Ellwangen, informierte, dass bisher kein neuer Termin für diese Veranstaltungen festgelegt werden konnte. Die Stadt befindet sich jedoch weiterhin im Austausch mit UGG, insbesondere in Bezug auf Planungsthemen, die auch im Kontext der bevorstehenden Landesgartenschau 2026 von Bedeutung sind.
Die Stadt Ellwangen bekräftigt, dass sie an UGG als Ausbaupartner festhält. Ein eigenwirtschaftlicher Ausbau durch die Stadt selbst ist derzeit nicht geplant, obwohl eine alte Masterplanung existiert. Es wird betont, dass die Stadt in keinen marktgetriebenen Wettbewerb eingreifen möchte, solange andere Anbieter bereits eine gigabitfähige Versorgung bereitstellen. Nur im Falle eines gescheiterten eigenwirtschaftlichen Ausbaus wird die Stadt aktiv werden, unterstützt durch Förderprogramme von Bund und Land.
Glasfaserverfügbarkeit in Teilorten
In zahlreichen kleineren Teilorten wie Stocken, Haisterhofen, Holbach, Killingen, Dettenroden, Hirlbach und weiteren Regionen ist bereits Glasfaser verfügbar, wobei der Ausbau durch öffentliche Fördermittel finanziert wurde. Dieser wurde vom Landkreis durchgeführt, und das Netz wird von NetCom BW betrieben. Besondere Erwähnung verdienen das Gewerbegebiet Neunheim und das Neubaugebiet Wannenfeld 1, wo das Glasfasernetz in Eigenregie von NetCom verlegt wurde.
Allerdings bestehen in Rindelbach und Schrezheim derzeit keine Ausbaupläne im Rahmen des Weiße- beziehungsweise Graue-Flecken-Förderprogramms. In Röhlingen hingegen wird der südliche Teil im Rahmen des Weiße-Flecken-Programms erschlossen. Weitere Gebiete, wie Röhlingen Nord, Pfahlheim und Rattstadt, sind in der Planung des Graue-Flecken-Programms, dessen Abschluss bis spätestens Ende 2029 vorgesehen ist.
Förderungen und Ausbauziele
Im Hinblick auf die Internetverbindungen in Ellwangen empfiehlt sich für die Bürger, die Geschwindigkeit ihrer Verbindungen über Anbieter wie Telekom, NetCom BW und andere zu überprüfen. Langsame Internetverbindungen könnten an unzureichenden Tarifen liegen oder daran, dass sich eine Wohnlage in einem sogenannten „Weißen Fleck“ befindet, wo der Service nicht ausreicht. Ziel des Breitbandausbaus ist es, sicherzustellen, dass unterversorgte Gebiete Downloadgeschwindigkeiten von mindestens 50 Mbit/Sekunde erreichen.
Bund und Land unterstützen diesen Ausbau mit erheblichen Fördermitteln von bis zu 90 % der Kosten, wobei die Stadt Ellwangen 10 % trägt. Politisches Ziel ist ein flächendeckender Anschluss an gigabitfähiges Glasfasernetz bis 2025, wobei bereits erste Bauabschnitte abgeschlossen sind.
Die Stadtwerke Ellwangen kooperieren eng mit dem Tiefbauamt für die Bauleitung der noch anstehenden Abschnitte 3 und 4 des Ausbaus, die insgesamt 24 km Trasse für etwa 430 Haushalte aufweisen. Diese Bauabschnitte sollen bis zum Sommer 2024 fertiggestellt werden. Dabei wird das Standardverfahren „Fiber to the Building (FTT-B)“ angewendet, welches eine direkte Anbindung jedes Haushalts an das Glasfasernetz ermöglicht. Dies erlaubt die gebündelte Nutzung von Telefonie, Fernsehen, Internet und Smart Home.
Übergeordnetes Ziel der Bundesregierung ist, bis 2030 eine flächendeckende Glasfaserinfrastruktur in Deutschland zu gewährleisten. Der Verantwortungstransfer auf Telekommunikationsunternehmen erfolgt in der Gigabitförderung 2.0, die besonders Gebiete unterstützen soll, in denen ein wirtschaftlicher Ausbau nicht realisierbar ist. Anträge für Fördermittel können von Kommunen und öffentlich rechtlichen Trägern gestellt werden. Damit sollen die dringendsten Bedürfnisse in der Versorgungsinfrastruktur adressiert werden.
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Ort | Ellwangen, Deutschland |
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