Goldschakal auf der Überholspur: Bedrohen sie Bald unsere Füchse?

Goldschakal auf der Überholspur: Bedrohen sie Bald unsere Füchse?
Brandenburg, Deutschland - In Deutschland rückt der Goldschakal immer mehr ins öffentliche Interesse. Felix Böcker, ein Naturbegeisterter, nutzt dazu ein Megafon, um diese scheuen Tiere in der Natur anzulocken. Der Goldschakal, der größer als ein Fuchs, aber kleiner als ein Wolf ist, hat aufgrund seiner charakteristischen Felltöne einen klangvollen Namen. Experten erwarten, dass sich die Art flächendeckend in Deutschland ausbreiten wird. Diese Entwicklung wird durch über 500 registrierte Nachweise dokumentiert, die in den letzten Jahren vermehrt im ganzen Land gemeldet wurden. Besonders auffällig ist der Anstieg der bestätigten Sichtungen von 8 im Jahr 2019 auf über 100 im Jahr 2021, was die Aufmerksamkeit auf die Art erhöht hat.
Der Goldschakal hat seinen Ursprung in Südasien und dem Nahen Osten und wurde erstmals 1997 in Brandenburg gesichtet. Schätzungen zufolge leben in Europa zwischen 70.000 und 117.000 Goldschakale. Vor allem in Baden-Württemberg und Niedersachsen haben sich diese Tiere mittlerweile fortgepflanzt. Die Ausbreitung des Goldschakals wird mit Hilfe von Wildkameras, DNA-Analysen und Rissmeldungen überwacht, wobei die Forschung über diese Art in Deutschland noch in den Kinderschuhen steckt, denn es gibt keinen historischen Nachweis in Form von Knochenfundstellen.
Ökologische Auswirkungen und Gefahren
Die Auswirkungen des Goldschakals auf die deutschen Ökosysteme sind derzeit noch unklar. Laut Einschätzungen ähnelt das Nahrungsspektrum des Goldschakals dem des Fuchses und umfasst kleinere Wirbeltiere, wie Nager, Amphibien und Fische. Sie bevorzugen halboffene Landschaften und haben sich als anpassungsfähig erwiesen. Experten vermuten, dass die Goldschakale möglicherweise dem Rotfuchs Konkurrenz machen könnten, was zu einem Rückgang der Fuchsbestände in Gebieten führen könnte, in denen beide Raubtiere vorkommen. Dies könnte vor allem in Regionen mit intensiver Fuchsbejagung der Fall sein.
In verschiedenen Bundesländern wurden bereits Berichte über Risse von Schafen durch Goldschakale bekannt. Der Deutsche Bauernverband schätzt jedoch, dass die Gefährdung durch den Goldschakal im Vergleich zum Wolf geringer ist. Hubert Aiwanger von den Freien Wählern fordert sogar, den Goldschakal ins Jagdrecht aufzunehmen, um mögliche Konflikte frühzeitig zu entschärfen.
Karten und Verbreitung
Die aktuelle Verbreitung des Goldschakals in Deutschland wird durch spezielle Karten verfolgt, die aktuelle Sichtungen in Deutschland und angrenzenden Regionen darstellen. Die Goldschakal Deutschland Karte zeigt die bedeutendsten Hotspots, wo Goldschakale vermehrt auftreten, und unterstützt Umweltbehörden sowie Forschungsinstitutionen bei der Planung von Schutzmaßnahmen. Diese Karten basieren auf Feldberichten, Zensuserhebungen und wissenschaftlichen Studien und werden regelmäßig aktualisiert.
In Ungarn beispielsweise hat sich die Population des Goldschakals seit den 1980er-Jahren massiv vermehrt, trotz Jagdmaßnahmen. Die Art profitierte von offenen Müllkippen, Schlachtabfällen und Jagdaufbrüchen, was ihre Anpassungsfähigkeit und Schnelligkeit in der Ausbreitung unterstreicht. Die unerwartete Geschwindigkeit, mit der sich die Goldschakale etablieren, stellt eine Herausforderung dar, da Jagd allein oft nicht ausreicht, um ihre Population zu kontrollieren.
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Ort | Brandenburg, Deutschland |
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